Artist: Times Of Grace
Herkunft: Southampton, Massachusetts
Album: Songs Of Loss And Separation
Spiellänge: 43:02 Minuten
Genre: Melodic Rock, Melodic Metal, Alternative Metal
Release: 16.07.2021
Label: Wicked Good Records
Link: http://www.beispiel-seite.de
Bandmitglieder:
Gesang, Bass, Schlagzeug, Gitarre – Adam Dutkiewicz
Gesang – Jesse Leach
Tracklist:
- The Burden Of Belief
- Mend You
- Rescue
- Far From Heavenless
- Bleed Me
- Medusa
- Currents
- To Carry The Weight
- Cold
- Forever
Es gibt für mich wenige Musiker, die ein Genre so mitgeformt haben wie Adam Dutkiewicz. Egal ob als Produzent bei Bands wie All That Remains, As I Lay Dying, Caliban, Unearth, Parkway Drive, The Devil Wears Prada oder The Agony Scene oder als Musiker selbst für Killswitch Engage, Serpentine Dominion und Time Of Grace. Bis jetzt war für mich immer klar – steht Adam D. in den Credits, dann kann ich die Platte blind kaufen. Selten bis nie wurde ich mit dieser Einstellung enttäuscht. Doch finde ich auch, dass die Handschrift des Masterminds zu hören ist. So gibt es das „gewisse Etwas“ – ich nenne es mal die „gewisse Würze“ – die Dutkiewicz mit auf die Platten bringt. Als das Projekt aus Killswitch Engage-Sänger Jesse Leach und Adam D. in die Promophase für eine neue Platte ging, war ich gleich hellwach. So ist die Debütplatte des Duos eine der Platten, die sogar zehn Jahre nach Release noch immer seine Runden in meinem Player dreht. Da man 2011 mit The Hymn Of A Broken Man ein ordentliches Brett als Debüt angeboten hat, ist meine Erwartung am Nachfolger auch nicht gerade gering. Doch ich versuche die Platte sowohl unter Rücksicht auf den Vorgänger als auch alleinstehend zu betrachten.
Mit The Burden Of Belief geht es gleich da los, so ich Times Of Grace positionieren würde. Da der Start mit ordentlich angezogener Handbremse beginnt, schaffen es Leach und Ductkiewicz am Boden zu bleiben und einen Kanal zu öffnen, der in eine emotional geladene Melodic Rock/Metal-Sektion driftet. Wer Songs Of Loss And Separation wegen harter Shouts und flotter Parts à la Killswitch Engage eingeschaltet hat, der muss sich bis zum dritten Track ein wenig gedulden. Mit Rescue bekommt das 2021er Release einen Song, der zwar im Midtempo bleibt, jedoch eine Mischung aus flotten Shoutpassagen und melodischen Zwischenparts kombiniert – vielleicht sogar der stärkste Song auf diesem Album. Das, was ich zu den ersten beiden Liedern gesagt habe, ist das, was sich wie ein roter Faden durch die Platte zieht. Emotionaler Melodic Rock/Melodic Metal mit (wenigen) harten Einschüben aus dem Metalcore und einem Gerüst, welches eher selten das Midtempo verlässt. So zieht sich eine Stimmung durch die Tracks, die, anders als das Cover vermuten lässt, in ein schweres, fast schon dystopisches Setting passen könnte. So was wird auch in der Songstruktur von Far From Heavenless oder To Carry The Weight klar.