Inculter – Morbid Origin

Die dritte Attacke der norwegischen Black Trasher

Artist: Inculter

Herkunft: Norwegen

Album: Origin

Spiellänge: 48:10 Minuten

Genre: Black Metal, Thrash Metal

Release: 08.12.2023

Label: Edged Circle Productions

Link: https://www.facebook.com/Inculter

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Remi
Gitarre – Lasse Udjas
Bassgitarre – Cado Bakke
Schlagzeug – Daniel Tveit

Tracklist:

1. Intro
2. Death Reigns
3. Age Of Reprisal
4. Chained To The Void
5. Children Of Demise
6. Extinction
7. Morbid Origin
8. Perennial Slaves
9. Lethal Salvation

Die Norweger Inculter zerstören musikalisch den Erdball jetzt auch schon seit 2012 und sind somit keine Frischlinge mehr im Business. Nach einer Split und einer EP folgte 2015 das Debüt der Band namens Persistion Devolution. Gut Ding will Weile haben und so dauerte es bis zum Jahre 2019, bis das zweite Album das Licht der Welt erblickte. Nun hat es wieder vier Jahre gedauert, bis man sich entschloss, ein weiteres Werk zu manifestieren.

Nach einem obligatorischen Intro geht die Reise der Norweger los, die ihre Wege nicht wirklich verändert haben. Warum auch, wenn man sich diese vorher gut überlegt hat. Das Intro ist verträumt und episch und passt dann schon einmal nicht zum Rest des Albums. Und da dieses ja gewollt ist, passt es dann doch wieder. Verrückte Welt.

Bei Death Reigns hört man nach der ersten Sekunde, dass sie sich, ihrem Weg und ihren Gefährten treu sind. Altbackener Sound, die Gitarre spielt vorweg und ab geht das Gedresche. Thrashige Uftata-Klänge, die wir ja alle so mögen, gibt es an jeder Ecke und Kante. Natürlich definitiv nichts Neues, aber was soll’s. Es macht einfach nur Spaß. Straight Forward heißt die Devise und Gefangene kennen die Burschen eh nicht. Will ja auch keiner. Dann natürlich ein Solo und ab dafür. Dann wird es groovig und der blackige Anteil kommt durch. Die Einflüsse des Schwarzmetalls hört man aber ganz speziell beim nachfolgenden, melodischen Riff – hervorragend. Sehr geile Melodie, die absolut düster ums Eck kommt. Am Ende verarbeitet man diese noch ein wenig und geht dann wieder in ein thrashige Attacke. Sehr geil. Typisches Thrash-Geriffe am Ende und fertig. Geiler Song, der absolute Stimmung verbreitet. Da bekommt man absolut Appetit auf mehr, auch wenn man die Zutaten zum Essen schon mehrfach gehört hat.

Langsam und bedrohlich geht es beim Song Age Of Reprisal zur Sache. Dann spielt die Gitarre erst einmal allein, die Drums setzen ein und der Song nimmt ruhig, aber böse die Fahrt auf. Das Teil geht fast sieben Minuten und dann ergibt so ein Anfang auch Sinn. Langsam geht es weiter und man fügt ein melodisches Solo hinzu, geht dann wieder ins Uptempo. Der Gesang gesellt sich dazu und so kämpft man sich vorwärts. Schleppend und bedrohlich, aber schon ungewöhnlich für eine Thrash Metal Kapelle. Das Tempo wird ein wenig gesteigert, und wenn ich ein wenig sage, meine ich auch ein wenig. Wieder zieht man den Stecker und geht schleppend voran, wobei man eine kleine Melodie mit einbaut. Diese wird dann in ein melodisches Solo umgewandelt. Das hat es in sich, muss ich zugeben. So, nun aber. Okay, gemach. Midtempo und dann aber doch keine Gewaltausbrüche, sondern ein weiteres Solo. Sehr verspielt das Ganze und Instrumentalisten können sich freuen. Mir ist das ein wenig zu lang. Nach sechs Minuten dachte ich, nun kommt der Knüppel, aber weit gefehlt. Der Part ist zwar geil und düster, aber eben auch langsam.

Metallica haben uns ja alle beeinflusst und anscheinend auch die Burschen von Inculter. Das Hauptriff bei Chained To The Void geht schon in die Richtung der kultigen Amerikaner. Auch hier nimmt man den Fuß vom Gaspedal und lässt die Gitarren sprechen. Macht aber wohl Laune.

Children Of Demise kommt dann zackig und zügig um die Ecke, so wie ich es mag. Mit einem melodischen Lead und ansonsten dreschigem Gitarrenspiel gibt man alles und agiert im schnelleren Midtempo. Das schnelle Gitarrenspiel und das fixe Drumming dazu bringen eine gelungene Abwechslung und erhöhen den Aggressionslevel. Danach geben sie ordentlich Gas und so gefallen mir echt am besten. Kann man durchaus so machen. Der Song ist so was von alte Schule und lässt es krachen. Die Riffs sind messerscharf und bringen es auf den Punkt. Der Drummer wechselt öfter das Tempo und passt sich somit extrem an. Geiles Ding. Schockt!

Auch beim Namensgeber Morbid Origin zeigen die Norweger sich eher von der ruhigen Seite und lassen die Gitarren für sich sprechen. Sehr eingängig. Das Teil geht über acht Minuten. Fetzt zwar ohne Ende, ist mir aber dann doch ein wenig zu lang. Klingt hier und da ein wenig nach Bathory. Nicht das Schlechteste, wie ich finde.

Irgendwie haben die Burschen mehr Midtempogeschichten eingebaut. Beim Song Perennial Slaves baut man sogar doomige Klänge mit ein.

Trotz der etwas ruhigere Vorgehensweise haben die Norweger wieder ein gutes Album rausgehauen.

Inculter – Morbid Origin
Fazit
Auf dem dritten Album zeigen sich die Norweger von Inculter ein wenig spielfreudiger und midtempolastiger, haben es aber immer noch drauf, blackige und thrashige Parts ordentlich zu vermengen. Fans der Band können bedenkenlos zugreifen. Wer auf Kreator, Sepultura und auch Metallica abfährt, aber auch die dunkle Seite des Black Metals mag, macht mit dem Erwerb auch nichts verkehrt.

Anspieltipps: Death Reigns und Children Of Demise
Michael E.
7.9
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7.9
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