Feuerengel am 23.12.2018 in der Kulturwerft Gollan, Lübeck

“Viel Feuer und noch viel mehr Rauch begleiten das diesjährige Feuerengel Event!“

Eventname: Feuerengel Tour 2018

Headliner: Feuerengel [A Tribute To Rammstein]

Vorband: ZenZenKlang

Ort: Kulturwerft Gollan, Lübeck

Datum: 23.12.2018

Kosten: 27,50 € VVK, 30,00 € AK

Genre: Neue Deutsche Härte

Besucher: 1.800

Veranstalter: Kulturwerft Gollan

Links: http://kulturwerft-gollan.de/

http://www.feuerengel.de/

https://www.zenzenklang.de/

Setlisten:

  1. Nimmerland
  2. Der Kavalier
  3. Kaleidoskop
  4. Die Fürstin Der Dunkelheit
  5. Hassmschine
  6. Dyztopia
  7. Verronnen
  8. Mata Hari
  9. Der Meister
  10. Junger Wein

  1. Ich Tu Dir Weh
  2. Bett In Flammen
  3. Waidmanns Heil
  4. Du Riechst So Gut
  5. Halleluja
  6. Benzin
  7. Rammstein
  8. Amerika
  9. Reise Reise
  10. Morgenstern
  11. Mein Teil
  12. Keine Lust
  13. Mutter
  14. Sonne
  15. Wiener Blut
  16. Bück Dich
  17. Feuer Frei
  18. Du Hast
  19. Ich Will

Encore 1

  1. Ohne Dich

Encore 2

  1. Mein Herz Brennt
  2. Pussy
  3. Haifisch
  4. Engel

Das diesjährige Feuerengel Konzert findet einen Tag vor Heiligabend statt. Wie bereits in den letzten zwei Jahren sind ZenZenKlang aus Lübeck als Vorband dabei. Nach der problemlosen Einlasskontrolle geht es in die Kulturwerft. Hier tummeln sich bereits zahlreiche Gäste und lassen es sich gut gehen. Um 19:00 Uhr öffnen sich dann die Tore zum eigentlichen Saal. Wir suchen uns in der Nähe der Absperrung einen Platz, um dann rechtzeitig die avisierten drei Songs fotografieren zu können. Zu unserer Überraschung kommt dann aber ein junger Mann, von der Band wohl, und sagt, dass wir die gesamte Show über fotografieren dürfen. Nur sollen wir vorsichtig mit den Pyros sein, aber theoretisch dürfen wir uns im Graben recht frei bewegen. Kurz die Setlist angesehen, wann wie viel Pyros eingesetzt werden und danach zurechtgelegt, wann wir gefahrlos fotografieren können. Zu früh gefreut. Die Security sieht das anders. Gar nicht in den Graben nur am Rand darf gestanden werden. Und das am besten so, dass einem möglichen Einsatz nicht im Wege gestanden wird, am besten gar nicht da sein. So muss immer geschaut werden, dass man niemandem im Weg steht, einigermaßen Sicht auf die Bühne hat und einem Kollegen nicht zu sehr vor die Linse läuft. Der Platz ist einfach zu begrenzt. So gehen zwei dann auf die andere Seite, um das Ganze zu entzerren.

Bereits jetzt herrscht im Saal ein diffuses Licht, das durch den bereits kräftig eingesetzten Nebel noch diffuser wird. Kurz vor 20:00 Uhr betreten dann die Lokalmatadoren ZenZenKlang die Bühne. Die beginnen gewohnt hart mit dem Song Nimmerland. Schön in Rot gehalten, passt das Licht ausschließlich zum Glitzerjackett von Sänger Jens Burow. Bilder sind reine Glückssache. Aber dass es geht, beweist Norbert. Und von ihm stammen auch die hier gezeigten Bilder. Ich stelle meine lieber nicht ein 😉 Zurück zur Musik. Gitarrist Kim Koppitz, wie immer der Agilste auf der Bühne, jagt Riffs in die Menge. Bassist Martin Scheil und Drummer Stefan Schäfer lassen den Rhythmus wummern. Dass sie hier wohlbekannt sind, ist deutlich zu merken. In der Dreiviertelstunde kommen Songs des aktuellen Albums Z zum Zuge. Der Sound ist recht gut und so kommen Der Meister oder Kaleidoskop gut zur Geltung. Sänger Jens ist auch beweglicher geworden und nicht mehr ganz so statisch, wie bei anderen Auftritten. Leider ist seine Stimme noch nicht viel kräftiger, sodass diese oftmals schlecht durchkommt. Nach 45 Minuten ist dann aber Schluss und es bleibt trotzdem ein solider Auftritt, der vor heimischer Kulisse die Band als Gewinner zurücklässt.

Dann beginnt der Umbau für Feuerengel. Das zieht sich etwas in die Länge. Aufgrund der vielen Menschen, ggf. zu viele, müssen noch die beiden Bierstände im Saal abgebaut werden, um genügend Platz zu haben. Das dauert dann etwas. Letztendlich ist alles geschafft und es geht los. Diesmal ist ein anderer Beginn als üblich vorgesehen. Nicht Ramm4 eröffnet, sondern Ich Tu Dir Weh. Die Blechwanne kommt gleich zum Einsatz und Flake, wie immer zünftig von Thorsten dargestellt, entsteigt geläutert und glitzernd dem Bad. Bereits jetzt wird Pyro eingesetzt und es raucht und knallt an allen Ecken und Enden. Bett In Flammen, Waidmannsheil und Du Riechst So Gut schließen sich an. Über die Songs muss nicht viel gesagt werden, denn sie dürften jedem bekannt sein. Es kommt auch nichts Neues, woher auch, und so setzen Feuerengel auf Klassiker und rhythmisch fetzende Songs. Das Publikum geht ab wie ein Zäpfchen und feiert.

Wie immer ist es eindrucksvoll, wie dicht am Original die Performance ist. Boris Delic imitiert Till Lindemann fast so getreu, dass man meint, da steht der echte. Allerdings ist seine Stimme an einigen Stellen doch recht abweichend, was aber dem Auftritt nicht schadet. Links steht Gitarrist Farp und liefert mit seinem Gegenspieler Daniel die typischen Riffs und auch die Klappmikroständer kommen zum Einsatz. Im Hintergrund steht, neben Boris, die letzte Konstante dieser Truppe. Bassist Holger Sommer mit Kapuzenshirt imitiert, körperlich nicht ganz, Oliver Riedel in gekonnter Manier. Neben ihm beheimatet ist Drummer Xoph, der den Songs den gewohnten Wumms verleiht und später darf er noch einen guten spektakulären Einsatz hinlegen. Nach Halleluja kommt Benzin, in dem dann wieder das gesamte Repertoire an Feuer und Flammen zum Einsatz kommt. Das gibt schön überbelichtete Bilder oder eine Kamera, die einfach nicht fokussieren kann. Aber das ist auch nicht so wichtig. Der Auftritt setzt sich in ähnlicher Manier fort. Über die Qualität der einzelnen Songs muss nichts gesagt werden. Hier stehen sechs Akteure auf der Bühne, die sichtlich Spaß haben an dem, was sie da machen. Mein Teil wartet wieder mit dem Kochtopf und dem Flammenwerfer auf, der brennende Mantel ist bei Rammstein Pflicht und bei Bück Dich darf der spritzende Penis nicht fehlen. Leider scheint da die Technik gelitten zu haben, denn es passiert nichts. Aber das ist eine Kleinigkeit, die dem Gesamtauftritt nicht schadet.

Natürlich fehlen Sonne, Mutter oder Wiener Blut nicht. Alles, was das Rammstein Herz begehrt, wird gespielt und das dankbare Lübecker Publikum hat eine vorgezogene Bescherung. Wie es immer ist, alles hat mal ein Ende. Boris bedankt sich für das tolle Publikum hier in Lübeck und kann schon den 28. Dezember 2019 vorankündigen. Dann kommt ein nur am Piano von Thorsten begleitetes Ohne Dich. Das wird lautstark mitgesungen, wie auch am restlichen Abend die Kehlen lauthals Refrains oder martialische Textzeilen sicher mitgrölen. Dann wird für vier Songs nochmals die Keule ausgepackt. Erst Mein Herz Brennt dann Pussy lassen nochmals alle Register der Pyrotechnik aufleben, bevor bei Haifisch das obligatorische Schlauchboot mit einer jungen Maid sicher über die Köpfe transportiert wird. Jetzt hat Xoph seinen Moment und spielt mit sprühenden Sticks auf seinen Fellen. Das sieht spektakulär aus. Als dann noch Engel als Abschluss ertönt, sind alle glücklich und bedient. Mit dem Versprechen, im kommenden Jahr am 28. Dezember wieder an gleicher Stelle zu sein, werden Feuerengel stürmisch verabschiedet.

Wir verzichten auf die Schlange am Merchstand und fahren nach Haus. Ich werde wohl nicht noch mal hinfahren. Dreimal in dieser Konstellation reicht dann auch. Und nach dieser schlechten Organisation der Absprache bezüglich der Fotografiererei kann das jemand machen, den das nicht stört. Ich hab da keine Lust zu.

Fazit: Gelungener Abend mit zwei tollen Bands in einer schon fast zu kleinen Location. Schade, dass sich Veranstalter, Security und Band nicht über ein einheitliches Vorgehen bezüglich der Vorgehensweise der Fotografen einigen können. Die interne Bandfotografin konnte auch problemlos im Graben ihre Bilder machen, ohne dass ein übereifriger Security Mensch einschreitet.