„Touché“
Artist: Kyng
Herkunft: Los Angeles, Kalifornien
Album: Breathe In The Water
Spiellänge: 52:19 Minuten
Genre: Hard-Rock, Stoner, Progressive Rock
Release: 07.10.2016
Label: Razor & Tie
Link: http://kyngband.com
Produktion: Machine Shop Recording Studios, Austin, Texas – Machine (Produzent)
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Eddie Veliz
Bass – Tony Castaneda
Schlagzeug – Pepe Clarke
Tracklist:
1. Pristine Warning
2. Breathe In The Water
3. Closer To The End
4. Follow Blindly
5. Show Me Your Love
6. Reckoning Part 1
7. The Dead
8. Bipolar Schemes
9. Hide From You
10. Song For A Broken Masque
11. The Beginning Of What Was
12. The Battle Of Saint Lines
13. Not Enough
14. What I’m Made Of – Reckoning Part 2
Breathe In The Water vom kalifornischen Rock-Trio Kyng ist ein modernes Rockalbum mit einem Berg an Einflüssen verschiedenster Genres. Die Band selbst vermeidet es, sich einem festen Genre zu verschreiben und spricht meist von Rock, den sie mit verschiedensten Attributen detaillierter einzugrenzen versucht. Als Einflüsse werden hier Led Zeppelin, Black Sabbath, Kyuss oder Queens Of The Stone Age genannt. Über diese Einordnung und vor allem die Einflüsse lässt sich zumindest diskutieren. Sie entspricht jedoch eher der Wahrheit als die Kategorisierung der Band in der Öffentlichkeit. Hier wird oft von Stoner Metal gesprochen – davon hört man jedoch wenig bis gar nichts auf dem Album. Zwar sind auf dem dritten Full-Length der Band einige Stoner-Einflüsse erkennbar, mit Metal hat das allerdings wenig zu tun.
Der Stil der Band ist modern und vielschichtig. Verschiedenste Elemente von Progressive Rock, über den zuvor genannten Stoner Rock, bis hin zu Blues/Jazz-Passagen finden sich auf Breathe In The Water wieder. Den Hauptteil des Sounds der Band macht jedoch moderner Hard Rock mit sehr melodischem Gesang aus. Das wirkt an manchen Stellen weichgespült, gibt allerdings einen stimmigen Gesamteindruck ab. Vor allem die härteren Tracks wissen zu überzeugen und werden zumeist von eingängigen Chorus- und Gesangspassagen komplettiert. Hier zeigt sich die große Stärke der Band: Das Songwriting ist auf einem hohen Niveau und die Zusammenstellung der Songs auf dem Album könnte kaum besser sein. Viele Songs der schnelleren und härteren Gangart werden durch ruhigere Passagen und instrumentale Parts abgelöst, die selten kitschig sind und das Album vollkommen wirken lassen. Zu dem makellosen Grundgerüst der Songs gesellt sich das hohe musikalische Niveau der Band. Komplexe Rhythmen, ausgefeilte Harmonien und experimentelle Akkorde werden stimmig in die Stücke eingebaut, ohne, dass man das Gefühl haben muss, dass sich jemand beweisen will.
Die Stimmung des Albums wirkt von der musikalischen Seite insgesamt eher positiv, lyrisch tun sich allerdings düstere Abgründe auf. Manche Textpassagen zeugen dabei von tiefer Verzweiflung und Trauer. Scheint dieser Kontrapunkt auf den ersten Blick unangemessen, festigt sich beim Hören allerdings der Eindruck, dass die Band es versteht, Gefühle mit nicht unüblichen Mitteln auszudrücken. Songs wie Hide From You und The Battle Of Saint Lies stechen dabei aus dem soliden Fundament des Albums heraus und überzeugen durch ihre Vielschichtigkeit und eingängige Hooks. Im Gegensatz dazu bilden Songs wie Not Enough, das schon fast poppig wirkt, und Show Me Your Love, das zwar keine reine Ballade ist, aber stellenweise zu kitschig klingt, die schwächeren Abschnitte der Platte.