Dragged Under – Upright Animals

Nehmen die Erfahrung aus dem Debütalbum mit

Artist: Dragged Under

Herkunft: Seattle, USA

Album: Upright Animals

Spiellänge: 41:17 Minuten

Genre: Alternative Metal, Metalcore, Hardcore

Release: 10.06.2022

Label: Mascot Records

Link: https://www.facebook.com/DraggedUnder

Bandmitglieder:

Gesang – Toni Cappocchi
Gitarre – Sean Rosario
Gitarre – Ryan „Fluff“ Bruce
Bassgitarre – Hans Hessberg
Schlagzeug – Kalen Anderson

Tracklist:

  1. Upright Animals
  2. All Of Us
  3. Never Enough
  4. Crooked Halos
  5. Long Live The King
  6. Suffer
  7. See You Alive
  8. Weather
  9. No Place Like Home
  10. Words For Hire
  11. Brainwash Broadcast feat. Spencer Chamberlain
  12. This Is The End

Vor zwei Jahren haben die Amerikaner Dragged Under ihr Line-Up umgestellt, seitdem zeigt der Leistungspfeil durch die Pandemie, den Krieg und die Weltwirtschaftskrise stets nach unten. In ihrem Artwork haben die fünf Musiker aus Seattle diese Tendenz unverblümt mit eingefangen und den gierigen Geier in einen Anzug gesteckt – schließlich machen Kleider Leute. Ob Upright Animals musikalisch ebenso wie das Cover an Boden verliert, müssen wir in den nächsten Zeilen klären. The World Is In Your Way, das Debütalbum von vor zwei Jahren, konnte bereits eine erste Tendenz geben und den grundsätzlichen Weg der fünf Musiker offenbaren. Am 10.06.2022 erscheint der Nachfolger Upright Animals über Mascot Records und kommt auf über 40 Minuten Spielzeit, in denen die zwölf Nummern munter durch den Alternative Metal, Metalcore und Hardcore springen, ohne dabei punkige Einflüsse abzulegen.

Feuer frei: Mit Upright Animals setzen Dragged Under selbstbewusst mit dem Titeltrack zum ersten Nierenschlag an, der jedoch keine Relevanz auf die heutige Punktzahl hat. Munter auf den Beinen bewegen die frechen Riffs den Boxer tänzelnd durch den Ring, um den Widersacher möglichst ohne eigene Treffer auf die Bretter zu schicken. Ohne Nummern-Girl bringt es All Of Us auf den Punkt. Die schnelle Nummer braucht nicht lange, um zu zünden. Typisch amerikanische Noten liegen in der Luft, die vom Studenten Alternative Metal bis hin zum Highschool Punk Rock reichen. Die Herkunft können Dragged Under jedenfalls nicht leugnen. Krachende Beats ziehen den festgefahrenen Karren aus dem Dreck. Stimmungswechsel liegen an der Tagesordnung – schließlich wollen die beiden Gitarristen Sean Rosario und Ryan „Fluff“ Bruce nicht zu lange auf einer Stelle verweilen. Gesanglich hörbar gewachsen kann Toni Cappocchi nicht nur den schmutzigen Finger in die eh schon eitrige Wunde legen, sondern auch geschickt das Stimmungsruder umreißen. Never Enough saugt die Stadionatmosphäre auf – noch mehr Punk und wir würden irgendwann bei The Offsprings im Proberaum landen, während sie versuchen, modernen Alternative Metal mit Core Anteilen in ihrer Kunst zu verankern. Spaß beiseite, Dragged Under haben keine Angst mehr, nach links und rechts zu blicken, solange ihr Grundgerüst dabei nicht ins Wanken kommt. Theatralisch, emotional, mit dem Blick fürs Wesentliche, donnert Crooked Halos aus der Anlage. Diesmal liegt die Spannweite beim Old School Linking Park Feeling und landet bei vielen der talentierten frühen 2000er-Combos im Vorgarten, mit dem Unterschied, dass Dragged Under nicht eine von vielen sind, sondern noch ein eigenes Gesicht wahren können. Lebendig, wild – das kann man ohne Probleme aussprechen, um Upright Animals weiter vorzustellen. Kleinere Schwächen bleiben bestehen, beleben das Geschäft und werden beim zweiten Langeisen alles andere als übel genommen. Die Entwicklung zeigt nach oben, spielt gegen den bösen Trend auf dieser Erde, um neben vielen Schatten auch für Licht zu sorgen. Weitere Höhepunkte Long Live The KingNo Place Like Home und This Is The End, der Abschuss von Upright Animals, der weitere Türen aufstoßen kann. 

Dragged Under – Upright Animals
Fazit
Großartige Möglichkeiten The World Is In Your Way bei uns in Europa vorzustellen, hatten Dragged Under aus bekannten Gründen nicht. Die aktuelle Lage lässt eine Weltreise mit Upright Animals im Gepäck zu, fünf Shows wurden dafür auch bei uns in Deutschland bestätigt. Reinhören sollten alle Fans eines modernen Metal / Core und Alternative Cocktails. 

Anspieltipps: Never Enough und Long Live The King
René W.
8
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