Vorus – Traversing The Non-Existence

Acht dunkle Geschichten aus Siebenbürgen

Artist: Vorus

Herkunft: Rumänien

Album: Traversing The Non-Existence

Spiellänge: 37:19 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 30.05.2021

Label: Detonation Records

Link: https://vorus.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Uriel
Bassgitarre – Corina
Schlagzeug – Doru

Tracklist:

  1. Scarred Flesh To Rot
  2. Unto Death I Crawl
  3. Curse Of Mortality
  4. Defying Affliction
  5. Mephitic Agony
  6. Acrimonious Excretions
  7. The Shivering Haze
  8. Spectral Manifestations

Das Trio Corina, Uriel und Doru aus Rumänien zockt zwar erst seit 2017 zusammen, hat aber jeweils schon in anderen Bands Erfahrungen gesammelt und ist mit Vorus recht fleißig unterwegs. Ein Full Length, zwei Demos, zwei Splits, eine EP und einige Singleauskopplungen sind bereits unters Volk gebracht worden und nun folgte Album Nummer zwei.

Langsam und bedrohlich, wie aus einer Klangschale entkrochen, fleucht die Dunkelheit durch die Berge von Scarred Flesh To Rot. Doomig geht es dann los und das Tempo wird ein wenig erhöht. Der Gesang ist leider ein wenig nach vorne gemischt, dieser ist aber growlig und screamig und kommt ganz fett. Weiter geht es mit einem ansprechenden, fast melodischen Riff, bevor man dann ins Uptempo wechselt und irgendwie davongaloppiert. Ein düsteres und wildes Solo wird verwendet und weiter geht es. Auffallend ist, dass die Parts sehr lange ausgespielt werden. Mit langsamem Riffing und betonenden Drums geht es weiter und wieder wechselt man ins Uptempo und holt das Solo wieder hervor. Die Gitarrenklänge klingen variabel und noch einmal ein Solo am Ende. Im gehobenen Midtempo beendet man das Vergnügen.

Unto Death I Crawl legt nach und der Eindruck, dass das Trio, besonders Sänger Uriel, gerne mal Bolt Thrower hört, bestätigt sich halt immer mehr. Besonders am Anfang des Songs erinnern sie sehr an die Engländer. Das Riffing und das Tempo gehen schon in diese Richtung, aber eben auch die Stimme. Der Song verweilt im Midtempo bzw. im schleppenden Bereich und baut durchaus Druck aus. Immer wenn das Drumming dieses kopfnickende Tempo spielt, klingen sie sehr druckvoll. Das eine oder andere Riff plätschert aber an mir vorbei und das Solo ebenfalls, aber die langsamen Passagen sind echt fett und druckvoll.

Curse Of Mortality kommt schön zackig aus den Boxen und liefert ein recht verspieltes Riff, bevor man wieder in diese Midtempo-Druck Schiene verfällt und dann sehr gleich klingt, sowohl vom Drumming als auch vom Riffing her und auch hier zieht man den einen oder anderen Part sehr in die Länge. Kommt vom Prinzip her eigentlich ganz gut, aber hat man eben alles schon einmal gehört und kurz zuvor von der Band selber. Man experimentiert kurz mit dem Gesang und baut ein krachendes Solo mit ein. Dieses kommt dann wieder gut. Der Song selber ist mir aber irgendwie viel zu lang. Nach vier Minuten holen sie noch einmal die Uptempokelle heraus und bauen diese mit ein. Dieses hätten sie durchaus eher machen können. Mit einem gediegenen Solo endet das Ganze dann.

Drums, Bass und Gesang, so geht es bei Defying Affliction los und durch das treibende Drumspiel somit auch recht rockig. Natürlich bleibt das nicht so, aber auch das nachfolgende Riffing klingt sehr spaßig und eher nach Motörhead als nach Death Metal. Der Song lebt vom Uftata-Drumming, welches einfach schön treibend ist. Dazu kommt eine Gitarre, die im Solobereich wie eine Sirene klingt. Breaks unterbrechen den Lauf, welcher aber bis zum Finale fortgesetzt wird. Nichts Besonderes, aber durchaus eine gelungene Abwechslung.

Mit Mephitic Agony geht man dann wieder gewohnte Pfade, legt mit einer traurigen Melodie los und geht in ein druckvolles Midtempo über. Fettes Riffing. Nach einem Break erhöht man den Druck, in diesem agiert man weiter und die vorgetragenen Gitarrenparts können mich überzeugen. Später holt man wieder die traurige Melodie heraus und wiederholt die Geschichte, fügt aber noch Stakkatoriffs kurz hinzu. Und wieder lachen hier und da Bolt Thrower.

In knappen 38 Minuten kämpfen sich die Rumänen durch midtempolastigen Death Metal und vergessen nicht, das Tempo auch mal ordentlich anzuziehen, so wie bei Acrimonious Excretions. Der recht fixe Song nimmt mich mit auf eine gediegene Reise. Viel Neues gibt es nicht zu hören, einige Riffs kommen einem schon sehr bekannt vor und nicht alle drücken, dafür hauen sie aber immer wieder einen geilen Part heraus. Das Teil gibt es auch als LP, da werden sich wieder einige Sammler freuen. Wieder dunkle Geschichten aus Siebenbürgen.

Vorus – Traversing The Non-Existence
Fazit
Midtempolastigen Death Metal mit Knüppelattacken und sehr viel Dunkelheit gibt es bei diesem Trio aus Siebenbürgen zu hören. Die alte Schule hat hier den Daumen drauf. Viele Sachen kommen einem sehr bekannt vor und nicht alle hauen einen um, aber es sind auch sehr viele positiv zerstörende Momente dabei.

Anspieltipps: Scarred Flesh To Rot und Acrimonious Excretions
Michael E.
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