Morbid Saint – Swallowed By Hell

Old School Thrash Metal ohne Ende

Artist: Morbid Saint

Herkunft: USA

Album: Swallowed By Hell

Spiellänge: 47:00 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 09.02.2024

Label: High Holler Records

Link: https://morbidsaint.com/

Bandmitglieder:

Gesang  –  Pat Lind
Gitarre – Jay Visser
Gitarre – Jim Fergades
Bassgitarre – Bob Zabel
Schlagzeug – DJ Bagemehl

Tracklist:

1. Rise From The Ashes
2. Swallowed By Hell
3. Bloody Floors
4. Burn Pit
5. Fear Incarnate
6. Fuck Them All
7. Bleed Them Dry
8. Pine Tuxedo
9. Killer Instinct
10. Psychosis

Wer sich ein wenig im Thrash Metal auskennt, der hat definitiv schon den Namen Morbid Saint gehört. Die Amerikaner sind seit 1984 dabei und haben bis 1994 drei Demos und das Album Spectrum Of Death veröffentlicht. Genug Erfolg, erst einmal Pause. Im Jahre 2010 wurde es dann den beiden Gitarristen und dem Sänger zu bunt, es kam zur Reunion und fünf Jahre später zum Album Nummer zwei. Muss ja auch erst einmal wieder reichen. But hello, 2023 erschienen drei Singles und nun das dritte Album.

Ja, die Gitarre summt, der Bass brummt, dann setzen die Drums ein und das Gedresche nimmt seinen Lauf. Rise From The Ashes kommt schön aggressiv und schnell aus den Boxen. Die Gitarristen sind für ihre schnellen Finger bekannt, und dieses stellen sie wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis. Kleine groovige Momente sind dabei, aber ansonsten geht es einfach nur straight forward. Der screamige Gesang wird ebenfalls schnell vorgetragen und dunkle Passagen gesellen sich dazu. So schreitet man vorwärts, ohne Rücksicht auf Verluste. Nach neunzig Sekunden folgt ein Break, man agiert langsam und groovig und fährt dann mit einem wilden Solo fort. Hier hört und spürt man wieder die Fingerfertigkeit des Sechssaiter-Bedieners. Weiter geht die Reise, erst einmal ohne Gesang. Das Tempo wird wieder angezogen und erneut verschleppt. Der Drummer ist Chef dieser Passage. Sehr stark. Kurze Attacke mit Gesang, dann nur Gitarrengezupfe und der schon bekannte Thrash-Part nimmt seine Aufgabe wieder ernst und bedient den alten Banger. Dann ist auch Feierabend.

Mit einer verzerrten Spracheinlage legen die Burschen bei Swallowed By Hell, dem Namensgeber des Albums, los. Dann folgt eben das, was folgen muss. Ich steh drauf. Die Gitarre spielt vorweg. Wieder sind die Finger flink wie sonst was, die Drums betonen und dann bricht das Intermezzo aus. Ein langer und hoher Scream erhallt und das Wettrennen beginnt. Break, wieder Gitarre vorweg und ab in einen aggressiven Midtempopart. Die Drums begeistern mich, muss ich sagen. Hier gibt es immer wieder Tempowechsel, die totale Laune machen. Die beiden Gründungsmitglieder Jay und Jim dreschen wirklich auf ihre Instrumente ein, aber absolut souverän und sehr intensiv, dass es eine Freude ist, ihnen auch als Nicht-Gitarrist zuzuhören. Hat eben etwas von komplett alter Schule. Es folgt ein grooviger Part mit Mehrfachgesang. Sehr stark und bringt eine gewisse Abwechslung mit in Spiel. Ein Solo folgt und wieder ein Part, bei dem der Sänger live eine Trinkpause einlegen kann und sich mal eben verschnaufen darf. Natürlich spielt er danach wieder mit. Die Riffs, die folgen, sind ziemlich fett und eben old schoolig. Die Anschläge sind mal langsam und mal schnell, der Gesang passt sich an und die Drums treiben die Mitmusiker ohne Ende an. Geiles Ding.

Der Basser ist nicht nur ein Hintergrundinstrument, sondern darf sich an vielen Stellen austoben. Dieses kann man besonders beim Song Bloody Floors hören. Hier darf er am Anfang erst einmal alleine zocken und auch beim weiteren Verlauf spürt man ihn nicht nur, sondern hört man ihn auch. Allerdings überzeugt der Song mich nicht ganz so wie die beiden Opener. Das Solo ist schon cool, aber mir dann zu lang und irgendwie ist das alles natürlich sehr gut hörbar, aber nicht so intensiv. Der Drummer ist aber wieder sehr stark. Es sind einige Passagen, in denen Pat so richtig abgeht und abdreht, aber das klingt nicht so richtig. Das mag natürlich daran liegen, dass er auf dem Debüt der Band eine dermaßen geile Performance hingelegt hat, die kaum zu toppen ist.

Aber das ist hier echt Jammern auf hohem Niveau. Songs wie Burn Pit z.B. gehen absolut geil ins Gehör. Der Refrainpart wird sicherlich live sehr geil mitgegrölt werden.

Oder auch Fuck Them All. Sehr geile Gitarrenarbeit, sehr geile Tempowechsel. Der groovende Part ist wieder sehr stark und belastet meine Nackenmuskulatur. Pat gibt hier auch alles und holt alles aus sich heraus.

Gelungener Thrash Start ins Jahr 2024!

Morbid Saint – Swallowed By Hell
Fazit
Die alt eingesessene Combo Morbid Saint kann auf ihrem dritten Album überzeugen. Natürlich herrscht hier der old schoolige Thrash Metal, wer hätte das gedacht. Die beiden Gitarristen Jay und Jim lassen ihre Finger wieder dermaßen schnell über das Griffbrett wandern, dass man selber das Gefühl hat, die eigenen würden brechen. Der Drummer leistet eine exzellente Tempowechselarbeit und treibt alle an, denn auch der Basser brummt an allen Ecken und Kanten. Gründungsmitglied Pat wütet mit seinem Organ, welches nicht mehr ganz so intensiv klingt, wie in den Neunzigern, aber immer noch sehr aggressiv und zerstörerisch rüberkommt. Mal sehen, wie lange man nun wieder warten muss, hehe. Bis dahin dürfen sich Thrasher an diesem Album mit einem Lächeln im Gesicht abarbeiten. Thrash on!

Anspieltipps: Rise From The Ashes und Swallowed By Hell
Michael E.
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