Field Invasion Festival am 19.07. – 21.07.2018 in Urbach

“Field Invasion Festival am 19.07 – 21.07.2018 in Urbach“

Eventname: Field Invasion Festival 2018

Bands: Reboozed, Alltheniko, Bloodspot, When Stars Collide, Sic Zone, Fateful Finality, The Fallen Grace, Desolated Throne, Centrate, The Legion: Ghost, Left Betrayed, Apothic, Incertain, Aeranea, Path of Destiny

Ort: Festivalgelände, 56317 Urbach

Datum: 19.07. – 21.07.2018

Kosten: VVK Hardcoverticket 20.70 Euro (incl. Versand), Donnerstag und Freitag AK 15 Euro, Samstag AK 18 Euro, Kombi-Ticket AK 25 Euro

Genre: Melodic Death Metal, Thrash Metal, Groove Metal, Modern Metal, Power Speed Metal, Alternative Metal, Metal Core, Death Metal

Besucher: ca. 600

Veranstalter: Field Invasion Crew

Link: https://www.field-invasion-festival.com/

Setlisten:


1. Holy Diver (Killswitch Engage Version / Orig. Dio)
2. 10000 Fists (Disturbed)
3. Run To The Hills (Iron Maiden)
4. Killin’ In The Name (Rage Against The Machine)
5. Ace Of Spades (Motörhead)
6. The Devils Bleeding Crown (Volbeat)
7. Psychosocial (Slipknot)
8. Whiskey In The Jar (Metallica Version/ Orig. Thin Lizzy)
9. Sternhagelvoll (In Extremo)


1. Spirit Of The Highway
2. Law Of The Stronger
3. Sufferman
4. Respect And Fight
5. Man On The Edge
6. Pain To Play
7. Painkiller
8. Thunder And Steel
9. Feel The Power
10. Reburn
11. Waste Of Time
12. Fast And Glorious


1. Act Of Fame
2. Embrace The End
3. Kein Mensch Ist Illigal
4. Wonder Of Vows
5. Vielfrass
6. To The Marrow
7. Vocanos
8. Public Porn
9. By The Horn
10. Lower The Cut


1. Sanity
2. Aura
3. Neon
4. The Fire
5. Burned
6. Far from Me
7. Stars
8. Blind


1. Intro
2. Dust To Dust
3. Burning
4. Snow
5. Free Rainbow
6. Coma
7. Sweat Person / Links 234
8. Je Mo’pelle/Colappse/Sad but
9. My Old Way
10. C. A. Bulletproof


1. Autonomous
2. Forsaken
3. Get Things Straight
4. Smash
5. Suck Me Dry
6. Dirt In The Closet
7. Possession
8. Savage
9. Walk On
10. The Evil In Man
11. Killed Alive
12. Out Of Control
13. Fox Devils Wild
14. No More Than Ever

Aus gemeinsamen Lagerfeuernächten wurde von jungen Festivalgängern ein eigenes Festival geboren, welches dieses Jahr bereits in die 12. Runde geht. In den Höhen des Westerwaldes, genauer gesagt, auf einem Feld in Urbach bei Puderbach, erklingen am 20.07. und 21.07. die etwas härteren Töne des Metals. Querbeet aus verschiedenen Genres und Subgenres werden in diesen Tagen vor allem regionale Bands ihr Können unter Beweis stellen.

In den letzten Jahren ist die Besucherzahl des Festivals stetig gewachsen. Auch in diesem Jahr wieder. Es dürften so ca 600 interessierte Zuschauer hier sein. Terminlich kann ich leider nur an einem Tag. Der Freitag ist es. Ganz besonders freue ich mich auf meine Freunde von Alltheniko, die mit ihrer Managerin Alice angereist sind. Am Samstag werden sie auf dem Summernight Open Air in Mechernich spielen. Da wäre ich natürlich auch gerne. Ich kann aber nicht überall sein. Im heutigen Line- Up sind auch Boodspot und Sic Zone vertreten, die ich beide bereits mehrmals gesehen habe, also weiß ich zum Teil, welche Mucke mich erwartet.

Nachdem ich bereits am Donnertag (der gilt offiziell auch als Festivaltag, obwohl noch keine Bands spielen) kurz auf dem Gelände vorbei geschaut habe, bin ich heute rechtzeitig da. Parke das Auto und gehe zum Infield, um meinen Presseausweis abzuholen. Auf dem Weg dorthin treffe ich auf dem Campingground schon eine Menge Leute.

Das Line-Up für Freitag, 20.07.2018:

17:35 – 18:20 Reboozed
18:40 – 19:25 Alltheniko
19:45 – 20:30 Bloodspot
20:50 – 21:35 When Stars Collide
21:55 – 22:40 Sic Zone
23:00 – 24:00 Fateful Finality

Auf dem Infield ist es noch ziemlich ruhig und leer. Kein Wunder, denn Reboozed haben noch nicht angefangen und eine Menge Leute habe ich eben noch auf dem Campingground gesehen. Reboozed fangen ziemlich pünktlich mit ihrem Setup an. Vor der Bühne bleibt es weiterhin recht leer. Noch mag sich keiner so von seinem Dosenbier auf dem Campingground verabschieden und der Musik von Reboozed zuhören. Das ist das bittere Los der Festivaleröffnung. Die erste Band hat es immer schwer die Fans auf das Infield zu holen. Reboozed lassen sich dadurch nicht beeindrucken. Sie spielen ihre Setlist, die aus Cover anderer Bands verschiedener Stilrichtungen besteht, durch. Da sind unter anderem Holy Diver (Dio), Ace Of Spades (Motörhead) und Whiskey In The Jar (Thin Lizzy) dabei. Jeder weiß, dass Coverbands nicht so unbedingt mein Ding sind. Wie gesagt, das ist mein Ding. Das soll die Leistung der Band auf der Bühne nicht schmälern. Reboozed werden nicht nur am heutigen Tag die einzige Coverband bleiben. Das ist gut so.

 

Reboozed sind durch. Die Umbauarbeiten für Alltheniko beginnen. Die ganze Zeit habe ich bereits nach meinen italienischen Freunden ausgeschaut, sie aber nicht gesehen. Muss ich halt warten bis zu ihrem Gig. Auch Alice habe ich noch nicht gesehen. Der Gig fängt an. Die Screams von David Nightflight und die Gitarre von Joe Boneshaker sind zu vernehmen. Also nach vorne Fotos machen. Da sehe ich mitten auf dem Infield recht zentral vor der Bühne Alice. Freudig begrüße ich sie. Wir unterhalten uns kurz und machen Bilder vom Auftritt ihrer Jungs. Drummer Luke The Idol ist leider, wie letztes Jahr im Florinsmarkt in Koblenz, erneut nicht dabei. Sehr schade. Auch Ersatz Carlos Cantatore ist nicht dabei. Dafür haben sie dieses Mal als Backup Mattia Rubino dabei. Glück für die Jungs, dass sie zwei Backups an den Drums haben. Und das klappt richtig gut. Mattia Rubino trommelt sich die Seele aus dem Leib und verhält sich so, als wenn er schon immer ein Bandmember von Alltheniko sei.
Sowohl Bassist und Sänger David Nightflight als auch Gitarrist Joe Boneshaker nutzen die gesamte Bühnenbreite. Auf der Bühne berauscht Joe Boneshaker mit genialem, virtuosem Gitarrenspiel und bleibt dabei immer äußerst cool und lässig. David Nightflight ist meist in Bewegung und für jede Menge Späße zu haben. So taucht er mal hinter, mal vor Joe Boneshaker auf. Sie bringen uns eine Auswahl verschiedener Songs ihrer Alben. Mit ihrem letzten Album Italian History VI sind es tatsächlich schon sechs! Power und Speed Metal vom Feinsten sind angesagt. Auf der Setliste stehen natürlich auch ein paar tolle Nummern des letzten Albums, wie zum Beispiel Pain To Play, welcher thematisch die Abzocke in der Musikbranche aufnimmt. Bands, die dafür zahlen müssen, dass sie spielen. Aber nicht mit Alltheniko. Hits wie Sufferman und Thunder And Steel sind natürlich auch dabei, genauso wie Feel The Power. Ja die Power merkt man den Jungs an. Das ist nun wirklich keine verschwendete Zeit / Waste Of Time den Jungs hier zuzuschauen. Nach zwölf powergeladenen Songs ist leider Schluss.

 

Zwischendrin eine Menge Freunde und Bekannte gesehen und mit denen geplaudert. Auch ein paar Kaltschalen zu mir genommen. Gleich sind Bloodspot dran, noch in bester Erinnerung vom letzten Gig mit Grim Van Doom und Incertain im Kalkwerk in Limburg. Bloodspot werden uns mit ihrem Death Metal jetzt ausführlich malträtieren. Jetzt ist es noch voller geworden. Klar, es sind ja einige Fans von Bloodspot hier, zudem sind sie in der Region bestens bekannt. Die Limburger, mit Heimvorteil hier, reißen alles nieder. Wobei der Heimvorteil keine Rolle spielt. Die Jungs, nach mehreren Umbesetzungen, haben sich gefunden und gehen richtig geil ab. Ich hoffe mal, dass das Line-Up so bleibt und Bloodspot richtig durchstarten können. Phil von Incertain ist mittlerweile fester Gitarrist bei Bloodspot. Da hat man sich nun dran gewöhnt. Morgen wird er mit seiner anderen Band Incertain hier auf der Bühne stehen. Für Bloodspot ist er wirklich ein Gewinn. Bloodspot sind heute wieder in Bestform. Sie zerlegen die Bühne. Bei den Fans vor der Bühne ist Bewegung angesagt. Sänger Pete legt eine großartige Performance hin. Wie immer ohne Schuhe ist er kaum zu halten. Er verbringt auch die eine oder andere Zeit auf dem Absperrgitter vor dem Graben. Er will den Fans ganz nahe sein und treibt diese richtig an. Ein Feuerwerk von Gitarrenriffs, Gitarrensoli und mächtigen Growls zerlegen die Bühne, auf der Pete barfuß herumstampft. Die Band verliert die Bodenhaftung nicht und ist nah an ihren Fans dran. Die Setlist besteht vorwiegend aus Songs der letzten beiden Alben. Bloodspot machen mit ihren Songs klare Ansagen. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle den Song Kein Mensch Ist Illegal. Gerade in der jetzigen Zeit von großer Bedeutung und ein klares Statement der Band. Bloodspot haben hier jetzt richtig Feuer gelegt. Mit Lower The Cut endet der energiegeladene Gig.

  

Jetzt ist wieder Erfrischung angesagt. Ganz schön heiß hier, nicht nur auf der Bühne. Ich unterhalte mich mit einigen Freunden und Bekannten, ebenso mit Alice und den Jungs von Alltheniko, die bis Mitternacht noch hier sein werden. Dann fahren sie nach Mechernich.

  

Nach Bloodspot sind When Stars Collide auf der Bühne. Das, was die Band macht, nennen sie selbst Neon Metal. Was das genau ist, erschließt sich mir nicht wirklich. Die Bühnenshow und das Bühnenbild sind in Neontönen gehalten. Ein wenig Metalcore, wenn überhaupt, und eine Ecke Elektronik dazu. Die Jungs gehen motiviert an die Sache. Die Oldschool Metaler können nicht wirklich was damit anfangen. Auf dem Infield und vor der Bühne lichten sich die Reihen nun ein wenig. When Stars Collide haben ein Album mit dem Titel Neon herausgebracht. Songs vom Album sind heute natürlich auf der Setlist.

 

Weiter geht es mit Sic Zone, der Kölner Extreme Metal Band. Sic Zone sind immer ein genialer Act. Das weiß auch das Publikum hier auf dem Field Invasion. Viele haben Sic Zone, genauso wie ich, bereits vor zwei Jahren hier auf dem Field Invasion gesehen. Jetzt gibt es eine regelrechte Invasion vor der Bühne. Die Leute strömen vom Campingground hierhin. Auf der Bühne gibt es ein regelrechtes Inferno. Sic Zone bringen einen Extreme Metal auf die Bühne, der schon seines gleichen sucht. Den Songs gemein ist ein dicker, fetter Groove. Auch Industrial, Death und Thrash Anteile sind in der Mucke von Sic Zone enthalten. Sehr facettenreich, was die Jungs da auf der Bühne zelebrieren. Das ist eine richtige Show mit Licht und Sound. Sehr intensiver Metal. Songs der beiden Alben Re Evil Lotion und Bear The Consequences werden geboten. Die Menge vor der Bühne ist am Toben. Propeller Headbanging ist angesagt. Damit nicht genug. Sänger PY hält irgendwann inne und verlangt die Wall Of Death. Schnell haben sich die Fans in zwei Lager aufgeteilt und stürmen auf Kommando von PY wie die Berserker aufeinander los. Ob es Verletzte gegeben hat, kann ich nicht sagen. Ein paar blaue Flecken sind aber sicherlich dabei.
Foto im Kasten, ich mache mich ein wenig weiter nach hinten.

  

Dort taucht dann der Pressevertreter einer größeren überregionalen Zeitung auf und unterhält sich mit uns. Er ist komplett unvorbereitet und fragt uns doch tatsächlich, welche Musik hier denn so gespielt wird. Er kennt weder Bands noch Musikrichtungen des Metal. Da hätte man sich schon ein wenig vorbereiten können, würde ich mal sagen. Ich erkläre ihm, dies hier sei ein Schlagerfestival. Das will er mir dann doch nicht abnehmen. Er schießt ein paar Fotos, auch von Sic Zone auf der Bühne. Dieses Foto erscheint dann auch in der Tagespresse, leider untertitelt mit dem falschen Bandnamen. Irgendwie schon peinlich. Man muss ja nicht alles kennen, sollte als Journalist / Redakteur jedoch ordentlich recherchieren.

 

Headliner des heutigen Abends sind Fateful Finality. Von den Stuttgartern hatte ich ehrlicherweise vorher noch nichts gehört. Jetzt frage ich mich, wie diese Band mir bisher entgehen konnte. Drei Alben haben sie schon rausgebracht. Das Letzte mit dem Titel Mankind 2017. Thrash ist jetzt angesagt. Thrash in seiner ursprünglichsten Form. Fateful Finality zeigen uns, dass sie ihr Handwerk verstehen und sich in dem Genre allerbestens auskennen. Eine gehörige Portion Speed ist angesagt. Vielen auf dem Infield geht es so, dass sie damit nun gerade nicht gerechnet haben. Den aufgerissenen Mäulern folgt schnell Headbanging. Die Haare werden durch den Dyson Fön gedreht! Jetzt ist hier gewaltig was los. Das Feuer, welches eben noch von Sic Zone angezündet wurde, brennt nun lichterloh. Massive, rasante Thrashnummern werden hier rausgejagt. Überspitzt würde ich mal sagen Stuttgart Bay Area Thrash. Die Jungs zerreißen förmlich die Bühne. Bei so viel Feuer muss man aufpassen, dass die Holzbühne hier auf dem Field Invasion nicht verbrennt. Die heutige Setlist ist eine kleine Auswahl ihrer bisherigen Alben, wobei mir gerade Autonumous und Forsaken vom neuen Album sehr gefallen. Konsequente Härte in allen Songs ist zu hören. Die einstündige Show ist sehr kurzweilig und viel zu schnell vorbei.

 

Nach dem Gig noch etwas mit den Jungs geredet, die selbst sehr vom Field Invasion angetan waren. Kumpel Ottmar hat Geburtstag, da muss einer drauf gehoben werden. Also noch ein wenig getrunken. Phil und Janis von Incertain stehen noch bei uns. So erfahren wir Neuigkeiten von Incertain, die noch nicht verraten werden.
Spät in der Nacht auf die Matratze im Sharan. Ausgeschlafen und mittags ab nach Hause.
Den zweiten Tag kann ich mir leider wegen anderweitiger Termine nicht mitnehmen. Schade, da sind auch einige Kracher dabei.

Hier trotzdem das Line-Up für Samstag, 21.07.2018:
14:20 – 15:05 The Fallen Grace
15:25 – 16:10 Desolated Throne
16:30 – 17:15 Centrate
17:35 – 18:20 The Legion: Ghost
18:40 – 19:25 Left Betrayed
19:45 – 20:30 Apothic
20:50 – 21:35 Incertain
21:55 – 22:40 Aeranea
23:00 – 24:00 Path Of Destiny

Fazit: Toller erster Tag beim Field Invasion 2018 mit sehr guten Headlinern. Tolle Atmosphäre. Alles zu annehmbaren Preisen. Viele Freunde und Bekannte getroffen und tolle Gespräche mit denen und den Musikern. Ganz besonders habe ich mich gefreut, meine italienischen Freunde von Alltheniko wiederzutreffen. Das Wetter hat am ersten Tag toll mitgespielt. Am zweiten Tag gab es wohl heftigen Regen.