Gotthard – Bang!

 

“Nicht wirklich der große Knaller“

Artist: Gotthard

Herkunft: Lugano, Schweiz

Album: Bang!

Spiellänge: 62:40 Minuten

Genre: Hard Rock

Release: 04.04.2014

Label: Nuclear Blast Records

Link: http://www.gotthard.com

Klingt wie: Shakra und Pretty Maids

Produktion: Yellow House Studios, Lugano von Leo Leoni und Charlie Bauerfeind

Bandmitglieder:

Gesang – Nic Maeder
Gitarre – Leo Leoni
Gitarre – Freddy Scherer
Bass – Marc Lynn
Schlagzeug – Hena Habegger

Tracklist:

  1. Bang!
  2. Get Up’n Move
  3. Feel What I Feel
  4. C’est La Vie
  5. Jump The Gun
  6. Spread Your Wings
  7. I Won’t Look Down
  8. My Belief
  9. Maybe
  10. Red On A Sleeve
  11. What You Get
  12. Mr. Ticket Man
  13. Thank You

Gotthard - Bang
Die Geschichte der Band Gotthard beginnt im Jahr 1991. Damals noch unter dem Namen Krak gegründet, benannte man sich relativ zügig in Gotthard um und veröffentlichte im Jahr 1992 das selbstbetitelte Debütalbum. Der Erfolg stellte sich sehr schnell ein, Gotthard absolvierten sehr erfolgreiche Konzerte, u.a. mit AC/DC, Magnum und Bon Jovi. Nach dem Unfalltod des Sängers Steve Lee (R.I.P.) im Jahr 2010 nahm sich die Band dann aber erst einmal eine längere Auszeit. Die restlichen Bandmitglieder entschlossen sich, mit Gotthard weiterzumachen und präsentierten nach einem sehr langen Auswahlverfahren im November 2011 den neuen Sänger Nic Maeder, der zum ersten Mal auf dem Album Firebirth aus dem Jahr 2012 zu hören ist. Am 04.04.2014 erscheint mit Bang! das vierzehnte reguläre Studioalbum.

Mit dem Titelstück Bang! startet das Album richtig gelungen. Der Song hat einen mächtigen Schlag in Richtung Blues-Rock, was mich persönlich etwas überrascht, allerdings nicht im negativen Sinn. Richtig Tempo wird dann mit Get Up’n Move aufgenommen, dieser richtig rockige Song haut einem die Riffs nur so um die Ohren, die Stimme von Nic Maeder klingt fast schon ein wenig rotzig.

Mit Feel What I Feel wird das Rad der Zeit zurückgedreht, hier hätte auch noch Steve Lee am Mikrofon stehen können. Schlicht und ergreifend ein ”typischer” Gotthard-Song.

Es folgt die erste Ballade des Albums. Bei C’est La Vie gibt es Gesang mit akustischer Gitarre, außerdem höre ich zum ersten Mal auf einem Rock-Album ein Akkordeon im Hintergrund. Na ja, passt irgendwie zum Titel.

Das Keyboard-Spiel bei I Won’t Look Down hat mich mächtig an Come With Me von Puff Daddy und Jimmy Page erinnert, das 1998 im Soundtrack zu Godzilla enthalten war. Gotthard legen hier eines der härteren Lieder des Albums vor.

Bei der zweiten Ballade des Albums, Maybe, hat man sich dann weibliche Verstärkung ans Mikrofon geholt. Es handelt sich um die amerikanische Sängerin Melody Tibbits, die im Duett mit Nic Maeder singt.

Mit What You Get hat man dann noch einmal ein richtig eingängiges Stück feinen Rock im Köcher. Hier ist nicht nur Headbangen angesagt, auch mein Fuß hat mächtig mitgewippt.

Die letzte Ballade ist auch das letzte Lied des Albums, nämlich das mit über 10 Minuten Spielzeit außerordentlich lang geratene Thank You. Auch wenn es sich hier um eine Danksagung an alle Mütter der Erde handelt, in die ich natürlich nur einstimmen kann, haben Gotthard meiner Meinung nach hier doch etwas zu sehr in die Kitsch-Kiste gegriffen. Abgesehen davon hätte die Hälfte der Spielzeit auch gereicht.

Fazit: Ich muss gestehen, seit dem Tod von Steve Lee habe ich Gotthard nicht mehr gehört. Ich war nie ein riesiger Fan der Band, aber das Ereignis damals hat mich sehr getroffen, und ich konnte mir Gotthard ohne Steve Lee nicht vorstellen. Aber es geht tatsächlich erstaunlich gut und natürlich passt die Stimme von Nic Maeder hervorragend zu der Musik. Die Zeiten von Lipservice oder Need To Believe sind nicht vergessen, aber von mir jetzt spät aber doch noch ein „Herzlich Willkommen Gotthard 2.0“. Ich hatte allerdings das Gefühl, dass Gotthard nicht ganz wussten, wo es nun langgehen soll. Erst gibt es einen oder zwei richtig gute Rock-Songs, dann wird wieder zu sehr in Richtung Mainstream geschielt. Und drei Balladen sind mir dann doch auch zu viel. Fans der Band wird das sicher egal sein, allen anderen empfehle ich erst mal reinzuhören.

Anspieltipps: Get Up'n Move, I Won't Look Down und What You Get
Heike L.
6.5
6.5