Firewind – Firewind

Mit neuem Sänger und einem Astronauten

Artist: Firewind

Herkunft: Griechenland, Belgien, Deutschland

Album: Firewind

Spiellänge: 47:27 Minuten

Genre: Power Metal, Hardrock, Melodic Metal

Release: 15.05.2020

Label: AFM Records

Links: http://firewind.gr/
https://de-de.facebook.com/firewindofficial/
https://www.herbie-langhans.de/

Bandmitglieder:

Gesang – Herbie Langhans
Gitarre – Gus G.
Bassgitarre – Petros Christo
Schlagzeug – Jo Nunez

Tracklist:

  1. Welcome To The Empire
  2. Devour
  3. Rising Fire
  4. Break Away
  5. Orbitual Sunrise
  6. Longing To Know
  7. Perfect Stranger
  8. Overdrive
  9. All My Life
  10. Space Cowboy
  11. Kill The Pain

Seit 1999 ist Gus G. (Kostas Karamitroudis) mit Firewind unterwegs. 2002 erschien das Debütalbum Between Heaven And Hell. 2020 folgt nun das neunte Studioalbum. Firewind ist der Nachfolger des 2017er Langeisen Immortals. Recht beständig ist auch der Wechsel am Mikrofon. Bei den ersten beiden Alben war der Schwede Stephen Frederick für den Gesang zuständig. Es folgte Chitral Somapala für Forged By Fire (2005). Am längsten war Apollo Papathanasio bei den griechischen Powermetallern am Mikro. Zwischen 2006 und 2012 ist Apollo auf vier Werken zu hören. Das 2017er Werk sang Henning Basse und nun 2020 Herbie Langhans. Details zum neuen Sänger und zum Album gibt es im ausführlichen Interview mit Herbie Langhans hier (Klick). Weiterhin verließ Bob Katsionis die Band. So wurde aus dem Quintett für den neuen Longplayer ein Quartett.

Firewind ist ein Minikonzept Album. Die Texte sind aus der Sicht eines Astronauten geschrieben, der die Nutzung und Veränderung der Natur mit Blick aus seiner Kapsel beobachtet. So heißt der Astronaut den Zuhörer beim Opener Welcome To The Empire auch gleich in seinem Empire willkommen. Typischer Firewind Powermetal mit starker Gitarrenarbeit von Gus. Devour geht in die gleiche Richtung. Eigentlich schon eher schneller Teutonen Powermetal. Rising Fire erschien als Single ja bereits vorab. Sehr runder Mitsingrefrain und Gus sticht mit dem einen oder anderen Gitarrensolo hervor. Break Away hat einen kleinen Balladenteil, ansonsten ein typischer Firewind Track. Herbie kann sich hier gesanglich etwas mehr austoben. Andere Töne gibt es bei Orbitual Sunrise – melodischer Hardrock. Etwas ungewöhnlich für Firewind, kann aber durchaus gefallen. Longing To Know You ist dann die übliche Ballade, die wohl auf jedes Powermetal bzw. Hardrock Werk drauf muss. Mich kann die schleppende Midtempo Nummer nicht erwärmen. Perfect Stranger kennt man primär von einer anderen Band. Es ist aber kein Cover, sondern nun gibt es wieder Powermetal. Gus schrubbt seine Gitarre sauber und verleiht dem Titel dadurch die notwendige Qualität. Bei Overdrive wird dann in die AOR/Retro Rock Kiste gegriffen. Ist ganz bestimmt kein schlechter Track. Gus und Herbie harmonieren gut, es gibt auch hier eine anständige Gitarrenarbeit. Aber so ganz meinen Geschmacksnerv trifft das Ding nicht. Wenn wir dann schon in der Rockkiste buddeln, kann man da auch gleich noch einen Titel herausholen. All My Life hat allerdings wieder etwas mehr Tempo und geht vom Stadionrock mehr in Richtung Hardrock. Gus ist mit einem dem Genre angemessenen Solo zu vernehmen. Der Space Cowboy kommt ebenfalls aus der Hardrock Kiste geritten. Recht melodische Nummer, das Ding könnte auch aus den 90ern stammen. Der Rausschmeißer führt den Hardrock der letzten Tracks und den Powermetal des ersten Teils irgendwo zusammen. Deutlich mehr Tempo als bei den letzten drei Titeln, dazu eine ordentliche Gitarrenarbeit. Passt.

Firewind – Firewind
Fazit
Reichlich Personalwechsel in den Reihen von Firewind. Das herausragende Trademark sind einfach Gus G. und seine Gitarre. Das verleiht Firewind mehr Qualität vs. vielen anderen Powermetal/Hardrock Produktionen. Gesanglich passt Herbie meines Erachtens auch besser zu der Musik als Henning Basse auf Immortals. Aber das ist sicher eine Geschmacksfrage. Ebenso die Hardrock- / AOR Tracks auf dem Werk. Nicht alle Nummern können mich erwärmen. Nichtsdestotrotz ist es ein gutes Powermetal/Hardrock Langeisen mit einigen intensiven Tracks, welche zum Headbangen und Mitsingen geeignet sind. Abwechslung wird auch geboten, so kommt die Scheibe vernünftig rüber. Wenn Gus G. seine Finger im Spiel hat, muss man über Produktion und Abmischung eh kein Wort verlieren. Da gibt es nichts zu meckern. Genreanhänger in Richtung Powermetal, Hardrock oder Melodic Metal sollten auf jeden Fall mal ein Ohr in das Werk riskieren.

Anspieltipps: Kill The Pain, Rising Fire und Welcome To The Empire
Jürgen F.
8.5
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