Nervochaos – Chthonic Wrath

Die brasilianische Death Metal Walze setzt die Reise fort

Artist: Nervochaos

Herkunft: Brasilien

Album: Chthonic Wrath

Spiellänge: 45:47 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 31.03.2023

Label: Emanzipation Records

Link: https://emanzipation.bandcamp.com/album/chthonic-wrath

Bandmitglieder:

Gesang – Brian Stone
Gitarre – Quinho
Gitarre – Woesley Johann
Bassgitarre – Pedro Lemes
Schlagzeug – Eduardo Lane

Tracklist:

01. Son Of Sin
02. Chaos Prophets
03. Kill For Pleasure
04. Taphephobia
05. Tomb Mold
06. Lullaby Of Obliteration
07. Torn Apart
08. Arrogance Of Ignorance
09. Avant-Garde
10. Falling
11. Descending Into Madness
12. Perpetual War
13. Ouroboros
14. Weed Smokers‘ Dream

Das hat ja nicht wirklich lange gedauert. Im Januar 2022 ist Album Nummer zehn der Band Nervochaos erschienen (mein Review). Seit dem Jahre 2020 hat Gründungsmitglied Eduardo Lane eine schlagkräftige Gruppe zusammen. In dieser Zusammensetzung scheint es gut zu funktionieren. Die Brasilianer, die seit 1996 den Underground beglücken, knallen uns nun die elfte Veröffentlichung um die Ohren.

Ein wilder Schrei und ab geht die brasilianische Vernichtungsmaschine. Amerikanisch angehauchter Death Metal der alten Schule gibt es bei Son Of Sin zu hören. Erinnert mich ein wenig an Krabathor. Der Song ist straight und geht gut ins Ohr. Brutales Drumming und die aggressiven Vocals bestimmen den Song. Ein wiederkehrendes Riff wird dargeboten, welches hängen bleibt. Ansonsten treibt man vorwärts und zwischendurch erklingt immer eine höher gespielte Gitarre. Kein weltbewegendes Ereignis, aber ein gelungener Einstieg.

Auch Chaos Prophets setzt diese treibende Reise fort. Schneller Death Metal, der treibt und ballert. Der aggressive, tiefe Gesang wird mit beinahe heiseren Screams kombiniert. Kommt gut. Kurzes Basssolo und weiter geht es im Midtempo. Ein lang gezogenes, beinahe schon melodisches Riff bestimmt nun das Geschehen, bevor man dann wieder in die Ballerschiene abdriftet. Der Part mit den screamigen Elementen wird noch einmal zum Besten gegeben und am Ende treibt und groovt man sich noch den Wolf, baut ein fettes Solo mit ein und wiederholt den Spaß. Hm, ja, das macht echt Laune.

Der langsame, melodische Anfang von Kill For Pleasure erinnert ein wenig an Slayer, zumindest, wenn man das Riffing isoliert betrachtet. Danach geht es natürlich ordentlich zur Sache. Gefangene machen können ja alle. Der Death Metal von Nervochaos ist zwar schnell, aber eher auf die alte Art und Weise. Ein Refrainpart wird mit eingebaut und der gemeine Fan kann sehr gut Kill For Pleasure mitschreien. Ansonsten geht das Tempo hin und her und am Ende wird auch noch ein Solo verbraten. Macht alles gute Laune, ist sehr solide, ohne jetzt aber zu 666 % zu killen. Der Groove lädt aber durchaus zum moshen ein, also ab dafür.

Taphephobia beginnt mit einem tanzbaren Part. Cooler Groove, der dann in eine Knüppelorgie übergeht und danach ein fettes und unerwartetes Break innehat. Ein Basspart, der alleine um die Ecke kommt, wird immer und immer wieder mit eingebaut. Das Tempo wird hier ordentlich gewechselt und man zeigt sich rhythmisch auch von der technisch und verspielten Seite, hat aber auf der anderen Seite einen geilen Part, der hängen bleibt und auch stimmlich sehr brutal klingt. Yepp, geiler Song.

Tomb Mold ist dann ein kleines, beinahe schon romantisches Intermezzo.

Nach 50 Sekunden geht es dann mit Lullaby Of Obliteration weiter. Hier beginnen sie mal anders. Langsam und doomig geht es zur Sache. Gefällt mir. Gute Abwechslung. Man erhöht das Tempo, bleibt aber im langsamen Bereich, um dann natürlich doch noch schnell zu werden. Dieser Wechsel kommt aber sehr gut. Kann man echt so machen. Der Gesang zu Beginn ist sehr quälend und passend. Danach gibt es natürlich die gewohnten Growls. Das Tempo wird auch wieder verschleppt und so geht es hin und her. Überzeugt mich.

Gut gemachter Death Metal, der mehr solide ist, aber immer wieder mit geilen Sachen aufwarten kann, wie z. B., das Riffing bei Descending Into Madness oder die Intensität beim Song Arrogance Of Ignorance.

Nervochaos – Chthonic Wrath
Fazit
Die Südamerikaner von Nervochaos setzen ihre Richtung gnadenlos fort und veröffentlichen in dieser Konstellation das dritte Album in drei Jahren. Die Burschen rund um das Originalmitglied Eduarda Lane haben Death Metal im Blut und mögen diesen gerne amerikanisch und brutal. Ein paar eigene Ideen kommen dann hinzu und fertig ist ein feines, solides Geballeralbum. Es fehlt zwar an wirklichen Hits und hier und da an Überraschungen, aber ansonsten knallen diese 14 Songs echt ordentlich und sind vielleicht das Beste, was sie bis dato herausgebracht haben.

Anspieltipps: Taphephobia und Lullaby Of Obliteration
Michael E.
7.9
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