Artist: Just Before Dawn
Herkunft: Schweden
Album: Battle-Sight Zeroing (EP)
Spiellänge: 34:08 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 15.12.2022
Label: Into it Records
Link: https://justbeforedawn1.bandcamp.com/
Bandmitglieder:
Gesang – Remco Kreft
Gitarre und Bassgitarre – Anders Biazz
Gitarre und Bassgitarre – Gustav Myrin
Schlagzeug – Jon Rudin
Tracklist:
- Kill Zone
- Mac V Sog
- Tunnel Rats
- Into Am Ambush
- Tail-End Charlie
- Hill 937
Seit 2012 ist diese schwedische Combo bereits unterwegs. Sie lieben den Death Metal, praktizieren ihn jedoch doch anders als die meisten Einheimischen. Aber natürlich sind die Member auch in anderen Kapellen wie God Forsaken, Dead Sun oder Reek Of Martyr unterwegs. Die Instrumentenfraktion ist in dieser Konstellation seit dem Jahre 2017 unterwegs. 2012 stieß dann Remco von Graceless hinzu und nach vier Alben wurde es jetzt Zeit, was Neues aufzunehmen. In Form einer EP, die Sechste mittlerweile.
Los geht es mit Kill Zone, ein wirklich typischer Just Before Dawn Song. Man muss ja nicht immer das machen, was die anderen machen. Also müssen alte Schweden nicht immer schwedischen Death Metal zocken, sondern dürfen auch mal in Richtung England schauen. Bolt Thrower müssen hier genannt werden. Der Song geht als absolute Hommage durch. Nach einer kleinen Sprachsequenz rifft man sich um die Wette. Ein schwerer Sound kommt hinzu und dieses langsame und schwerfällige Drumming, wie man es eben von dem Engländer gewohnt ist. Man erhöht das Tempo geringfügig und groovt sich durch schwedische Gewässer. Das Riffing ist absolut geil und Remcos Gesang passt wie die Faust aufs Auge. Dann nimmt man noch einmal das Tempo ganz heraus und zaubert eine langsame Melodie aus dem Hut. Genauso kennen wir es und genauso mögen wir es. Fahre ich voll drauf ab, auch wenn wir wirklich nichts Neues hören. Man fährt weiter im Panzer-Rhythmus und walzt alles nieder. Diese melancholische Melodie, mit welcher man den Song ausfädelt, ist echt geil. Im Unterrichtsfach Bolt Thrower in der Death Metal Schule hätte der Song definitiv die Schulnote eins bekommen.
Es folgt der Song Mac V Sog und auch hier drückt und zwickt es an allen Stellen. Wichtig ist bei den im Midtempo präsentierten Riffs, dass die Produktion stimmt. Und die passt absolut. Und was soll ich sagen, natürlich muss man hier wieder Bolt Thrower nennen, aber auch ein wenig Hail Of Bullets. Der Gesang erinnert an einigen Stellen an Martin van Drunen, natürlich kein schlechter Vergleich. Die Riffs können wieder absolut überzeugen, auch wenn sie ein wenig zu oft wiederholt werden. Trotzdem ein fettes Teil. Der Song ist ein wenig schneller als der Opener, ohne wirklich schnell zu sein und wartet am Ende des Songs mit einem Filmsample auf. Dazu bedient man sich eines sehr schleppenden Tempos und lässt den Song so enden.
Into An Ambush fängt ebenfalls mit einem Filmzitat an. Diese Handhabung kann man auf dem ganzen Album hören. Hier fängt man mit einem langsamen und melancholischen Part an und holt dann wieder so ein typisches Riff hervor. Dazwischen rifft man sich wieder einen im Midtempo und der Kopf des vor der Anlage rotierende Reviewers fängt automatisch an zu wackeln. Und wieder dieser atmosphärische Moment. Die Stimme gibt einem dann den Rest. Ob man hier vom legitimen Nachfolger sprechen darf, weiß ich nicht, aber sie bringen einen absolut dazu, nach dieser EP Bolt Thrower zu hören. Auch dieser Song hat es in sich. Wer auf Innovation steht, kann bedenkenlos wegklicken. Hier gibt es eine wahre Anerkennung der Meister. Das Lead hier ist fett und gibt es so ähnlich auf der Those Once Loyal zu hören. Das Songwriting ist wirklich sehr geil und das Zuhören macht einfach nur Spaß, da gibt es nichts zu meckern.
Bieten uns diese sechs Songs in 34 Minuten etwas Neues aus dem Hause Just Before Dawn? Nein, natürlich nicht! Ist das gut so? Ja, natürlich! Wer panzerschwere Songs schreibt, hat meistens auch das Thema Krieg vor Augen. So auch bei Just Before Dawn. Da der Erste und Zweite Weltkrieg ja schon sehr oft besungen wurden, ist es eine gute Abwechslung, mal etwas über den Vietnamkrieg zu hören. Wobei Krieg an sich natürlich absolute Scheiße ist, das ist klar!