Mordkaul – Feeding The Machine – Part 1

Belgier auf den Spuren von At The Gates

Artist: Mordkaul

Herkunft: Belgien

Album: Feeding The Machine – Part 1

Spiellänge: 23:13 Minuten

Genre: Melodic Death Metal

Release: 16.02.2023

Label: Necktwister

Link: https://mordkaul.bandcamp.com/releases

Bandmitglieder:

Gesang – Tommy Goffin
Gitarre – Vincent Noben
Gitarre – Stefan Segers
Bassgitarre – Jan Rmmelo
Schlagzeug – Tony Van De Eynde

Tracklist:

  1. Crown Of Worms
  2. In Dead Eyes
  3. Welcome To The Sixth Stage Of Grief
  4. For I Am Machine
  5. Beast Of Dread

Mordkaul kommen aus Belgien und zimmern seit dem Jahre 2020 herum. Der bekannteste Zeitgenosse dürfte wohl Drummer Tony sein, der von 2007 bis 2011 bei den Grindern von Leng Tch`e geknüppelt hat. Ansonsten sind die Members noch bei Bands Hell City, Furia, Saille oder Dyscordia am Rumwerkeln. Also alles keine Frischlinge hier. Nach drei Singles erschien 2021 das Album Dress Code: Blood. Danach coverte man noch Lack Of Comprehension von Death. 2023 folgten wieder zwei Singles und nun diese EP.

Langsam aber sicher läutet man das Spektakel Crown Of Worms ein. Ein Scream und ein melodischer Part erklingen, das Tempo wird angezogen und wir befinden uns mitten im melodischen Death Metal, so wie man ihn hören möchte. Aggressiv und melodisch. Die screamigen Vocals sind schön aggro und passen sehr geil. Klaro, stehe ich mehr auf das Geballer, ist ja klar, und deswegen gefällt mir der Opener so gut, denn das Tempo wird nicht vergessen. Die Burschen geben gut Gummi und haben eben auch eine gute Melodie am Start. Der groovende Midtempopart und die langsamen Momente erinnern schon an At The Gates. Aber das ist ja definitiv nichts Verkehrtes. Das Solo ist ein wenig wild, stört aber nicht. Ansonsten gibt es hier schwedisch angehauchten Melodic Death Metal, der gute Laune bei mir verbreitet. Was Neues oder Außergewöhnliches bekommt man nicht geboten, aber das möchte ich ja auch gar nicht.

Eher schleppend und bangfähig geht man dann bei In Dead Eyes zu Werke. Hier wartet man mit einem feinen Mitgrölpart auf. Trotz des langsamen Tempos klingt man recht brutal und aggressiv. Das Tempo wird beim Solo erhöht, wird aber nicht wirklich schnell. Die Gitarren fliegen aber von links nach rechts und so bleibt man interessant. Eine feine Melodie wird natürlich auch verbraten. Trotzdem ist mir der Song zu lang. Nach dem Gitarrenvorspieler hätte ich mir einen Wutausbruch gewünscht, aber wir sind hier ja nicht bei einem Wunschkonzert.

Welcome To The Six Stage Of Grief schleppt zu Beginn ebenfalls ganz ordentlich. Das bleibt aber zum Glück nicht so. Gute Einleitung, bevor dann die Hölle ausbricht. Und wieder müssen At The Gates herhalten. Das Riffing, das Tempo und auch ein wenig die Vocals gehen absolut in die Richtung und Mordkaul machen ihre Sache richtig gut, ohne aber natürlich an die Qualität von Slaughter Of The Soul heranzukommen – aber wer kann das schon? Der Song geht gut ins Ohr, hat gute Wendungen und feine Ideen. Die Melodie bleibt auch hängen, zumal sie eben aggressiv vorgetragen wird und nicht weichgespült wird. Am Ende klingt man noch einmal richtig fett.

Auch die Melodie zu Beginn von For I Am Machine kann mich mitnehmen. Das schon beinahe technisch Riffing danach ebenfalls. Man verfällt zum Glück wieder in alte Strickmuster und bedient sich bei den Schweden. Aber das macht es eben aus. Die alte Schule nehmen und mit eigenen Ideen vermengen. Machen sie gut. Bei melodischem Death Metal sind Melodien nicht ganz unwichtig. Die haben sie drauf. Zum Glück sind dieser ein fester Bestandteil des Death Metals. Die Aggressivität steht im Vordergrund und wird mit melodischen Gitarrenläufen kombiniert.

Beast Of Dread spielt kurz vor, ein Schrei erklingt und der typische Mordkaul Sound erklingt wieder. Melodie, Härte und technische Raffinesse treffen hier aufeinander. Klingt an einigen Stellen ein wenig wild, kommt aber ganz geil. Natürlich muss auch hier ein Solo dabei sein. Ein guter Abschluss. Das langsame, melodische und melancholische Solo am Ende ist schon sehr geil. Dieses lässt man berechtigterweise ausklingen.

Mordkaul – Feeding The Machine – Part 1
Fazit
Diese Belgier haben im Proberaum sehr viel At The Gates gehört und haben sich ganz dem melodischen Death Metal verschrieben. So, wie er sein soll. Keine Keyboards, keinen Klargesang und keine Einflüsse aus dem Metalcore. Einige verspielte und technische Elemente hinzu und fertig ist die old schoolige Suppe mit eigenen Zutaten. Feines Teil und ich bin mal gespannt, was Feed The Machine Part II bringen wird.

Anspieltipps: Crown Of Worms und Beast Of Dread
Michael E.
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