Artist: In The Woods…
Herkunft: Kristiansand, Norwegen
Album: Otra
Genre: Black Metal, Progressive Metal, Gothic
Spiellänge: 46:46 Minuten
Release: 11.04.2025
Label: Prophecy Productions
Link: https://www.facebook.com/inthewoodsomnio
Bandmitglieder:
Schlagzeug – Anders Kobro
Bass – Nils Drivdal
Gitarre – Kåre André Sletteberg
Gitarre – Bernt Sørensen
Gesang – Bernt Fjellestad
Tracklist:
- The Things You Shouldn’t Know
- A Misrepresentation Of I
- The Crimson Crown
- The Kiss and the Lie
- Let Me Sing
- Come Ye Sinners
- The Wandering Deity
Wenn sich in den Wäldern rund um die Otra in Norwegen musikalisch etwas bewegt, dann bekommen wir das natürlich mit. Die aus Kristiansand (Norwegen) stammende Band In The Woods… veröffentlicht am 11.04.2025 über Prophecy Productions ihr neues Werk Otra. Dort wird das mittlerweile siebte Album von In The Woods… als CD, Artbook (2 CD) und in den Vinylvarianten Black, Purple (300 Stuck) und Red/Black Marbled (200 Stück) verausgabt.
Die Band gründete sich bereits 1991. In The Woods… waren eine der ersten Bands, die den Begriff Pagan in den Metalbereich integrierten und mit ihrem ersten Album Heart Of The Ages stilprägend warwn. Nach ihrem dritten Album Strange In Stereo (1999) war dann ab der Jahrtausendwende erst einmal Schluss. Es dauerte satte 14 Jahre, bis man sich 2014 wieder formierte. Weitere zwei Jahre später erschien mit Pure (2016) das erste Album der zweiten Ära. Treibende Kraft dabei ist Schlagzeuger Anders Kobro, der dafür sorgt, dass es sich in den Wäldern weiter bewegt. Otra ist bereits das vierte Album der neuen Ära und das erste Album beim Label Prophecy Productions, bei dem auch bereits die Compilation Three Times Seven On A Pilgrimage aus dem Jahre 2000 erschien.
Bei In The Woods … bewegt sich seit je her ziemlich viel und dies auch im Line-Up. Dieses Mal gab es allerdings keinen Wechsel im Line-Up gegenüber dem Vorgänger Diversum aus dem Jahr 2022. Ich bin den sympathischen Musikern im letzten Jahr auf dem Prophecy Fest persönlich begegnet und habe mich noch einige Zeit mit ihnen unterhalten. Dort hatten sie einen sehr starken Auftritt.
Pic by Big Simonski
Sänger Bernt Fjellestad, seit dem letzten Album dabei, zeigt sich in der Band und dem Gesamtkonzept richtig gut integriert. Er beherrscht den Klargesang und die etwas härteren Töne, wobei es bei In The Woods… ja nie so richtig extrem hart wird. Das ist natürlich auch wieder Definitionssache.
Bereits der Song The Things You Shouldn’t Know, der dieses Album eröffnet, zeigt die breite Palette der musikalischen Strukturen der Band. Akustische, folkloristische Gitarren und sanfter Gesang eröffnen den Song. Unmittelbar und nicht zu erwarten, wird es dann doch recht brachial, ohne die Melodie zu verlieren. Dem Ganzen unterliegt eine gehörige Portion nordischer Melancholie. Der direkt darauffolgende Song A Misrepresentation Of I hat aus meiner Sicht einen doch recht simpleren, hymnenhaften Charakter. Mehr Riffgewalt zeigt dann The Crimson Crown, der allerdings auch wieder große Melodien aufweist.
Black Metal Anteile sind auch in den folgenden Songs vorhanden, wobei Progressive/Gothic Anteile die Band nie zu einer „echten“ Black Metal Band werden lassen. Es ist eher umgekehrt. Ich muss es noch einmal betonen, dass die Performance von Bernt Fjellestad mit seiner Kombi aus harschem und klarem Gesang eine bedeutende Rolle hierbei spielt. Der Black Metal Anteil bereichert die Songs aus meiner Sicht erheblich. Wunderbare Melodien werden serviert, deren Wert durch die eingeflochtene harschere Gangart aus meiner Sicht noch einmal gesteigert wird. Die eingängigen Melodien wirken dabei manchmal recht hypnotisch. Die kleineren Black Metal Rasereien gefallen mir dabei richtig gut, denn diese bewahren den geneigten Zuhörer immer wieder davor, die Augen gänzlich zu schließen und sich treiben zu lassen.
Let Me Sing muss Bernt Fjellestad von seiner Band wohl einmal gefordert haben, als er mit dieser In The Woods … entlang der Otra, dem mächtigen Fluss Norwegens unterwegs war. Die Otra bildet den zentralen Punkt dieses Albums, um den sich die Geschichten der Songs drehen. In The Woods… lassen ihren Sänger dann auch gewähren und der macht das nicht nur in diesem Song fabelhaft.
Vom Spannungsbogen her eine Wucht stellt für mich der vorletzte Song Come Ye Sinners dar. Hier wird mit dem musikalischen Ying und Yang regelrecht gespielt.