Eventname: World Dominion Tour 2020
Headliner: Hammerfall
Vorbands: Serious Black, Battle Beast
Datum: 31.01.2020
Ort: Sporthalle Hamburg
Kosten: 39,90 € VVK, 42 € AK
Zuschauer: ca. 2100
Genre: Heavy Metal, Power Metal
Veranstalter: Hamburg Konzerte
Links: https://www.hammerfall.net/
https://battlebeast.fi/
https://www.serious-black.com/
https://hamburgkonzerte.de/
https://sporthalle.hamburg/
Setlisten:
Serious Black:
- Akhenanton
- I Seek No Other Life
- Nightmist
- Serious Black Magic
- We Still Stand Tall
- High And Low
Battle Beast
- Unbroken
- Familiar Hell
- Straight To The Heart
- The Hero
- Eden
- No More Hollywoog Endings
- King For A Day
- Beyond Thge Burning Skies
Hammerfall
- Never Forgive, Never Forget
- One Against The World
- Heeding The Cell
- The Way Of The Warrior
- Any Means Necessary
- Hallowed Be My Name
- Blood Bound
- Redemption
- Hector’s Hymn
- Natural High
- Second To One (with Noora Louhimo)
- Renegade Medley
- Keep The Flame Burning
- Dominion
- The Dragon Lies Bleeding
- Last Man Standing
- Let The Hammer Fall
Zugabe:
- Hammer High
- (We Make) Sweden Rock
- Hearts On Fire
Heute geht es mal wieder in die Sporthalle nach Hamburg. Anlass ist die Dominion Tour 2020 von Hammerfall, die gestern in Bremen begann und nun in Hamburg Station macht. Im Gepäck, besser vorweg, sind die Finnen von Battle Beast und auch Serious Black konnten gewonnen werden. Wie bereits bei Music & Stories in der vergangenen Woche, ist die Agentur Hamburger Konzerte als örtlicher Veranstalter zuständig. Der Zugang für uns erfolgt problemlos. Die Halle ist nicht ausverkauft und wie bereits in der vergangenen Woche ist die Sporthalle so verkleinert, dass die ca. 2100 Zuschauer sich nicht verlieren. Rechts und links gibts wieder ein paar Sitzplätze, die schnell belegt sind. Aber die Masse hält sich natürlich vor der Bühne auf.
Schnell vorbei am Merch Stand, der mit Shirts und Tonträgern gut ausgestattet ist und dementsprechend auch schnell umlagert wird. Wir suchen uns ein Plätzchen an der Absperrung und warten auf Serious Black. Die beginnen um 19:30 Uhr mit Akhenanton vom 2015er-Album As Daylight Breaks. Die sonst vierköpfige Truppe wird heute durch Aushilfsgitarrist Christian Münzner verstärkt, der mit für den komplexen Sound sorgen soll. Sänger Urban Breed, mit schwarzem Zylinder und Longjacket gibt sich redlich Mühe, um für Stimmung zu sorgen. Als Opener hat man es oft schwer, aber trotzdem ist eine gewisse Anhängerschaft nicht zu verleugnen, die aber in deutlicher Minderheit ist. Am auffälligsten ist Drummer Ramy Ali, der ja bis zu seinem Einstieg bei Serious Black hinter den Drums von Freedom Call saß und mit seinem roten Bart und dem starken Spiel für Aufsehen sorgt. In der halben Stunde Spielzeit gibt’s mit We Still Stand Tall nur einen Song vom neuen Album. Ansonsten sind es nur ältere Stücke, die performt werden. Leider ist der Sound zunächst unterirdisch und viel zu basslastig. Somit hält sich die Trauer in Grenzen, als Serious Black nach 30 Minuten von der Bühne gehen.
Der Umbau geht zügig und es wird auf Battle Beast gewartet. Um 20:15 Uhr beginnen die gewohnt kraftvoll mit ihrem Opener Unbroken. Sängerin Noora Louhomo, mal wieder in einem silbernen, futuristischen Kostüm mit Teufelshörnern auf dem Kopf stürmt auf die Bühne und verdonnert ihre Mitmusiker zu Statisten. Die beiden Gitarristen werden zwar immer wieder von ihr mit einbezogen und können auch gute Soli vorweisen, aber Dreh- und Angelpunkt bleibt Frontfrau Noora. Keyboarder Janne Björkroth, meist mit einem Umhänge-Keyboard unterwegs, bringt beim Track The Hero ein elektronisches Key/Drum Kit auf die Bühne, was dem Song etwas Technisches gibt. Ansonsten gibt es kaum Überraschungen. Es werden Tracks des aktuellen Albums gespielt und die Setlist ist der von der letzten Tour sehr ähnlich. In der Mitte des Sets wird dann versucht, die Menge zum Mitsingen zu animieren, und das klappt schon recht gut. Die Gäste können mit Battle Beast mehr anfangen, auch, wenn der Sound noch nicht optimal ist. Das ist aber ein grundsätzliches Problem in der Sporthalle. Die Finnen dürfen etwas länger spielen. Trotzdem ist nach 45 Minuten Schluss.
Nun wird die Bühne für die Schweden von Hammerfall bereitet. Das Drum Kit steht deutlich erhöht im Hintergrund. Rechts und links ist Platz für die Gitarristen, die sich nach oben hinbewegen können. Um 21:30 Uhr geht es mit Never Forgive, Never Forget los. Der Sound ist besser und die Bühne bietet reichlich Bewegungsspielraum. Links steht mit Oscar Dronjak das einzig verbliebene Gründungsmitglied an seiner eigenwillig anmutenden Gitarre. Sänger Joacim Cans ist von Anfang an viel unterwegs und dominiert die Bühnenmitte. Bereits beim ersten Song müssen wir Fotografen etwas vorsichtig sein, denn es gibt bereits einen kleinen Vorgeschmack auf die noch folgenden Feuershoweinlagen. Die Halle ist angetan und so recken sich Fäuste sich gen Hallendecke und auch dem Headbanging wird gefrönt. Hallowed Be My Name, Blood Bound, und Redemption setzen das Spektakel fort. Energiegeladen, spielfreudig und ständig in Bewegung gehen die Schweden beim zweiten Konzert ihrer noch jungen World Dominion Tour durch ihre Hits und Livekracher. Die Setlist ist lang und so stehen doch sage und schreibe 20 Songs drauf. Drummer David Wallin ist kaum auszumachen in der luftigen Höhe, aber zu hören ist er. Unterstützung gibt’s durch Bassist Fredrik Larsson, der mit für den fetten, basslastigen Sound zuständig ist. Zweiter Gitarrist Pontus Norgren hat ebenso seine Momente und wenn die drei Axe Men nebeneinanderstehen und rocken, dann sieht das schon cool aus. Nach Natural High wird es dann balladenhaft und Joacim bekommt Unterstützung. Noora gesellt sich zu ihm auf die Bühne und gemeinsam wird Second To One performt. Joacim hat deutlich Mühe sich gegen die ausdrucksstarke Stimme von Noora durchzusetzen. Das ist ein gelungenes Stück und eine Überraschung allemal.
Danach wird an die Platte Renegade in Form eines kleinen Medleys erinnert. Immerhin hat die bereits zwanzig Jahre auf dem Buckel, klingt aber noch immer gut. Bei Keep The Flame Burning kommen mal wieder Feuer und Flamme zum Einsatz. Das wirkt und heizt die Halle zusätzlich an. Die Zuschauer gehen voll ab und es gibt sogar ein, zwei Crowdsurfer. Ansonsten ist die Security nicht wirklich gefordert und hat einen ruhigen Dienst. Immer wieder animiert Joacim die Menge zum Singen. Das klappt auch gut, aber erst bei Let The Hammer Fall wird es noch mal richtig laut. Die Zeit ist unmerklich schnell vergangen und so ist es kaum zu fassen, dass bereits Schluss sein soll. Ist es aber. Die Halle tobt und so lassen die fünf nicht lange auf sich warten und kommen zurück. Hammer High eröffnet den Zugabenblock und lässt keine Zweifel aufkommen, dass dies ein gelungener erfolgreicher Abend für die Schweden ist. Somit stimmt die ganze Halle ein und es tönt durch die Sporthalle: Hammer Hai …. Quatsch, Hammer High, This Is A Freedom Cry… – gelungen. Dann kommt noch Sweden Rock und Hearts On Fire. Es wird der Rest der Pyros eingesetzt und die Konfettikanone kommt auch noch zum Einsatz. Die Schweden verabschieden sich in aller Form und Sticks und Plektren werden in die Menge geworfen. Dann ist um 23:15 Uhr endgültig Schluss. Total anders als noch vor einer Woche bei den älteren Bands aus den Siebzigern. Da war bereits um 22:30 Uhr Ende.
Fazit: Gelungener Abend, wobei man auf Serious Black hätte verzichten können. Battle Beast waren ganz ok, aber natürlich hat der Headliner das heute hier gerissen. Wer die Chance hat, sollte sich das Spektakel nicht entgehen lassen. Noch gibt’s genügend Termine. Hammerfall sind auch nach 27 Jahren kein bisschen müde und eine der Bands, die bestimmt noch das 50-Jährige feiern werden.