Ironhammer Festival am 09.09.2017 im JUZ in Andernach

„Ironhammer Festival am 09.09.2017 im JUZ in Andernach“

Eventname: Ironhammer Festival

Headliner: mit Anvil und Stormwarrior

Vorband(s): Gloryful, Abandoned, Final Fortune, Sober Truth, Impactor, Ra’s Dawn

Ort: JUZ Andernach, Stadionstr. 88, 56626 Andernach

Datum: 09.09.2017

Kosten: 20 € VK, 25 € AK

Genre: Heavy Metal, Power Metal, Speed Metal, True Metal, Thrash Metal,

Besucher: ca. 500 Besucher

Veranstalter: A Chance For Metal (www.acfmf.de)

Link: https://www.facebook.com/events/642716849254452/permalink/705566789636124/

Die Sommerpause ist vorbei und in der heiligen Metal Halle des JUZ in Andernach steigt mit dem Ironhammer der erste große Knaller für die Herbst / Wintersaison. Passender Topact heute ist der kanadische Amboss (deutsche Übersetzung) Anvil!!! Anvil, die legendäre Heavy Metal Band aus Kanada, die mit ihrem Frühwerk Metal on Metal als Stil prägend für den Speed und Thrash Metal gilt. Dazu später mehr, es sind ja vor Anvil noch eine Menge geiler Bands da.

Pünktlich mit Beginn der Veranstaltung entere ich um 16:20 das JUZ. Impactor aus Simmern im Hunsrück betreten bei einer jetzt schon gut gefüllten Halle die Bühne. Opener zu sein ist immer schwer. Aber Impactor machen das hier sehr gut. Was sie dem Publikum anzubieten haben, ist in drei Wörtern gesagt: Thrash Thrash Thrash – und das Oldschool. Das gefällt nicht nur mir sehr gut, auch der Rest des Publikums ist von den Jungs sehr angetan. Getreu ihrer Scheibe Prepare For Impact sind wir bereit und lassen uns total auf die Jungs ein. Da gibt es Thrash genügend um die Ohren. Für mich sind die besten Stücke Impactor und eben auch Thrash Thrash Thrash von der Scheibe Prepare For Impact. Nach dem Gig wandert die CD in mein Eigentum über. Alles gut gemacht Jungs!

Kurze Umbauphase. Ich treffe draußen Robb Reiner, den Drummer von Anvil. Lasse mir von ihm die DVD Anvil, Die Geschichte einer Freundschaft und ein gemeinsames Foto mit ihm und mir von einem der letzten Konzerte signieren. Als er das Foto sieht, sagt er zu mir: „Das war doch in Siegburg, da sind wir nächstes Jahr auch wieder. Wäre toll dich da wieder zu sehen.“ Klar Robb, wäre klasse, wenn ich euch da wieder sehen würde.

Weiter geht es mit Final Fortune aus Bitburg. Optisch ein Hin- oder auch Weggucker, je nachdem wie man will. Nicht nur optisch, sondern auch musikalisch liegt ihr Schwerpunkt beim New Wave Of British Heavy Metal der Achtziger. Gerade ihre optische Aufmachung sorgt schon für Stimmung. Markus Kuschke, der Gitarrist der legendären Black Metaler Desaster, mit dem ich heute Abend einige Biere trinke, verspricht mir demnächst mit seiner Band auch in solchen eng anliegenden Leggins aufzutreten. Als ich Fortune Fortune vor zwei Jahren das erste Mal vor ihrem Auftritt bei einem Bandwettbewerb gesehen habe, dachte ich eine Abteilung von YMCA wäre unterwegs und war dann überrascht, dass sie Musik machten. Ja und dass sie Musik machen können, zeigen sie auch heute Abend erneut. Ihre Performance ist dann auch ein Ritt durch die Achtziger. Da gibt es schnelle Stücke, Stücke im Midtempo und auch Balladen. Beim Publikum kommen sie gut an.

 

In der Umbauphase treffe ich Steve Lips Kudlow von Anvil. Ich frage ihn, ob er mir auch die DVD signieren kann. Er deutet mir an, dass es momentan ungünstig sei. Ich solle dann doch bitte nach der Show zu ihm kommen. Also habe ich jetzt genügend Zeit nochmals ein Bierchen mit Markus Kuschke und ein paar anderen Kollegen zu trinken.

Die seit 2001 existierende Koblenzer Band Ra’s Dawn ist jetzt dran. Sie spielen Powermetal mit leichten Einflüssen von Heavy Metal. Natürlich haben sie ihr brandneues Album (März 2017) From the Vile Catacombs mit im Gepäck und performen einige Stücke auf der Bühne. Auch sie kommen beim Publikum gut an.

Mit Sober Truth kommt dann ein richtiger Hammer auf die Bühne, den so niemand auf dem Ticket hatte. Die vierköpfige Band (drei Jungs und ein Mädel) aus Bonn bringt einen einzigartigen Modern Metal Mix mit progressiven Einflüssen auf die Bühne. Sie nennen das selbst Prog Groove Metal. Das ist schon absolut geil, was die Band da oben abliefert. Das Publikum ist schwer begeistert. Da gibt es aus allen Metal-Stilrichtungen was auf die Ohren. Sie sagen auf ihrer Internetseite selbst, dass sie ihre Zuhörer in eine andere Welt entführen. Und genau das trifft es. Markus Kuschke steht neben mir und sagt: „Wie gefällt dir das? Das ist doch absolut geil, was die machen“. Ja da hat er wirklich recht. Markus und ich kaufen der Band am Anschluss ihr neues Vinylalbum ab und lassen es uns signieren. Bandgründer und Sänger Torsten Schramm erzählt mir von einigen Umbesetzungen in der Band. Er ist superstolz auf seinen neuen Gitarristen, der erst 17 Jahre alt ist und nach seiner Aussage besser Gitarre spielt wie er selbst. Torsten Schramm findet es sehr geil heute Abend vor so vielen Leuten gespielt zu haben, sonst sind bei ihren Konzerten wesentlich weniger Leute. Er wünscht sich, genauso wie ich, dass wir uns bald wieder auf einem der Konzerte von Sober Truth sehen.

 

 

Jetzt sind die Hessen von Abandoned an der Reihe. Hatte das Publikum eben noch experimentellen Metal auf den Ohren, so gibt es jetzt wieder Thrashmetal auf die Fresse. Und das nun wirklich Thrash at his best. Die Recken der schon 18 Jahre bestehenden Band, die schon mit Genregrößen wie Destruction und Tankard auf Tour unterwegs waren, spielen klassischen Thrash. Und der kommt sehr gut beim Publikum an. Ein geiler Riff jagt den anderen. Ein wahrliches Thrashgewitter, das die Hessen hier ablassen. Die muss ich mir in Zukunft mal öfter reinziehen. Sie werden dann auch mit Zugabesprechchören entlassen. Eine Zugabe kann leider nicht gegeben werden, da ja noch weitere Bands anstehen und man in der Zeitplanung nicht allzu stark in Verzug kommen möchte.

Gloryful, die Heavy Metal Band aus dem Ruhrpott, beeindruckt mit klassischem Power und Heavy Metal. Sie liefern auf der Bühne eine großartige Show voller Power und Publikumsnähe. Zunächst bin ich ein wenig verdutzt, als ich Sänger Johnny La Bomba mit seiner Kappe auf der Bühne sehe und denke: nanu, jetzt kommen Rapper? Nein es kommt Power und Heavy Metal von großer Qualität. Genau das, was das Publikum hier hören und sehen will. Ich treffe die Jungs anschließend noch am Merchstand auf ein Gespräch.

 

Die Co – Headliner Stormwarrior aus dem hohen Norden sind nun an der Reihe. Die Band, die sich nicht hinter Genregrößen wie Running Wild, Helloween, Gamma Ray oder gar Blind Guardian verstecken muss, entfacht am heutigen Abend ein regelrechtes Sturmgewitter aus Power- und Speedmetal. Sie verwöhnen ihre Fans auch mit einigen Songs ihres genialen Albums Heading North. Also schön das Feuer für den gleich folgenden Headliner Anvil entfacht.

Und jetzt kommen Anvil. Die Jungs zeigen dann auch, dass es immer noch geht, ein Schippchen draufzulegen. Steve Lips Kudlow und Robb Reiner, die Dinos bei Anvil, haben mittlerweile mit Chris Robertson am Bass die ideale Ergänzung gefunden. Ich hatte sie in dieser Besetzung bereits letztes Jahr gesehen und mich von ihrer Spielfreude überzeugt. Auch heute Abend ist es wieder etwas Besonderes die Jungs zu erleben. Allein der Banner zeigt schon, wie riesig die Band ist. Anvil beherrschen die Bühne. Das Ganze beginnt mit March Of The Crabs. Dies aber nicht auf der Bühne, sondern inmitten der Fans. Steve Lips Kudlow spielt den Opener im Auditorium. Die Fans sind mächtig begeistert und aus dem Häuschen. Während Steve Lips Kudlow sich im Publikum suhlt, gibt Chris Robertson auf der Bühne die Krabbe. Wie ich eben schon gesagt habe: Chris ist die ideale Krabbe, ääh nein die ideale Ergänzung. Klassiker wie 666, Bad Ass Rock ‚n‘ Roll, Winged Assassins oder das unverzichtbare, legendäre und Stil weisende Metal on Metal dürfen nicht fehlen. Die Stimmung ist am Kochen. Anvil haben ihr Publikum in der Hand. Natürlich gibt es noch Steve Lips Kudlows Dildo Solo Einlage, ebenso wie Robb Reiners Drum Solo. Robb Reiner gilt als einer der einflussreichsten Drummer überhaupt. Das Tribute an Lemmy Kilmister, einer der besten Freunde von Steve Lips Kudlow, gibt es mit Free As The Wind. Als ich Anvil kurz nach dem Tod von Lemmy gesehen haben, widmete er einen Song an Lemmy mit Tränen in den Augen. Anvil sollten heute eigentlich bis 00:00 Uhr spielen. Sie spielen aber ein wenig länger bis ca 00:35 und enden mit Steppenwolfs Born To Be Wild in ihrer eigenen Coverversion. Ich würde schon sagen: Besser als Steppenwolf es je gemacht haben.

So nun ist aber wirklich Schluss. Steve Lips Kudlow und Chris Robertson signieren mir im Anschluss während der Abräumarbeiten noch ein paar Sachen. Robb Reiner hat das ja schon vorher getan. Großen Dank an die Jungs!

 

Fazit: Sehr genialer Auftakt im JUZ nach der Sommerpause und das, obwohl nicht ausverkauft, doch sehr gut besucht. Das macht doch Appetit auf mehr. Das nächste Festival kann kommen. Das Ironhammer braucht natürlich wieder solch einen Amboss wie Anvil. Aber so, wie ich die Leute in Andernach kenne, bekommen die das sicher hin! Der Termin für die nächste Auflage steht übrigens schon fest. Es wird am 08.09.2018 zuschlagen.