Molten – Dystopian Syndrome

Frischer und schmutziger Geschmack im flammenden kalifornischen Ofen

Artist: Molten

Herkunft: USA

Album: Dystopian Syndrome

Spiellänge: 42:33 Minuten

Genre: Death Metal, Thrash Metal

Release: 15.01.2021

Label: Redefining Darkness Records

Link: https://molten666.bandcamp.com/releases

Bandmitglieder:

Gesang – Brandon Bristol
Gitarre – Gary Goldreu
Gitarre – Chris Corona
Bassgitarre – Herman Bandala
Schlagzeug – Damon Lockaby

Tracklist:

  1. Shadows In Quarantine
  2. Virulence
  3. Dystopian Syndrome
  4. Un Sepulcro De Honor
  5. Holy Macabre
  6. Zombies Curse
  7. On Through Phlegethon
  8. The Void
  9. Rising Embers

Molten aus dem sonnigen Kalifornien verdunkeln diesen Bundesstaat jetzt seit ungefähr zwei Jahren, denn im Jahre 2019 kam ihre erste EP namens Molten heraus. Basser Herman und Gitarrist Chris haben schon in anderen Bands gezockt und lassen ihren Einflüssen natürlich freien Lauf. Diese sind jetzt auf dem zweiten Album zu hören, welche via Redefining Darkness Records erschienen ist.

Shadows In Quarantine dient als Intro und verarbeitet die aktuelle Coronaproblematik, genauso wie der über sieben Minuten lange Opener namens Virulence. Die Länge der Spielzeit lässt meistens Rückschlüsse zu und überwiegend ist dann der Doom mit im Spiel. Reine Doomgeschichten sind überwiegend nicht mein Ding, aber da brauche ich mir hier auch keine Sorgen zu machen, denn überwiegend bedienen sie den Death Metal Sektor, so auch hier bei Virulence. Dreckig und im Midtempo agierend bietet man zu Beginn gutes Riffing, ein wildes Solo setzt ein, ziemlich lange und verspielt. Dann wird es kurz ruhig und agiert wieder im Midtempo. Ziemlich aggressiv, das Riffing ist aber sicherlich nicht neu. Growls und Screams wechseln sich ab, ein lang gezogenes Riff wird nachgeschoben und dann ziemlich fett im Midtempo angegriffen. Kommt gut. Es folgt wieder ein Solo, es wird ruhig und ein Cleanpart erfolgt, eingebettet in einer langsamen, atmosphärischen Struktur. Recht ansprechend. Der Härtegrad wird ein wenig erhöht. Vorspieler erklingen und wieder ab ins wilde Midtempo. Am Ende wird es sogar noch richtig schnell und dann holt man wieder das Solo raus. Nach einmal ab ins Midtempo und dann ist auch so langsam Feierabend. Gutes Teil

Wie der Opener bedient auch Dystopian Syndrome die old schooligen Fans. Sowohl soundtechnisch als auch musikalisch. Man ist tief im old schooligen Death Metal verwurzelt, baut aber auch blackige Elemente und doomige Geschichten mit ein. Gerade der langsame Teil ist vom Riffing her und vom blackigen Gesang schon sehr geil. Das Tempo ist sehr variabel und natürlich dürfen auch die melodischen Elemente nicht fehlen. Das thrashige Drumming teilweise kommt gut. Das technisch angehauchte Solo kann mich aber leider nicht so überzeugen. Immer wieder werden wilde Riffs mit eingebaut und macht den Song somit ein wenig anstrengend, aber doch recht gut.

In knappen 180 Sekunden jagt man durch Holy Macabre, recht verspielt und mit ordentlichem Uptempo. Die Vocals werden wieder doppelt vorgetragen und irgendwie klingt der Song nur böse, vor allem, wenn man den Song im Midtempo schleppt. Das melodische Gitarrenspiel ist nervenaufreibend und zugleich sehr geil. Vorspieler und ein kranker Endpart bringen diesen bösen Spaß zu Ende.

Auch Zombies Curse mit Bombenhagel-mäßigem Drumming zu Beginn kommt ganz anders aus den Boxen. Man denkt die ganze Zeit, es handelt sich um ein Coverstück. Hat mit Death Metal wenig zu tun, sondern hier regieren Thrash und Punk. Ein Solo darf nicht fehlen, aber auch der Gesang geht in die beschriebene Richtung. Geiles Stück. Fetzt durchaus.

Auch wenn man hier nicht wirklich irgendetwas Neues hört und hier und da einige Zitate an falscher Stelle verwendet werden und so eine gesunde Verwirrung beim Zuhörer entsteht, muss man sagen, dass man das Album, welches sehr brutal herüberkommt, gut in einen Rutsch durchhören kann. Man kann förmlich die Spielfreude der Protagonisten wahrnehmen und heraushören. Es gibt auch ein paar schwächere Momente auf dem Album, aber im Großen und Ganzen hatte ich sehr viel Freude.

Molten – Dystopian Syndrome
Fazit
Death Metal mit doomigen, melodischen und thrashigen Momenten, hier und da blackig angehaucht kommt aus den Boxen, sofern man sich das erste Album von Molten zu Gemüte zieht. Alles in Namen der alten Schule und mit druckvollem Sound versehen. Macht echt Laune, auch wenn man hier und da ein wenig zu verspielt vorgeht.

Anspieltipps: Virulence und Zombies Curse
Michael E.
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