Komatsu – Rose Of Jericho

Die Niederländer kommen mit einem unglaublichen Stoner Album zurück

Artist: Komatsu

Herkunft: Eindhoven, Niederlande

Album: Rose Of Jericho

Genre: Stoner Metal, Stoner Rock

Spiellänge: 37:56 Minuten

Release: 05.02.2021

Label: Heavy Psych Sounds Records

Link: http://www.komatsurock.com/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Mo Truijens
Gitarre, Hintergrundgesang – Mathijs Bodt
Bass, Hintergrundgesang – Martijn Mansvelders
Schlagzeug – Jos Roosen

Tracklist:

  1. Stare Into The Dawn
  2. Solitary Cage
  3. The Suit
  4. Blood Moon
  5. Son Of Sam
  6. Rose Of Jericho
  7. Blackbird
  8. Call Of The Wolves
  9. Om

Im Oktober letzten Jahres wurde bekannt, dass die niederländischen Stoner Komatsu das Label wechseln. Waren sie bei den letzten beiden Alben Recipe For Murder One (2016) und New Horizon (2018) noch bei Argonauta Records unter Vertrag folgt nun mit Rose Of Jericho die Heavy Psych Sounds Records Ära. Also von einem italienischen Stoner Label zum anderen. Beide Labels zählen zu den führenden Stoner/Doom/Sludge Labels.

Heavy Psych Sounds Records feiert das Labeldebüt des Albums Rose Of Jericho mit Ausgaben als CD und Vinyl in folgenden Variationen: Testpress (15 Stück), Ultra ltd. Transparents Splatter Purple/Green (200 Stück), ltd. Purple (400 Stück) und Black.

Komatsu haben in der Stoner Szene einen riesigen Ruf. Die Niederländer haben in der Dekade ihres Schaffens (seit 2010) schon immens viel erreicht. Wer kann schon von sich behaupten, dass er alle vier legendären Kyuss Musiker (Garcia, Oliveri, Bjork, Homme) supportet hat!? Nick Oliveri hat auf dem Album Recipe For Murder One sogar Parts als Gastsänger beigetragen.

Das Cover des Albums Rose Of Jericho ziert eben jene besondere Wüstenpflanze, die „Rose Of Jericho“. Die Rose Of Jericho besitzt die Fähigkeit, „wiederaufzuleben“ und bietet damit ein echtes Naturspektakel. Sie wird daher auch Auferstehungspflanze genannt und ist mit einem hohen Symbolwert belegt, der bis in die Bibel zurückreicht.

Nicht unbedingt bezeichnend für Komatsu, denn die waren nie weg. Bezeichnend vielleicht für die jetzige Lage. Wollen wir hoffen, dass die gesamte Veranstaltungsbranche wie die Rose Of Jericho wiederauflebt. Das wünschen wir uns doch alle. Ich persönlich hoffe auf das nächste Heavy Psych Sounds Fest in Berlin (am liebsten dann auch mit Komatsu), denn das war für mich persönlich das letzte Festival kurz vor Weihnachten 2019, also vor Corona… Die Releaseparty zum Album sollte eigentlich im März im traditionsreichen Effenaar in Eindhoven sein. Diese wurde nun auf den 12. Juni unter Coronabedingungen verschoben. Ich drücke den Jungs und dem Veranstalter die Daumen, dass dann wieder alles auflebt, so wie die Rose Of Jericho.

Ein geiles Riff eröffnet Stare Into The Dawn. Dann setzt die Stimme von Mo Truijens ein. Was für ein cooler Song. Da starrst du echt verdutzt in die Morgendämmerung. Ok, da sind wir gerade erst erwacht, haben die Morgendämmerung wahrgenommen, dann hält uns Solitary Cage so richtig im Trab. Grungig, dreckig wühlt er uns auf.

Wesentlich relaxter geht es mit The Suit weit. Ein laues Lüftchen im heißen Wüstensand. Etwas psychedelisch angehaucht sorgt der Song für gute Stimmung und wird zur Mitte hin immer wuchtiger, bleibt jedoch weiter locker.

Zu dem Blutmond in Blood Moon fehlt nur noch ein Kojote, der ihn anheult. Stoner pur mit einem schweren bluesigen Touch. Selten wurde der Mond so geil angeheult. Wenn auch musikalisch ganz anders, fällt mir hier nur noch der seelige Captain Beefheart mit Monnlight On Vermont ein. Der hat ja bekanntlich in der Mojave Wüste gelebt und wusste, wovon er sang. Das tun Komatsu wohl auch, obwohl sie aus den Niederlanden kommen und nicht in der Wüste wohnen.

Mit Son Of Sam setzen sie gleich noch einen Song hinterher mit einem bluesigen Touch. „Gott damm, I got to meet the Son Of Sam…“

Jetzt kommt mit dem Titelsong Rose Of Jericho ein totaler Bruch. Das aber so was von geil. Der reine Instrumentalsong ist so was wie ein Soundtrack zu einem Desert Road Movie. Ich kann mich kaum zurückhalten, jetzt aber ab nach draußen und Mad Max treffen.

Mit Blackbird darf ein grooviger Stoner Rocker natürlich nicht fehlen. Sehr cool zum Mitwippen. Und jetzt einen Whiskey, um die Geier/Krähen zu vertreiben. Angedröhnt, psychedelisch und schamanisch heulen wir kurz vor Ende in Call Of The Wolves mit den Wölfen. Ich kann es kaum fassen, was Komatsu hier auf diesem Album für ein Spektakel betreiben.

Ich dachte jetzt, hier kann man nichts mehr draufsetzen. Weit gefehlt, denn Komatsu ziehen noch einmal ein Ass aus dem Ärmel mit dem orientalisch angehauchten Om. Komatsu bringen hier eine vollkommen irrsinnige Version der Silbe Om. Om, der transzendente Urklang aus dessen Vibrationen nach hinduistischem Verständnis das gesamte Universum entstand. Nach der Vorstellung der Hindu und Buddhisten bezeichnet Om die höchste Gottesvorstellung. Mein Gott Komatsu, die Fans werden euch anbeten und verehren. Viereinhalb Minuten zum Anbeten!!!

Komatsu – Rose Of Jericho
Fazit
Auf dem Album Rose Of Jericho befinden sich neun wuchtige Granaten zwischen heißem Stoner Rock und Metal mit unterschiedlichem Rhythmus und Tempo. Songs recht melodisch und trotzdem tonnenschwer. Kein Stoner Allerlei, sondern Songs mit unverkennbarem Wiedererkennungswert und göttlichen Spirit mit transzendenten Stoner Urklang – Om!!! Mehr geht nicht mehr!

Anspieltipps: Stare Into The Dawn, Rose Of Jericho und Om
Juergen S.
10
Leser Bewertung13 Bewertungen
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