Artist: Orbit Culture
Herkunft: Eksjö, Jönköping, Schweden
Album: Death Above Life
Spiellänge: 53:24 Minuten
Genre: Melodic Death Metal
Release: 03.10.2025
Label: Century Media Records
Link: https://www.orbitculture.com
Bandmitglieder:
Gesang & Gitarre – Niklas Karlsson
Gitarre – Richard Hansson
Bassgitarre – Fredrik Lennartsson
Schlagzeug – Christopher Wallerstedt
Tracklist:
1. Inferna
2. Bloodhound
3. Inside The Waves
4. The Tales Of War
5. Hydra
6. Nerve
7. Death Above Life
8. The Storm
9. Neural Collapse
10. The Path I Walk
Ich glaube, kaum eine Band hat in den letzten Jahren so einen Aufstieg im Melodic-Death-Metal-Bereich hingelegt wie Orbit Culture. So waren sie beispielsweise 2024 mit Machine Head und Fear Factory auf US-Tour, Anfang 2025 ging es dann mit niemand Geringerem als Trivium und Bullet For My Valentine auf Europa- und UK-Tour. Und auch für Ende 2025 ist bereits eine Headlinertour gemeinsam mit Gaerea in Europa angekündigt. Mit dem mittlerweile fünften Album haben sie jetzt einen Major-Label-Deal mit Century Media Records unterschrieben, entsprechend hoch dürften die Erwartungen vieler Fans sein.
Nun aber zum neusten Werk der Schweden! Death Above Life heißt die Platte, aus der es bereits einige Single-Auskopplungen zu bestaunen gab. Los geht es mit dem Song Inferna und der hat direkt ab Sekunde eins diese typischen Orbit-Culture-Vibes. Ob es die Gitarrenmelodien sind oder die Shouts von Sänger Niklas – als Fan weiß man direkt, wer hier in die Saiten greift. Ich finde es jedes Mal wieder erstaunlich, wie wandelbar die Stimme von Niklas ist, und auch das beweist er direkt im ersten Song. Und auch die Produktion ist wieder erste Sahne, man kann die kleinsten Differenzen in den Melodien heraushören und auch die Samples harmonieren einfach hervorragend, nichts dominiert. Die Platte drückt unfassbar und klingt einfach rund!
Bloodhound geht ebenso unerbittlich voran, denn Christopher am Schlagzeug ballert direkt los. Dieser Song ist aber eher in einer Art Stakkato unterwegs, die Gitarren immer wieder abgedämpft, um dem Groove der Drums zu folgen, und dann kommt der Drop, aus dem es dann mit noch mehr Kraft weitergeht. Definitiv ein richtig starker Song der Platte. Inside The Waves startet direkt mit dem Gesang von Niklas und steigert sich dann in einen dieser Songs, bei dem man weiß – dieser Refrain wird mich die nächsten Tage verfolgen. Dafür braucht es aber nicht wirklich viel Tempo, sondern die Kraft kommt aus den unfassbar harmonischen Gesangslinien, die durch die Melodielinien der Gitarren perfekt komplettiert werden.
Als Nächstes ist dann The Tales Of War dran. Der Track war die erste Single-Auskopplung und er passt auf dieser Platte irgendwie perfekt an diese Stelle! Durch das Synthie-Intro gibt es eine knapp 40-sekündige Verschnaufpause, die nach den ersten drei Songs wohlplatziert ist, bevor dann diese unfassbar groovige Melodielinie einsetzt, die alles plattwalzt! Ich weiß gar nicht, wo ich da anfangen soll … Die Melodie, der Gesang, das treibende Schlagzeug und vor allem der melodiöse Refrain – dieser Song ist einfach pure Gewalt! Hydra ist eine weitere Single-Auskopplung und kommt so ganz anders daher als der Vorgänger The Tales Of War. Hier geht es direkt rein und der Song stampft einfach so durch den Gehörgang. Dabei ist der Track aber kein bisschen langweilig, weil einfach so viel passiert. Das fasziniert mich ja so an Orbit Culture, sie schaffen es einfach, Songs zu schreiben, die ganz klar ihre Handschrift tragen, aber nicht alle gleich klingen.
Und noch eine Single – Nerve ist wieder etwas anders, aber trotzdem steht auch hier ganz klar Orbit Culture auf dem Programm und diese Gesangslinie – und auch hier gilt wieder: Dieser Song wird mich verfolgen. Der hat absolutes Ohrwurmpotenzial! Death Above Life, der Titeltrack des Albums und vierte vorab veröffentlichte Single, kann man, glaube ich, guten Gewissens als „paar auf die Fresse“ bezeichnen. Und das nicht, weil das Schlagzeug in einer Tour durchballert, sondern weil der Song es schafft, die Energie, die in ihm steckt, zu bündeln und über 5 Minuten und 29 Sekunden wohldosiert abzugeben. The Storm wütet dagegen direkt mit mehr beats per minute los und hier fällt mir besonders das Schlagzeug ins Ohr. Gepaart mit den Gitarren kann ich hier nicht wirklich stillsitzen. Meine Beine bekommen ein Eigenleben und zappeln während des ganzen Songs mit. Was zur Hölle treiben Orbit Culture hier?!? Diese Platte ist so abwechslungsreich und trotzdem trägt sie eine ganz klare Handschrift. Hier haben die Jungs definitiv etwas riskiert und meiner bescheidenen Meinung nach ist das absolut aufgegangen! Spannend ist auch, dass The Storm der kürzeste Song der Platte ist, aber genau richtig wirkt.
Und danach geht es quasi in einer Tour weiter. Neutral Collapse ballert einfach so weiter, wie The Storm geendet hat. Ein unfassbar geiles Riff mit treibenden Beats – ich bin dezent verliebt in diese Platte! Der letzte Song der Platte, The Path I Walk, startet dann so vollkommen ungewohnt. Melancholischer, klarer Gesang, Akustik-Gitarre und super dezente Synthies im Hintergrund. Das Ganze steigert sich dann zur Mitte des Songs deutlich, wer jetzt aber ein ordentliches Geballer vermutet, dem sei gesagt, dass es das in diesem Song tatsächlich nicht gibt. Der finale Song der Platte zeigt aus meiner Sicht noch mal, warum Orbit Culture da sind, wo sie gerade stehen, und dass auch in den nächsten Jahren Großes zu erwarten sein dürfte!




