Crusher, Interview mit dem Sänger Robin

“Robin von Crusher stellt sich unseren Fragen!”

Artist: Crusher

Herkunft: Mainz, Deutschland

Genre: Melodic Thrash

Label: Crusher

Link: http://www.crusher-metal.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Robin
Gitarre – Michi
Gitarre – Dominik
Bass – Alex
Drums – Dennis

Im Rahmen der CD-Besprechung zur im letzten Jahr erschienenen CD Redemption der Mainzer Thrasher Crusher, habe ich den Sänger Robin gefragt, ob er für unsere Leser ein paar Fragen beantworten mag. Dies hat er dann auch umfassend und schnell gemacht, sodass das Ergebnis hier nachzulesen ist. Den Bericht zur CD findet ihr hier.

Time For Metal / Kay

Wenn man recherchiert und nach eurem Namen googelt, dann findet man noch eine Band in der Ukraine. Gab es da noch keine Verwechselungen oder Streitigkeiten um die Namensrechte?

Crusher/Robin

Hi, nein, die gab es so noch nicht. Als wir uns den Namen verpassten, gab es so Seiten wie Metal-Archives o. ä. noch nicht und uns war eben noch keine Band mit dem Namen bekannt. Mittlerweile findet man ja eine ganze Palette, teils aktiv, teils inaktiv, aber bisher ist wohl keine Band so groß geworden, dass sie sich den Namen auf irgendeine Art sichern wollte.

Time For Metal / Kay

Im Jahre 2016 habt ihr eure erste CD aufgenommen. Im Vorfeld gab es ja schon das eine oder andere Demo. Plant ihr diese Songs noch mal aufzunehmen?

Crusher/Robin

Konkrete Pläne gibt es nicht, aber es finden sich auf den Demos einige Lieder, die es verdient hätten, mit einer besseren Produktion und dem spielerischen Standard, den die Band sich im Laufe der Jahre erarbeitet hat, neu aufgenommen zu werden. Ebenfalls gibt es noch ein paar Songs, die ich ebenfalls sehr schätze, die wir aber noch nie aufgenommen haben und teilweise aus der Anfangszeit stammen. Im Prinzip haben wir also genug Songs, die wir rausbringen könnten. Es wird nicht langweilig 😉

 Time For Metal / Kay

Im November seid ihr bei Tankard als Support zu sehen. Gibt’s da noch mehr Termine?

Crusher/Robin

Bei Tankard ist dies eine einmalige Sache, ein „Local Support“ also. Natürlich sind wir immer auf der Suche nach guten Live Gigs, da kommen also auf jeden Fall immer wieder Daten hinzu. Durch familiäre und berufliche Situationen und dem überfüllten Livemarkt ist es allerdings nicht so einfach, ständig live präsent zu sein, zumal wir nach all den Jahren auch einfach nicht mehr 200 KM fahren wollen, um dann für belegte Brötchen und zwei Getränkemarken vor fünf Leuten im Jugendzentrum zu spielen. Wir haben ständig Bock zu zocken, aber es sollte sich schon für die Band lohnen. Nicht unbedingt finanziell sondern von der Fanreichweite her. Wobei das Finanzielle eben auch dafür sorgt, dass Budget da ist, um eben Songs aufzunehmen. Eine ordentliche Produktion kostet auch mal was und die kriegst du durch alleinige CD Bestellungen als Underground Band heute niemals mehr rein.

Time For Metal / Kay

Was treibt ihr neben der Musik, davon lässt es sich ja bestimmt noch nicht leben.

Crusher/Robin

Nein, davon sind wir weit entfernt. Selbst etablierte, langlebige Bands wie z. B. Sodom sagen ja offen, dass nur Bandgründer Tom davon lebt, die anderen haben nach wie vor ihre Jobs. Und da sind wir unterschiedlich verteilt: Elektronikbranche, Sozialarbeit, IT usw.

Time For Metal / Kay

Sollte sich die Mühe lohnen, würdet ihr eine reine Musikerkarriere anstreben?

Crusher/Robin

Das ist eine gute Frage. Vor einigen Jahren hätte ich direkt mit „Ja“ geantwortet. Wenn du aber siehst, welches Niveau du international erreichen musst, um ein „normales“ Gehalt als Musiker zu bekommen und dafür ja fast schon wie ein Fließbandarbeiter durchgehend jeden Abend das gleiche Programm abliefern musst und dazu die Unsicherheit, wie lange du diesen Standard halten kannst, wäre das schon eine gründliche Überlegung wert. Klar, würde man richtig groß werden und hätte genügend Mitspracherecht usw. An sich wäre es der Traumberuf, aber in der heutigen Zeit scheint ein Lottogewinn doch fast aussichtsreicher zu sein.

Time For Metal / Kay

Beheimatet seid ihr in der Mainzer Gegend. Gibt’s da eine große Metalszene?

Crusher/Robin

Groß würde ich es nicht nennen. Aber es gibt eine Szene, man kennt sich, ja. Dadurch, dass aber hier alles zum Rhein-Main-Gebiet gehört und eben Wiesbaden, Frankfurt, Darmstadt, Offenbach usw. in greifbarer Nähe sind, gibt es eben auch zahlreiche Konzerte am laufenden Band, was es für Underground Acts natürlich nicht einfacher macht, wie oben bereits erwähnt.

 Time For Metal / Kay

Habt ihr schon mal bei einer Plattenfirma angeklopft? Immerhin ist eure Musik schon ansprechend.

Crusher/Robin

Ja, bzw. sind auch schon welche an uns herangetreten. Nur stellt sich die Frage nach dem Vorteil. Natürlich sieht es auf den ersten Blick aus, als ob man durch ein Label in einer anderen Liga spielt. Aber dazu muss man ja nur ein Ohr riskieren, um festzustellen, dass dem oftmals nicht so ist. Ein Label kümmert sich dann auch nicht zwangsweise um Werbung usw., das kostet zu viel Geld, das lohnt sich nur bei größeren Acts. D. h. also für die Vermarktung an sich bleibt die Band mit ihrer Präsentation nach wie vor verantwortlich. Auch wenn deine CD durch ein Label auf einmal im EMP, Nuclear Blast und sonst wo erhältlich ist, was nutzt das, wenn niemand durch Werbung aufmerksam wird? Am meisten etabliert man sich durch gute Auftritte, da werden dann auch die meisten Shirts und CD’s verkauft. Verkaufen wir die unabhängig, können wir den vollen Preis in die nächste Produktion stecken. Hätten wir ein Label, würde dieses die Hand aufhalten, wir bekämen einen Bruchteil und letztendlich bleibt die eigentliche Arbeit ja doch an der Band hängen.
Also solange nicht irgendwo auch ein Zuschuss vonseiten des Labels käme, um die Band zu fördern, bleiben alle anderen Angebote unattraktiv.

Time For Metal / Kay

Ist eine neue CD in Planung?

Crusher/Robin

Ja. Wir haben schon eine Reihe neuer Songs, wir haben ein Titelbild, eventuell wollen wir ältere Songs mit aufnehmen. Grobe Pläne gibt es genug, einen Studiotermin haben wir allerdings noch nicht. Wenn alles gut geht, werden wir 2019 einspielen.

Time For Metal / Kay

Wie sieht es denn mal mit Festivalauftritten auf? Da erreicht man ja immer viele Zuschauer.

Crusher/Robin

Auf jeden Fall. Bei kleineren Festivals spielen wir auch öfter, hier hat sich allerdings gezeigt, dass eine reine CD-Bewerbung gar nichts bringt. Spricht man allerdings persönlich vor, kennt man sich, dann wird man sogar für Konzerte angesprochen. Bei größeren ist es allerdings so, dass Bands ohne Label kategorisch ausgeschlossen werden. Den Rest zu dem Thema habe ich ja oben schon erwähnt 😉

Time For Metal / Kay

Welche musikalischen Vorbilder gibt es?

Crusher/Robin

Oh ganz unterschiedliche. Ich denke, wer unsere Musik hört, wird feststellen, dass wir sowohl Old School Parts als auch Einflüsse vom Modern Metal, Thrash Stücke wie auch klassisch melodische Lieder im Programm haben. Jeder von uns hört eine breite Palette der unterschiedlichsten Genres im Metalbereich und diese verarbeiten wir auf unterschiedlichste Weise. Deswegen finden wir es selbst relativ schwer, uns in eine Schublade zu stecken und fragst du fünf Leute, kriegst du wahrscheinlich fünf verschiedene Antworten, welches Genre wir nun bedienen. Wir spielen Metal 😉

Time For Metal / Kay

Bei wem würdet ihr gern mal als Support auftreten?

Crusher/Robin

Sagen wir mal so, überall, wo es passt. Wenn ich z.B. liebend gerne Virgin Steele oder Godflesh höre, glaube ich kaum, dass der Großteil deren Fans etwas mit unserer Musik anfangen könnte. Bands wie jetzt aktuell Tankard passen da schon eher. Und sollten wir mal in den Traumbereich abdriften und ganz nach oben schauen, wären wir stilistisch gesehen wohl der perfekte Opener für Metallica 😉

Time For Metal / Kay

Welche Pläne gibt es für die Zukunft?

Crusher/Robin

Ganz einfach: Weiterhin Spaß an der Musik haben, die Musik schreiben, die wir mögen, Songs aufnehmen, Konzerte spielen und nie die Hoffnung verlieren, dass es immer weiter nach oben geht. Wir machen auch ohne Erfolg weiter, aber wer erntet nicht gerne Lorbeeren für seine Arbeit?

So weit die Antworten vom Sänger Robin der Band Crusher. Vielen Dank für die Mühe und die Ehrlichkeit. Ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg und vielleicht sehen wir uns ja bei einem Festival oder einem Konzert. Wer die Musik hören möchte, für den gibt’s hier einem ersten Eindruck.