Human Vestige – Sanguinary Fringe

Nihilismus verpackt in einem Death Metal Gewand

Artist: Human Vestige

Herkunft: Chile

Album: Sanguinary Fringe

Spiellänge: 29:38 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 14.05.2021

Label: Eigenproduktion

Link: www.humanvestige.com

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – Alex Viveros Velasquez
Gitarre – Fabian Reyes
Gitarre –  Max Gonzalez
Schlagzeug – Benjamin Soto

Tracklist:

  1. Tati Mapu Ka Inchiñ Kiñemliñ (Nuestro Territorio)
  2. Amulepe Taiñ Weichan (Seguiremos En La Lucha)
  3. Lust Of Death (La Mita)
  4. Surgery And Revenge (Navidad De 1553)
  5. Insurrection Against (La Quema De Las 7 Ciudades)
  6. Domination Of The Cross (Pascual Coña)
  7. Meat Of The Sacrifice (Necul’s Clan)
  8. Sanguinary Fringe (Frontera Del Wallmapu)

Human Vestige ist eine chilenische Band aus Bio-Bio, einer südlichen Provinz des Landes. Die Band wurde im Juni 2015 von Musikern aus verschiedenen gescheiterten musikalischen Projekten von Los Angeles, Provinz Bio-Bio, gegründet.
Im Oktober 2017 sind sie nach Santiago, der Hauptstadt Chiles, umgezogen, dem Ort, an dem sie aktuell leben und danach ging es aufwärts. Das Debüt Brings The Hidden erschien im Jahre 2017 und nun legen sie Album Nummer zwei nach.

Das Intro Tati Mapu Ka Inchiñ Kiñemliñ (Nuestro Territorio) verwendet heimische Instrumente, welche im Hintergrund erklingen und ein stimmiges Klangbild erzeugen. Im Vordergrund gibt es ein gesprochenes Ritual.

Death Metal hat man nicht nach dem Intro erwartet, aber ja, Amulepe Taiñ Weichan (Seguiremos En La Lucha) kommt im schnellen Midtempo und legt dann sogar noch kurz einen Zahn zu, bevor man in einen fetten, groovigen Part hinüberwechselt. Die Vocals sind aggressiv und passen zum Gesamtsound. Die Produktion ist echt gut. Das Tempo wird mehrfach gewechselt und die Burschen beherrschen ihre Instrumente und kommen mit interessantem Songwriting um die Ecke. Immer wieder wird ein melodisches Solo mit eingebaut und der Trommler haut darüber eine fette Wand. Klingt gut und macht Laune auf mehr.

Spätestens bei Lust Of Death (La Mita) hört man die Morbid Angel Einflüsse heraus. Fettes Riffing. Alles klingt hier nach alter amerikanischer Schule. Das Tempo wird überwiegend hochgehalten, allerdings wechselt man auch in einen schleppenden Groove Part, um dann wieder die volle Attacke zu fahren. Die Doublebass zerstört alles und so soll es sein. Hier und da überrascht man mit gekonnten Tempowechsel und natürlich darf auch ein Solo nicht fehlen. So richtig weiß man nie, was kommt, trotzdem klingt alles flüssig. Es hakt nirgends.

Auch bei Surgery And Revenge (Navidad De 1553) sind die oben genannten Einflüsse zu hören. Auch hier dominiert die Doublebass und man arbeitet teilweise mit lang gezogenen Riffs. Nach zwei Minuten groovt und drückt man ordentlich. Im Midtempo geht es dann weiter. Wieder lang gezogenes Riffing und knatternde Doublebass. Anschließend natürlich ein Solo, aber nun verliert der Song irgendwie ein wenig an Power.

Bei Insurrection Against (La Quema De Las 7 Ciudades) überzeugen sie wieder mit Druck. Diesen können sie echt erzeugen. Man schleppt sich absolut aggressiv vorwärts. Recht langsames Riffing wird mit abwechslungsreichem Drumming versehen. Von der Doublebass brauche ich ja nicht mehr zu berichten. Nachdem man dann das Tempo ganz herausgenommen hat, kommt man mit einem langen, recht melodischen Part und wechselt dann wieder ins Midtempo und lässt die Doublebass rasseln. Es wird noch einmal groovig zum Schluss und so beendet man den Song. Noch kurze und geringe Tempoverschärfung und dann ist Schluss mit lustig.

Zielstrebig und eingängig zeigt sich Domination Of The Cross (Pascual Coña). Hämmernd und groovig legt man los und bringt dann wütend die Anden zum Beben. Dieses geht hin und her. Kommt gut.

Auch die beiden abschließenden Songs Meat Of The Sacrifice (Necul’s Clan) und Sanguinary Fringe (Frontera Del Wallmapu ) schlagen genau den richtigen Weg ein und überzeugen vor allem mit den Leads.

Textlich geht es um den Nihilismus und das menschliche Verhalten. Die Musik passt dazu ganz gut.

Human Vestige – Sanguinary Fringe
Fazit
Die Chilenen von Human Vestige vertonen ihre Gedanken zum Nihilismus und liefern ein gutes Songwriting ab. Die Produktion knallt druckvoll. Wer auf Bands wie Morbid Angel, Nile und Death abfährt, sollte die Burschen anchecken.

Anspieltipps: Lust Of Death (La Mita) und Insurrection Against (La Quema De Las 7 Ciudades)
Michael E.
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