Grave Digger – Fields Of Blood

Tunes Of War 2.0?

Artist: Grave Digger

Herkunft: Köln, Deutschland

Album: Fields Of Blood

Spiellänge: 54:48 Minuten

Genre: Heavy Metal, Power Metal, Epic Metal

Release: 29.05.2020

Label: Napalm Records

Links: https://www.grave-digger-clan.de/
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Bandmitglieder:

Gesang – Chris Boltendahl
Gitarre – Axel Ritt
Bassgitarre – Jens Becker
Schlagzeug – Marcus Kniep

Tracklist:

  1. The Clansmans Journey
  2. All For The Kingdom
  3. Lions Of The Sea
  4. Freedom
  5. Heart Of Scotland
  6. Thousand Tears (feat. Noora Louhimo)
  7. Union Of The Crown
  8. My Final Fight
  9. Gathering Of The Clans
  10. Barbarian
  11. Fields Of Blood
  12. Requiem For The Fallen

Grave Digger servieren uns zu ihrem 40. Bandjubiläum eine neue Scheibe. Zu dem Jubiläum und dem wohl wichtigsten Werk gibt es einen kleinen Sonderteil als Kolumne (Klick). Das Line-Up ist ebenfalls stabil geblieben, von daher können wir hier gleich mit der Musik loslegen. Auf ihrem 20. Studioalbum vollendet die Band ihre epische Highlands Geschichte. Fields Of Blood ist die Fortsetzung ihrer Triologie mit Tunes Of War und The Clans Will Rise Again. Es geht also mal wieder um Schottland und hier hatten ja Grave Digger ihr Meisterwerk vor 24 Jahren veröffentlicht.

Zum Intro startet The Clansmans Journey mit den vertrauten Klängen von Tunes Of War, ehe Axel Ritt mit der Gitarre einsetzt. All For The Kingdom lässt sich von der Saitenarbeit anfänglich gut auf Scotland United übertragen. Allerdings kommt die Nummer nicht so bissig rüber, wie vor 24 Jahren. Lions Of The Sea dudelt als Sabaton-Gedächtnis-Track daher. Viel Oh, Oh, Oh, dazu noch Kriegsgeschehen und runder Refrain – die Stimme noch tauschen und ab auf die nächste Sabaton Scheibe. Freedom ist anfänglich etwas verhalten, nimmt aber dann ordentlich Tempo auf und Chris dröhnt gut kratzig aus den Boxen, so klingen die Grave Digger Trademarks der letzten Jahrzehnte. Heart Of Scotland erinnert an The Bruce mit dem Trommelwirbel zum Anfang, dazu reichlich Dudelsack und starker Einsatz der Saitenfraktion sowie Kratzbürstenstimme – erstes Highlight auf der Scheibe. Es fühlt sich an, als wäre man bei Tunes Of War 2.0 und ein garantierter Nackenbrecher auf jedem Gig. Thousand Tears ist die Fortsetzung von The Ballad Of Mary. Dazu agiert Noora Louhimo von Battle Beast als Gastsängerin. Die eigentlich allgemein übliche Ballade von Grave Digger auf jedem Album. Sicher nicht schlecht, aber einfach nicht mein Geschmack. Union Of The Crown ist solide Grave Digger Kost und gut hörbar. My Final Fight ist evtl. der True Metal Track auf dem Langeisen. Ordentlich Tempo wird gemacht und es klingt nach Grave Digger der 80er und 90er Jahre. Gathering Of The Clans nimmt das Tempo etwas raus, Midtempo Parts sind auch dabei, aber spätestens mit den einsetzenden Dudelsäcken bekommt das Teil einen netten schottischen Touch. Barbarian klingt dann schon fast wie Teutonic Metal der 80er Jahre. Kreischende Gitarren und wenn man hier Herrn Dirkschneider singen lassen würde, hätte man einen Track, der problemlos auf eine Accept Scheibe der 80er passt. Mir gefällt die Nummer ausgesprochen gut. Fields Of Blood ist dann ein schottischer Metal Epos par excellence. Alles, was man sich darunter vorstellt, kommt in dem gut zehnminütigen Track vor. Dudelsackpfeifen über 90 Sekunden, intensive Gitarrenarbeit und eine Nummer, die sich langsam aufbaut und im Refrain nicht kitschig wird. Es gibt zwei Tempo Breaks, welche von Chris dominiert werden (davon einmal im Klargesang). Viel Epos und Kriegsheroen werden besungen aber insgesamt ein klasse Song, auch über zehn Minuten. Requiem For The Fallen ist das instrumentale Outro zu dem Werk über gut drei Minuten.

Grave Digger – Fields Of Blood
Fazit
Fazit Jürgen F.

Ein mehr als ordentliches Werk des Quartetts. Man findet sehr viele Ansätze in Richtung Tunes Of War, aber auch Songs, die für mich in Richtung Powermetal der Neuzeit gehen. Der Sound kommt gut rüber und ich denke, dass die Grave Digger Fans mehr als zufrieden sein werden mit dem, was Chris und Co. zu ihrem 40. Dienstjubiläum abgeliefert haben. Natürlich kann man nun kritisieren, dass Tunes Of War hier und dort fast wie „abgeschrieben“ wirkt. Aber was erwarte ich denn von Grave Digger? Dass die jetzt wie Symphony X klingen? Wohl eher nicht! Abzüge gibt es von mir vor allem wegen des einen Sabaton-Gedächtnis-Tracks sowie etwas Füllstoff auf dem Langeisen. Es ist kein Überflieger Album wie Tunes Of War, was einen aus den Sitzen haut, aber auch mehr als nur die üblichen Trademarks der Herren in den letzten Jahren.

Anspieltipps: Heart Of Scotland, Barbarian und Fields Of Blood



Fazit Kay L.

Grave Digger verbinde ich immer noch mit Heavy Metal Breakdown und Witch Hunter und sie gehörten für mich neben Helloween und Blind Guardian zu den Highlights der deutschen Szene. Natürlich haben sie sich in den 40 Jahren weiterentwickelt, aber noch immer sind die Stimme von Chris Boltendahl und das teilweise Epische das Markenzeichen von Grave Digger. Die neue Platte erinnert phasenweise an das 96er Tunes Of War Album und ist nach The Clans Will Rise Again der Abschluss der Highland Saga. Das Ganze wird etwas frischer verpackt und auch die Produktion weist etwas mehr Druck auf. Das Rad wird nicht neu erfunden, trotzdem sind Kracher wie Lions Of The Sea oder My Final Fight hörenswert, wenn auch sie bereits auf The Clans Will Rise Again hätten zu finden sein können. Auch die Kooperation mit Noora Louhimo von Battle Beast ist hörenswert und die Ballade zeigt einen überzeugenden Chris. Nicht alles ist einfach abzunicken, so finden sich auch schwächere Stücke wie Gathering Of The Clans auf der Platte. Aber es sind Grave Digger und das reicht eigentlich schon aus, um die Platte gut zu finden.

Anspieltipps: My Final Fight, Freedom und Heart Of Scotland
Jürgen F.
8.5
Kay L.
8.7
Leserbewertung7 Bewertungen
8.1
8.6
Punkte