Party.San Herbstoffensive VI am 19.09. und 20.09.2025 im Uhrenwerk in Weimar

Erneut bunter Schwermetallreigen zum Ende der Festivalsaison und zum Herbstbeginn im Weimarer Uhrenwerk

Eventname: Party.San Metal Open Air – Herbstoffensive VI

Bands: Antrisch, Apep, Benediction, Blood Red Throne, Benighted, Carnal Tomb, The Crown, Jade, Koldbrann, Moor, Non Est Deus, Purgatory, Total Anihilation

Genres: Melodic Death Metal, Death Metal, Black Metal, Blackened Thrash Metal, Post-Black Metal

Ort: Uhrenwerk, Am Alten Speicher 11, 99427 Weimar

Kosten: Wochenendticket 72,50 €, Tagesticket jeweils 42.50 €

Besucher: ca. 300

Freitag

Auch in diesem Jahr ist die Party.San Herbstoffensive wieder frühzeitig Teil meiner Festivalplanung. Wie auch im letzten Jahr ist die Verbindung Zwickau-Weimar wieder von so manchen Missständen geprägt, aber letztendlich komme ich gut und halbwegs pünktlich an. Nach einem kurzen Zwischenstopp an der Wochenendunterkunft bin ich sogar relativ zeitig am Veranstaltungsgelände, auf dem die Crew noch emsig mit den Vorbereitungen beschäftigt ist. Ich habe Gelegenheit, ein paar Bekannte aus dem Party.San– und Cudgel-Umfeld zu begrüßen und harre ansonsten der Dinge, die da kommen. Gegen drei Uhr nachmittags öffnet die Kasse und erste Besucher betreten das Gelände. Ich selbst inhaliere erst mal eine echte Thüringer Bratwurst, das is bissl Pflicht, wenn man sich schon mal in der Heimat dieses Snacks aufhält, finde ich. Und wer weiß, wann zum Essen heut wieder Zeit sein wird, das Programm ist ja recht eng getaktet.

Jade

Den Startschuss gibt eine Band, die mir bis dato unbekannt ist: Jade, eine Melodic-Death-Metal-Band aus dem spanischen Autonomiegebiet Katalonien. Der gesamte Sound der Band ist sehr atmosphärisch gehalten, oft mit klagendem Schreigesang gekennzeichnet, wie ich ihn hauptsächlich von Truppen kenne, die im Post-Metal-Bereich verortet sind. Dazu kommen stark doomige Vibes. Insgesamt finde ich die Musik absolut faszinierend und gedanklich habe ich die Nordostspanier bereits auf meine Plattenwunschliste gepackt, nur langt heut das Budget leider nicht für Tonträger oder Merch. Die Halle ist etwa bis zur Hälfte gefüllt, ich komme aber noch überall problemlos durch. Die meisten sehen zwar interessiert aus, allerdings abwartend. Der Stoff der Jungs scheint allgemein nicht sonderlich bekannt zu sein, und trotz der hohen Qualität des Dargebotenen will der zündende Funke nicht ganz überspringen. Allerdings gibt’s nicht nur von mir deutlich mehr als nur Anstandsapplaus, muss also schon irgendwo gepasst haben.

Carnal Tomb

Weiter geht’s mit etwas sehr viel Handfesterem. Zwar spielen Carnal Tomb vor gefühlt weniger Zuschauern als der Opener, allerdings schleudern die fünf Berliner dem angetretenen Auditorium eine zornige Todesbleigranate nach der anderen vor den Latz. Endlich sieht man auch mal etwas mehr Zuschauer, die mal mehr als nur artiges Kopfnicken zelebrieren. Klar ist es in der Halle allmählich schweißtreibend temperiert, aber das ist ja auch eine Metalparty und kein Tanztee mit Oma Erna, nech? Frontgrunzer Marc „Cryptic Tormentor“ Strobel meint dazu nur, dass dieses Event womöglich eher eine Sommeroffensive, denn eine Herbstoffensive wäre, ein Gag, den an diesem Wochenende noch die eine oder andere Band bringen wird. Da ich selbst im Alltag recht bewegungsarm lebe, finde ich Gelegenheiten wie diese richtig gut zum Austoben. Da das schon wieder ein ganzes Wochenende gefühlt durchgehend passiert, wird mein Physio zwar wieder einiges geraderücken müssen, aber das Leben ist einfach zu kurz, um sich bei solch brachialen Soundgewittern mit Stillstand zu begnügen.

Purgatory

Wie oft ich die altgedienten Death-Metal-Recken Purgatory bereits live erleben durfte, kann ich beim besten Willen nicht sagen. Fakt ist, dass sich das Besetzungskarussell bei den Jungs immer mal ein Stückchen dreht, aber die Nossener in jedweder Besetzung immer interessant bleiben. Das Intro heute dauert dann doch etwas länger und ich würde es als beinahe hypnotisch bezeichnen wollen. Danach steigt man aber in schönster Hau-Drauf-Manier ein und serviert dem Auditorium voller Spielfreude ein echtes Best-of aus der fast 33-jährigen Bandvita. Bei den Jungs fällt mir übrigens auch auf, dass dieses Jahr alles sehr viel sauberer abgemischt ist. Wenigstens direkt an der Bühne werde ich das ganze Wochenende nie mit einem Klingeln in den Ohren abgestraft, im Gegensatz zu 2014. Allerdings ist es gefühlt auch leiser, da ich Zwiegespräche von undisziplinierten Mitmetallern streckenweise hören kann, was teils etwas nervig ist. Das Publikum, wo wir gerade davon sprechen, ist zahlenmäßig bei den Sachsen weder größer noch kleiner als bei den beiden Kapellen zuvor, es positioniert sich nur kompakter in Bühnennähe, was die Stimmung deutlich hebt. Leider kenne ich nach wie vor zu wenig Songs der Fegefeuer-Jungs, da ich leider zu wenig Scheiben mein Eigen nenne. Ist Götterseidank beim Abfeiern der Shows nicht wirklich hinderlich.

Non Est Deus

Die Bühne wird jetzt mit einem kleinen Altar, mannshohen, efeuumrankten christlichen Kreuzen und diversen entzündeten Kerzenansammlungen und anderen Ritualutensilien ausstaffiert. Eine Art sakrale Musik ertönt als Intro und nach und nach betreten maskierte Musiker in dreckig-weißen Mönchsroben die Bühne. Jetzt ist es Zeit für eine Messe von Non Est Deus, einem weiteren schwarzmetallischen Projekt von Noise, den meisten von Kanonenfieber bekannt, welche im letzten Jahr bereits die Bühne der Herbstoffensive bespielen durften. Im Gegensatz zu letztgenanntem Projekt besteht das Gimmick hier aber darin, die Hörer und Zuschauer auf eine Reise durch die Widersinnigkeit abendländischer Kirchentraditionen mitzunehmen. Die Inszenierung eines düsteren Abendmahls scheint dabei ebenso obligatorisch zu sein wie die unheilige Segnung des Publikums mit einem Aspergill. Leicht dramatisch soll wohl auch die Selbstgeißelung mit einer Peitsche begleitend zum Song Flagellation sein. Musikalisch wird hier etwa der Stil gefahren, den wir auch von Kanonenfieber bereits kennen, allerdings in englischer Sprache. Ich würde die Performance als sehr energiegeladen beschreiben, genau wie bei Kanonenfieber macht dank Requisiten und Theatralik die Bühnenshow im Gegensatz zu den Platten deutlich mehr Sinn. Allerdings spalten sich hier genau wie bei anderen Projekten von Noise und seinen Livemusikern genau wie schon im letzten Jahr die Geister zwischen absolut genial und unnötigem Firlefanz. Ich tendiere eher zu Ersterem, ich mag das, wenn einem Bandkonzept so auch eine starke und vor allem schlüssige optische Komponente hinzugefügt wird. Das erfordert meiner Meinung nach noch mal einiges an zusätzlicher Kreativität und vor allem Hintergrundwissen.

Benighted

Die Franzosen Benighted teilen dafür im Anschluss dann wieder ordentliche Brutal-Death-Metal-Kellen nach Maß aus. Jetzt herrschen auf der Bühne im Uhrenwerk nur noch Geschwindigkeit und kompromisslose Härte. Die Stéphanois haben offensichtlich einen eigenen Mischer mit am Start. Hier sehe ich das Problem wieder deutlich, dass ein Resident an den Reglern eine PA und wahrscheinlich auch die Location deutlich besser kennt und beherrscht, als importiertes Fremdpersonal. Aber mal abgesehen vom deutlich unrunderen Mix reicht nun mal Härte, Geschwindigkeit und spielerische Präzision nicht aus, um mich richtig glücklich zu machen. Nicht, dass mich das nicht beeindrucken würde, spieltechnisch ist das alles absolut auf den Punkt. Ein wenig Abwechslung wäre hier schon nicht schlecht. Aber so vertreibe ich mir meine Zeit damit, verschiedene Standpunkte in der Halle einzunehmen, um unterschiedliche Soundqualitäten zu entdecken. Dass das Gebotene von anderen deutlich mehr goutiert wird, gibt der Band aber schon ihre Existenzberechtigung.

The Crown

Für heute geht’s mit den Melodeathern The Crown in den Tagesendspurt. Seit meinem letzten Liveerlebnis mit den Schweden vor zwei Jahren auf dem Chronical Moshers Open Air hatte ich genügend Zeit, mich mit den fehlenden Alben vertraut zu machen. Im letzten Jahr konnten Johann Lindstrand und seine Jungs ihrem Backkatalog übrigens noch eine weitere feine Platte namens Crown Of Thorns hinzufügen, von der natürlich auch Material ein Teil des Sets heute Abend ist. Als eine der Speerspitzen des melodischen Todesbleis liefert die Band auch heute wieder ihre gut gelaunte Hochgeschwindigkeitsshow ab. Leider haben eine ganze Menge Zuschauer das Gelände bereits final verlassen, sodass die Trollhäeaner leider vor einer recht übersichtlichen Zuschauermenge zocken müssen, aber sie geben definitiv alles und erhalten von den standhaft gebliebenen Besuchern entsprechend gutes Feedback. Großartiger Tagesabschluss!

Mit einigen Bekannten erkunde ich jetzt noch das Weimarer Nachtleben, wo wir bei dem einen oder anderen Drink den ersten Festivaltag noch mal bruchstückhaft durchhecheln und die Gemeinschaft genießen. In den frühen Morgenstunden geht’s auf Schusters Rappen zurück ins Quartier, schon jetzt voller Vorfreude auf den morgigen Tag.

Samstag

Am Morgen des zweiten Tages der Herbsoffensive werde ich von einem der kuscheligen vierbeinigen Wecker meiner Gastfamilie geweckt, ist aber überhaupt nicht tragisch, das hatte ich lange nicht mehr. Nach einer Dusche und einem entspannten Frühstück vertrödele ich mir noch etwas die Zeit und gegen Mittag machen wir uns via Bus auf zum Uhrenwerk für einen weiteren Tag angenehmen Gescheppers.

Apep

Heute werden teils alte Bekannte von mir den Tag eröffnen, und ich sehe endlich mal die Tech-Deather Apep aus meiner Heimatregion live. Zwar gibt’s die Truppe bereits seit 2016, aber sträflicherweise hab ich’s noch zu keinem Gig des Quartetts geschafft. Ihr Debütnachfolger Before Whome Evil Trembles rotiert aber gelegentlich in meinem CD-Schacht, bin dadurch mit dem Sound der Jungs halbwegs vertraut. Sänger Fleckie und Saitenhexer Ollie kenn ich bereits von ihrer früheren Band. Ich hatte mich seinerzeit sehr gefreut, dass die beiden mit ihrem nicht ganz unerheblichen Talent der Szene weiterhin erhalten geblieben sind. Drummer Merlo ist ja ebenfalls in meiner lokalen Szene kein ganz Unbekannter, sitzt er doch ebenfalls bei den Thrashern Boundless Chaos hinter der Schießbude. Seit beinahe zehn Jahren war die Band live ohne Basser unterwegs, heute stellen sie uns allerdings stolz ihren Bandzuwachs Julian Mach vor, der nun sein Live-Debüt für Apep am Fünfsaiter geben wird. Ich habe jetzt natürlich keinen Vergleich, ob die Band nun on Stage anders klingt, aber laut Aussagen anderer auf jeden Fall. Wäre ja sonst auch sehr sonderbar, wenn nicht. Julian macht seine Sache echt gut und mir persönlich taugt sein trockenes, rhythmisches Bassspiel echt gut. Insgesamt spielt die ganze Kapelle ihr Set routiniert mit groovender Präzision. Für einen Opener ist selbst die Zuschauerzahl bereits recht angenehm. Cooler Gig, Jungs!

Moor

Nun freue ich mich echt tierisch darauf, bereits zum zweiten Mal diesen Monat die Ehre mit der Dresdner Post-Black-Metal-Band Moor zu haben. Zum ersten Mal allerdings darf ich Sängerin und Keyboarderin Renata Safina und ihre Band Indoor genießen. Aber genau wie auf den Open Airs liefern die Elbflorenzer ihrem Auditorium eine wundervolle Show, die wie immer schön kompakt und doch extrem intensiv rüberkommt und das wirklich in allerbester Soundqualität. Das Dargebotene kann auch viele weitere Zuschauer überzeugen, obwohl doch der eine oder andere leicht irritiert ist, ob der fehlenden Interaktion mit den Zuschauern, die für mich aber, wäre sie vorhanden, die Magie des ganzen Konzertes empfindlich stören würde. Nach dem Ende der Show sehen das hoffentlich auch die anderen ähnlich. Ich glaube, dieser Gig hat der Band nicht nur Achtung, sondern auch den einen oder anderen Fan mehr eingebracht.

Total Hate

Als dritte Kapelle des Tages folgt zumindest musikalisch ein mächtiges Kontrastprogramm. Zwar betreten Total Hate aus Nürnberg mit viel Corpse Paint dekoriert die Bühne, aber Leder, Nieten und Ketten in der Ausstaffierung deuten, von mir vermutet, auch auf eine höhere Affinität zum Thrash hin. Mir sind die sympathischen Bayern bis dato noch unbekannt. Als das Quintett loslegt, bricht erst mal ein kohlrabenschwarzer Hassbatzen über uns herein – na, war irgendwie klar, da im Schritt der Lederhose von Frontkeifer Adrastos ein ansehnliches, umgedrehtes Kruzifix baumelt. Und doch, ganz unmerklich erst und nur in kleinen Happen, gewinnt der Drive der Mucke doch mehr und mehr an Thrashlastigkeit, jüngere Darkthrone oder gar Deströyer 666 und Desaster lassen zumindest aus der instrumentalen Richtung zuweilen grüßen. Die Bajuvaren sind schön angepisst und auch vom assigen Gestus her scheint man sich gefühlt ein wenig am Gehabe von Whiskey Ritual vom vergangenen Jahr orientieren zu wollen. Ok, den MicDrop am Schluss hätte man sich echt schenken können, aber alles in allem eine geile Show. Wie sagt man so schön bei Kundenbewertungen? Gerne wieder!

Antrisch

Die jetzt aufspielende Band sagte mir bis zu diesem Moment ebenfalls überhaupt nichts. Die meisten der Musiker könnten jedoch, genau wie mir, vielen von euch bereits aus der folklastigen Pagan-Black-Metal-Formation Kromlek bekannt sein. Diese Band hat vor zwei Jahren ihr Ende gefunden, aber bereits in den letzten Monaten besagter Gruppe legten die Bayern noch eine Schippe Härte und Finsternis drauf und heraus kam die sehr atmosphärisch agierende Schwarzmetallkapelle Antrisch, welche sich thematisch mit historischen Expeditionen in lebensfeindlichen Gegenden befasst. Das Bühnenkonzept ist ebenfalls daran angelehnt, denn die Mucker tauchen geschlossen in der Kleidung von Seefahrern auf, jeder mit einer trüb funzelnden Petroleumschiffslaterne in der Hand, die vor Einnahme der jeweiligen Positionen vorn am Bühnenrand positioniert wird. Nach nur wenigen Songs habe ich den Eindruck, einem düsteren Black-Metal-Musical zu folgen, nur halt ohne Kitsch und schauspielerische Einlagen. So interessant ich ausgeklügelte Konzepte auch finde, hoffe ich doch, dass das nicht flächendeckend Schule macht. Ich finde, mit Kanonenfieber, Non Deus Est, die wir heut bereits sehen durften, und jetzt Antrisch ist der Markt in diesem Genre damit eigentlich schon ausreichend gesättigt zurzeit, oder?

Koldbrann

Wir bleiben ein letztes Mal für dieses Wochenende in scharzmetallischen Gefilden und müssen uns dafür nach Norwegen begeben, gewissermaßen ins Kernland des Black Metal. Seitdem Koldbrann sich vor einigen Jahren mehr oder weniger neu erfunden hat – ich weiß nicht, wie ich das anders beschreiben soll –, muss man gespannt auf das Gebotene sein. Viele pirschen sich eher verhalten an die Bühnenfront heran. Ich persönlich bin nach wie vor im rein schwarzen Spielart des Metal immer noch nicht firm genug, sodass das Dargebotene für mich schlicht in die Kategorie Grim’n’Frostbitten fällt, was ja nicht so ganz meins ist. Für mich gibt’s eindeutig feineren Black Metal aus Norwegen. Ok, es muss einem auch nicht immer alles gefallen. Die Jungs auf der Bühne machen ihren Job trotzdem sehr routiniert und langsam füllt sich auch ein größerer Bereich im vorderen Hallendrittel. Soundtechnisch empfinde ich jedoch den Hallenteil in Rolltornähe als angenehmer, sodass ich mich nun meist dort aufhalte. Ich bin der Musik der Drammener ja nicht völlig abgeneigt, aber hinten ist der Sound einfach breiter gefächert und taugt mir einfach ein bisschen mehr für die körperliche Bewegung.

Blood Red Throne

Blood Red Throne sagen mir erst mal auch absolut nichts, und so warte ich mit einem Kollegen vorn an der Bühne einfach neugierig auf das, was mich da erwartet. Um es gleich von Anfang an vorwegzunehmen: Die Jungs sind mit ihrem Old School Death Metal eine absolute Premium-Abrissbirne, und bis auf die wenigen Minuten, die ich für die Fotoroutine benötige, bange ich mir über die volle Länge des Gigs meinen Nackenwirbel locker. In feinster Florida-Todesblei-Manier wüten sich Daniel „Død“ Olaisen und seine Jungs durch ihr sehr ausgedehntes Set. Ja, richtig gelesen, man frönt zwar dem klassischen US-Death-Metal, ist aber wie die vorangegangenen Schwarzwurzelschäler gleichfalls in Norwegen beheimatet. Auch, wenn man aus diesem Land eher selten mit solcher Mucke verwöhnt wird, braucht sich der Fünfer hinter entsprechenden Genretruppen aus den Staaten oder dem schwedischen Nachbarland auf keinen Fall zu verstecken. Funfact übrigens: Nach meiner Heimkehr checke ich den Backkatalog der Band und muss erstaunt feststellen, dass ich vom selbstbetitelten Album von 2013 eine Promokopie auf dem Rechner habe. Die ist also zusätzlich zu diesem Gig ein Samen für die Erweiterung der Plattensammlung, würde ich meinen. Absolut großartig!

Benediction

Wie oft ich jetzt schon das Vergnügen mit den britischen Deathheads Benediction hatte, weiß ich nicht. Fakt ist für mich aber, dass jede einzelne Show mit Dave Ingram und seinen Mannen sich immer irgendwie von einer anderen unterscheidet, sich aber dann doch irgendwie wieder gleicht. Zwar ist mein Energielevel auf einem ziemlichen Tiefpunkt angekommen, doch halte ich standhaft an der Bühne aus und werde dafür mit einem geilen Set belohnt, das sich quer durch sämtliche Platten seit Anbeginn der Band zieht. Nicht zu vergessen den unbeugsamen Charme von Dave und dessen wunderbarem britischem Humor. Götter, ich liebe diesen Sound einfach, der immer noch perfekt den Geist der frühen Neunziger bis heute weitertransportiert und niemals langweilig wird. Ja, sicher, die Band ist auch körperlich gealtert, viele der Fans auch, doch weiß man auch jüngere Headbanger noch schwerstens zu begeistern. Das heißt, vor der Bühne feiern die verschiedensten Altersklassen die Engländer, rübeschüttelnd und pommesgabelnd frenetisch ab wie eine massive Einheit. Nach einem Schlusspart, bestehend aus vier Titeln, verlassen wir aufgeheizt, völlig fertig, aber zufrieden grinsend langsam die Halle in Richtung einiger Getränkeausschankstellen, oder gen Heimat.

Danke an alle dreizehn Bands, an das Veranstalterteam und die freundliche Crew. Es war mir wieder eine Ehre und Freude zugleich, mit all den vielen Gleichgesinnten diesen genialen Saisonabschluss zu feiern. Jetzt wartet wieder die Clubzeit auf uns. Ich hoffe, dort sehe ich auch den einen oder anderen wieder. Bleibt alle gesund – bis allerspätestens nächstes Jahr!