Artist: Ensiferum
Herkunft: Helsinki & Espoo, Finnland
Album: Thalassic
Spiellänge: 43:46 Minuten (50:24 Minuten inkl. Bonustracks)
Genre: Viking Metal, Folk Metal, Pagan Metal, Melodic Death Metal
Release: 10.07.2020
Label: Metal Blade Records
Links: https://ensiferum.com/
https://www.facebook.com/Ensiferum/
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Petri Lindroos
Gitarre und Gesang – Markus Toivonen
Bassgitarre – Sami Hinkka
Keyboard und Gesang – Pekka Montin
Schlagzeug – Janne Parviainen
Gastmusiker:
Orchestrierungen – Mikko P. Mustonen
Violine und Folk Instrumente – Lassi Logren
Tracklist:
- Seafarer’s Dream
- Rum, Women, Victory
- Andromeda
- The Defence Of The Sampo
- Run For The Crushing Tide
- For Sirens
- One With The Sea
- Midsummer Magic
- Cold Northland (Väinämöinen Part III)
- Merille Lähtevä (Bonustrack)
- I’ll Stay By Your Side (Bonustrack)
Nun kommt sie also, die achte reguläre LP der finnischen Folk/Viking/Melodic Death Metal Band, um den Gitarristen, und dem einzig verbliebenen Gründungsmitglied Marcus Toivonen. Genau wie die letzten beiden Alben wird Thalassic bei Metal Blade Records erscheinen und uns ab dem 10.07.2020 erfreuen. Personell gab es eine Veränderung. Netta Skog ist nicht mehr dabei, dafür mit Pekka Montin nun wieder ein permanenter Keyboarder (und Klargesang), sodass die ansonsten altbewährte Formation in gut 44 Minuten (bzw. knapp über 50 Minuten, inklusive der Bonustracks) uns mit neun (bzw. elf) Songs erfreut. Der Titel Thalassic ist passend zur stilistischen Ausrichtung gewählt und bedeutet so viel wie,“ mit dem Meer verbunden” oder “mit dem Meer lebend“. Was erwartet uns nun in den kommenden guten 45 bis 50 Minuten?
Entsprechend zum Titel startet die Scheibe mit Meeresrauschen und dem Traum eines Seefahrers – untermalt mit akustischen bzw. folkloristischen Instrumenten gibt er die Richtung als instrumentales Intro für das Langeisen vor. Rum, Women, Victory ist vom Namen nicht gerade besonders originell. Es wird aber ordentlich Tempo gebolzt, Petri, Pekka und Markus singen im Wechsel und eine Midtempo-Passage reichert die Nummer an. Gut zu hören und für jede Metalparty geeignet. Andromeda verlässt dann die reine Partyzone und wendet sich den Sternen zu. Es wird etwas epischer und liefert mehr oder weniger die klassischen Trademarks von Ensiferum. Mit The Defence Of The Sampo geht es in die Kalevala Mythologie und die Töne werden umgehend älter und folkiger, ohne Tempo, epische Elemente und Eingängigkeit vermissen zu lassen. Ein Track, der mir persönlich sehr gut gefällt durch seine verschiedenen Stilelemente, auch eine kurze Westerneinlage ist wieder dabei. Klasse Nummer! Run From The Crushing Tide bewegt sich wieder zum Seefahrer. Der Speed Folk Metal mit gutturalem Gesang kommt hier nun sehr gut zum Tragen. Tempo, Refrain, Stilwechsel bezüglich Gesang etc. passen. Abwechslungsreich und dynamisch macht man sich vor der Flut davon. For Sirens wird geprägt vom Gesangstrio Petri, Pekka und Markus, es gibt Knurren und Klargesang im munteren Wechselspiel, dazu eine recht runde und eingängige Melodie. One With The Sea kommt als Folk Ballade im Kern um die Ecke, bietet aber auch einen recht starken Spannungsbogen mit reichlich Abwechslung, sodass es auch über gute sechs Minuten nicht langweilig wird. Die Magie der Mittsommernacht muss man wohl mal in Skandinavien erleben. Den Song zur Feier liefern die Finnen auf dem neuen Langeisen, mit einem Irish Folk angehauchten Track, der zum Mittanzen einlädt. Das Lai, Lai, Lai Intermezzo weckt natürlich ganze andere Assoziationen in Richtung eines Tracks auf der Iron. Die letzte Nummer auf der normalen Version ist Cold Northland (Väinämöinen Part III), womit es wieder in die Kalevala geht. Da klingelt es natürlich bei dem Ensiferum Liebhaber. Da war doch schon mal was? Auf der ersten Scheibe aus dem Jahr 2001 befinden sich die Teile I + II. Es wird episch und es klingt nach einem Wintersun + Ensiferum Co.-Projekt. Die knappen neun Minuten sind für mich das Highlight auf dem Album. Das Meeresrauschen bildet die Klammer zum Intro. Genialer Song!
Die beiden Bonustracks zeigen Ensiferum von einer anderen Seite und sind für mich somit echte Bonustracks und keine künstliche Verlängerung des Longplayers. Merille Lähtevä ist eine rein akustisch gehaltene Nummer, bedeutet so viel wie das Meer verlassen. Ob hier auch das finnische Volksinstrument Kantele zum Einsatz kommt, kann ich nicht sagen, ist aber zu vermuten. Das Gegenstück zum reinen akustischen Folk bildet der zweite Bonustrack mit I’ll Stay By Your Side. Es gibt zum endgültigen Finale einen reinen melodischen Cover-Metalsong im Klargesang.
Bezüglich der Geschichte und der Einordnung der achten Scheibe in das Gesamtwerk von Ensiferum findet ihr hier eine kleine Kolumne und ein Ranking nach unserer Einschätzung der bisherigen Releases (Klick).