Artist: Neverland In Ashes
Herkunft: Köln, Deutschland
Album: The Human Experience
Spiellänge: 21:51 Minuten
Genre: Melodic Death Metal, Metalcore
Release: 13.12.2019
Label: Eigenproduktion
Link: https://www.facebook.com/pg/neverlandinashes/about/?ref=page_internal
Bandmitglieder:
Gesang – Julian Jung
Gitarre – John Marynczak
Gitarre – Milan Steinbach
Bassgitarre – Tobias Welschenbach
Schlagzeug – Mario Althapp
Tracklist:
- The Sentinal
- Stardust
- Aloha `Oe
- Carry On
- Draw The Line
- SOS
Seit Ende 2018 zieht es die Kölner Neverland In Ashes in das Studio, um mit Mark Görtz von Caliban und Sebastian „Sushi“ Biesler von Eskimo Callboy die EP The Human Experience einzuspielen. Die Deutschen greifen dafür tief in die moderne Schublade und zaubern daraus ein Geflecht aus Metalcore und melodischem Death Metal. Neben bissigen Growls schlagen auch die Clean Vocals tiefe Gräben in unsere Gesellschaft. Die Lyrics haben Verstand und genau dieser Faktor wurde wie ein dicker roter Faden durch die sechs Kompositionen gewoben. Als Newcomer mutig aufzutrumpfen und dabei gleich zu versuchen seinen Platz zu finden, spricht für ein gesundes Selbstvertrauen. Übereifrig oder gar überheblich agiert hier keiner der fünf Musiker. Auf The Human Experience zählt nur das Wir-Gefühl. Getragen von der Euphorie und einem technisch hohen Verständnis, kommen gelungene Riffs, tiefe Atmosphären und abwechslungsreiche Strukturen zustande. Julian Jung und Kollegen nur über den grünen Klee zu loben wäre ganz sicher falsch. Die Nordrhein-Westfalener machen aber sehr viel richtig – das bleibt Fakt. Verbesserungspotenzial hätten z.B. das etwas zu steile Drumming auf The Sentinal oder das für meinen Geschmack zu poppige Aloha `Oe. Im Großen und Ganzen Anmerkungen, die den Silberling nicht ernsthaft negativ belasten. Viel Licht über kleine Schatten, die von John Marynczak und Milan Steinbach an den Gitarren schnell beiseite geschoben werden. Durch die verschiedenen Härtegrade gewinnt Neverland In Ashes viel Platz zur Entfaltung. Wo andere Truppen scheinbar ziellos umherirren, um möglichst viele Einflüsse aufgreifen möchten, frei nach dem Motto „irgendwas wird schon zünden“, nehmen die Kölner nur das ins Visier, was auch wirklich funktioniert. Davor kann man bereits jetzt den Hut ziehen.