Entrails – An Eternal Time Of Decay

Alte Garde im HM2-Himmel

Artist: Entrails

Herkunft: Schweden

Album: An Eternal Time Of Decay

Spiellänge: 46:15 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 24.06.2022

Label: Hammerheart Records

Link: https://www.facebook.com/Entrails666

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – Penki
Gitarre – Markus Svensson
Gitarre – Jimmy Lundqvist
Schlagzeug – Arvid Borg-Wall

Tracklist:

  1. An Eternal Time Of Decay
  2. Die To Death
  3. Fear The End
  4. The Dead
  5. Slayed To A Pile Of Flesh
  6. Open Casket Feast
  7. Dead By Evil
  8. Inverted Graveyard
  9. Autopsy
  10. Reborn In Worms
  11. Possessed

Die Band Entrails wurde bereits Ende 1990 gegründet, war aber mit ihren Demoaufnahmen nie zufrieden und hat nie etwas veröffentlicht. 1998 reichte es der Band dann und sie löste sich auf. Gitarrist Jimmy Lundqvist fand das Material aber im Nachhinein doch nicht so schlecht und weckte die Band 2008 nach einem zehnjährigen Schlaf wieder auf. Der Rest hatte aber wohl kein Bock mehr. Das störte Jimmy allerdings nicht – er nahm das Demozeug auf und suchte sich neue Leute. Der Rest ist Geschichte. In dieser Konstellation wirbeln sie jetzt seit dem Jahre 2019 zusammen herum. Mittlerweile ist der Name weltbekannt und man macht sich nun auf den Weg, Album Nummer sieben auf den Markt zu werfen.

Was erwarte ich von einer Schweden Death Metal Band, die seit 1990 dabei ist? Revolution oder Hightech Geballer sicherlich nicht. Ich möchte mich einfach zurücklehnen, die Anlage aufreißen und mich am HM2-Sound erfreuen. Okay, schauen wir mal, was uns der Opener An Eternal Time Of Decay  bietet. Ein bedrohliches Klangmuster in Form von Gitarrenklängen und recht düster kommt aus den Boxen. Natürlich darf ein Intro nicht fehlen.

Mit Die To Death legt man dann los und genau so, wie ich es mag. Natürlich erklingt der HM2-Sound, ein fideles Solo erklingt und dann kommt ein typischer Schweden-Uftata-Part. Den Refrainpart kann man gleich mitgrölen. Hervorragend. „We are born to die – Die to Death“ – so und nicht anders. Und schon bewegt man sich in groovendem Schwedengewässer. Genau so mag ich es. Im langsamen Midtempo schleppt man sich durch das Universum. Ein melodisches Solo erklingt, die Drums begleiten dieses langsam und weiter geht es mit dem langsamen Midtempopart. Schön schleppend, schön düster. Geht sofort ins Ohr. Nun ist aber Schluss mit lustig und die Uftata muss wieder ran. Anschließend darf der Refrainpart auch wieder ran. Schönes Ding. Und dann ist Ende. Geiles Teil.

Ein gelungenes Bassolo leitet den Song Fear The End ein. Natürlich absolut groovig. Und dann machen eben Schweden das, was sie am besten können – die Schwedenkelle schwingen. Der Trommelmeister lässt wieder die Uftata kreisen. Ich liebe diese Parts, auch wenn man sie natürlich schon tausendfach gehört hat, gar keine Frage. Ist mir egal, wenn es geil gemacht ist und Entrails haben es eben einfach drauf. Ein kleines melodisches Riff wird hinzugefügt und im Midtempo wälzt man sich durch die Wälder. Das Tempo wird noch einmal ganz runtergedrosselt, die Doublebass läuft mit und danach gibt es erst einmal einen auf die Zwölf. Geiles Riff, geile Tempoverschärfung. Läuft und dann wieder zurück in diesen typischen Uftata-Part. Von diesen kann ich nicht genug bekommen. Mein Kopf fängt automatisch an, sich zu bewegen. Das Tempo wird wieder gedrosselt, die Doublebass agiert erneut und der Groove findet seinen Weg. Ein paar Vorspieler und wieder volle Attacke. Ja, genau so und nicht anders. Dabei sind die Riffs nicht neu oder sonst etwas, die Zusammenstellung macht einfach nur Spaß. Am Ende liefert man noch ein fettes Riff, eine Melodie und eine Doublebassattacke ab und fertig. An einigen Stellen klingt das sogar recht punkig.

The Dead kommt eher atmosphärisch und schleppend, nimmt dann Fahrt auf und gibt ordentlich Gummi. Riffs, die hängen bleiben, sind immer gut. Aber irgendwie fruchtet der Song nicht so richtig, obwohl dieser groovende Part recht geil ist.

Slayed To A Pile Of Flesh kommt da schon wieder viel besser aus den Boxen gekrochen. Die Gitarre heult zu Beginn ordentlich und wieder lässt man den Groove ran, bevor es dann mal so richtig schnell wird. Jawohl, das kommt geil. Im treibenden Midtempo kommt dann der Refrainpart um die Ecke. Der typische Schwedengroove folgt und gerade bei diesem Sound kommt der gute alte HM2-Sound so richtig zur Geltung. Anschließend wird wieder geprügelt und der Midtempopart mit Refraincharakter folgt erneut. Ein bangkompatibles Solo folgt und man schleppt sich nun wieder durch die Botanik. Geiles Riffing, wenn auch nicht unbekannt. Ufata obendrauf und noch einmal richtiges Geballer. Herrlich.

Das melodische Eröffnungsriff bei Open Casket Feast ist so geil und danach steigt man sofort in eine Prügelorgie ein. Ein Argh erhallt und abgeht die Sause. Uftata, Uftata, Uftata – ein absolut geiler Song. Brett. Muss man nicht mehr zu sagen. Death Metal Victory.

Bei Dead By Evil, Inverted Graveyard, Autopsy und Reborn In Worms gibt es ebenfalls nichts zu meckern. So mag ich den schwedischen Death Metal.

Possessed, der Rausschmeißer, legt gleich mit der typischen Uftata los und bleibt erst einmal mal beim gleichen Tempo. Der Gesang wird gedoppelt, zwischendurch gibt es ein Lachen. Der Song fliegt aber irgendwie an mir vorbei.

Entrails haben es immer noch drauf und auch dieses Album werde ich mir wohl zulegen müssen.

Entrails – An Eternal Time Of Decay
Fazit
Die Schweden von Entrails sind nicht mehr von der Death Metal Bühne wegzudenken und liefern wieder mal eine hervorragende Mischung aus HM2-Sound, Geschwindigkeit, Groove und Atmosphäre. Schweden Death Metal Fans sollten wieder einmal zuschlagen.

Anspieltipps: Die To Death und Open Casket Feast
Michael E.
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