Disturbed – Evolution

“The Nice Disturbed Sound Of Slowness!“

Artist: Disturbed

Herkunft: Vereinigte Staaten von Amerika

Album: Evolution

Spiellänge: 49:34 Minuten

Genre: Alternative Metal

Release: 19.10.2018

Label: Reprise Records

Link: http://www.disturbed1.com/

Bandmitglieder:

Gesang – David Draiman
Gitarre – Dan Donegan
Bassgitarre – John Moyer
Schlagzeug – Mike Wengren

Tracklist:

  1. Are You Ready
  2. No More
  3. A Reason To Fight
  4. In Another Time
  5. Stronger On Your Own
  6. Hold On To Memories
  7. Saviour Of Nothing
  8. Watch You Burn
  9. The Best Ones Lie
  10. Already Gone

Es gibt wirklich nur eine Handvoll Bands, die dafür gesorgt haben, dass ich heute Metal und Metalcore höre. Eine dieser Bands hat sich vor allem mit einem klaren „Ah Ah Ah Auuh“ im Jahr 2005 in mein Gehirn gebrannt – wer jetzt noch nicht weiß, dass ich über Disturbed rede, der wird die Band sicher eher durch ihr Simon And Garfunkel-Cover The Sound Of Silence aus dem Jahr 2015 kennen.

Nach dem letzten Studioalbum-Release sind bereits drei Jahre ins Land gestrichen, doch wirklich unnormal ist das ja nicht für die US-Amerikaner, denn von Studioalbum zu Studioalbum hat man seit Asylum (2010) die Fans immer mindestens drei Jahre warten lassen. So darf sich ein Freund der Band heute darüber freuen, dass der Countdown erneut begonnen hat, denn somit steht (quasi) fest, dass wir 2021 wieder neues Material bekommen werden. Doch genug von Vergangenheit und Zukunft – jetzt geht es erst mal zu dem, was am 19.10.2018 in den Regalen unserer CD-Läden (gibt es die überhaupt noch?) erscheinen durfte.

Mit Evolution bringen die vier Musiker nun ihr siebtes Studioalbum auf den Markt, und auch wenn andere vielleicht etwas Anderes sagen werden – Disturbed bleiben Disturbed und eine wirkliche (R)evolution bleibt auf dem 2018er-Release absolut aus. Nehmen wir den Introtrack Are You Ready als erstes Beispiel zur Hand. Hier besinnt man sich auf das, was man kann – harte aber klare Riffs treffen auf die markante Stimme und den noch markanteren Gesangstil von Sänger David Draiman. Wobei die Melodik ähnlich wie im Song von 2005 Pain Redefined eher durch die Gesangsstimme getragen, als großartig durch die Gitarren hervorgehoben wird. Die Ausnahme macht hier ganz klar das verarbeitete Gitarrensolo. Bitte versteht mich nicht falsch, die Zutaten sind perfekt und es gibt für mich absolut keinen Grund am Grundkonzept etwas zu ändern!

Wäre die Stimme von Draiman nicht, wäre No More ein perfekter Song für Marilyn Manson gewesen. Vor allem, weil man eher ruhig bleibt und so einen angenehmen Kontrast zum ersten Track Are You Ready liefert.

Ich weiß zwar nicht warum, doch In Another Time erinnert melodisch ein wenig an den James Bond Soundtrack, auch absolut in Ordnung so! Während Hold On To Memories als eine Akustikballade daherkommt (ich freue mich schon auf eine Liveversion von dem Track), bekommt Watch You Burn zusätzlich zum Akustikset noch einen Streicherchor hinzugefügt, der zwar etwas synthetisch klingt, doch auch sehr überzeugt.

Vor dem Abschlusssong Already Gone, gibt es mit The Best Ones Lie noch mal eine volle Packung Old School Disturbed, während man mit Already Gone, noch mal langsamer wird, als man es mit den Akustiksongs auf der Platte eh schon gewesen ist. Hier darf man dann auch noch mal zeigen, dass die Stimme bei Disturbed nicht alles ist, denn die Gitarre und die gelungene Atmosphäre im Track überzeugt mich absolut und das, obwohl ich finde, dass man hier nicht von einem Pulstreiber sprechen kann.

Fazit
Fazit: Was hier irgendwie negativ klingen mag, ist für mich exakt das, was ich mir gedacht habe. Beflügelt vom Covertrack zu The Sound Of Silence besinnen sich Disturbed eher in die ruhigere Richtung, als wie noch zu alten Zeiten den Zuhörer vor den Boxen wegzublasen. Das ist einerseits ein verständlicher Wandel, andererseits irgendwie traurig für jene, die gehofft haben, dass nach dem Introtrack Are You Ready noch mehr in die Richtung von vor zehn Jahren kommen wird. Auch nach dem dritten Mal durchhören finde ich keinen wirklichen Füllertrack und auch das ruhigere Setting tut Disturbed nicht schlecht – obwohl ich gern Stricken-, Game-, Indestructible-, Inside The Fire- und Down With The Sickness-Part II auf der Platte gehört hätte, muss man eben das nehmen, was 2018 rauskommt – ein vollwertiges Disturbed Release mit weniger Zunder, jedoch genug Gefühl und Atmosphäre!

Anspieltipps: Are You Ready & The Best Ones Lie
Kai R.
8.5
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