“Erzwungene Partystimmung!“
Artist: F.O.B.
Herkunft: Tábor, Tschechien
Album: … And Foes Become Our Masters
Spiellänge: 38:40 Minuten
Genre: Metalcore, Death Metal
Release: 31.03.2015
Label: MetalGate Records
Link: https://www.facebook.com/fobmetal
Bandmitglieder:
Gesang – Mara
Gitarre – Profesor
Gitarre – Honza
Bassgitarre – Corbow
Schlagzeug – Filip
Tracklist:
1. The Adult Toys
2. Where The Spirits Of The Dead Wander In The Living World
3. Infinite Cloud
4. The Hallway To Nowhere
5. Debts Of Imperfection
6. Sons Of Oblivion
7. My Failures Your Pleasures
8. Point Of View
9. In The Name Of The Good We Spread Evil
10. The Grand Collapse
F.O.B. feiern 2015 ihr fünfundzwanzigjähriges Bandjubiläum mit ihrem sechsten Studioalbum …And Foes Become Our Masters. An mir ist die Gruppe in den zweieinhalb Jahrzehnten weitestgehend vorbeigegangen, hier und da erblickte man mal ihr Logo auf einem kleineren Festival oder man hat am Rande ein Release mitbekommen, eine Platte durfte ich nicht konsumieren, was heute aber nachgeholt wird. Die Tschechen unter der MetalGate Records-Flagge präsentieren seit März 2015 zehn neue Geschosse, die in vierzig Minuten euer Herz erobern möchten.
Die Gangart der fünf Musiker liegt im melodischen Death Thrash Metal, der dem Metalcore angelehnt ist. Wunderbar wird der Core-Faktor in den neunziger Klischee Clean Vocals sichtbar, die damals irgendwie alle in ihre Tracks verankert haben, weil es gerade modern war. Damit machen wir gar nicht lange herum, sondern kommen gleich auf den Schwachpunkt von …And Foes Become Our Masters: Es sind eben diese Clean Vocals, die dem Hörer ohne zu fragen mächtig vor den Koffer scheißen. Der große Witz an der ganzen Sache bleibt die Tatsache, dass Mara und Co. dieses nur sehr selten machen, wie z.B. beim Opener The Adult Toys oder The Hallway To Nowhere , musikalisch haben F.O.B. den Ausritt gar nicht nötig. Gelungene Breaks, den nötigen Hang am Melodien-Tropf und die groovigen Riffs sprechen für unsere östlichen Nachbarn. Was ernsthaft Neues oder einen Aha-Effekt bekommen F.O.B. trotzdem nicht auf die Platte. Rassig dümpelt …And Foes Become Our Masters in einem längst ausgelutschten Klangkorsett, welches spätestens seit dem Jahrtausendwechsel abgedroschen in den Weiten des Genres versinkt. Lichtblicke sind die harten Hooks und die treibende Doublebass, die niemals an Aggressivität verliert. Schade: Es handelt sich hier um ein Jubiläum, bei dem das eigene Geschenk nur ein Trostpflaster geworden ist.