Eventname: Kings Of The Asylum Tour 2023 (Nachholtermin)
Bands: Phil Campbell & The Bastard Sons, Lucifer Star Machine
Ort: Uebel & Gefährlich, Hamburg
Datum: 30.03.2024
Kosten: VVK 41,85 €
Genre: Hard Rock, Rock ’n‘ Roll
Zuschauer: geschätzt 500
Link: www.philcampbell.net
Setlisten:
- Iron Fist
- Damage Case
- Rock Out
- Orgasmatron
- Stay Clean
- Nothing Up My Sleeve
- R.A.M.O.N.E.S.
- God Save The Queen
- Over The Top
- Ace Of Spades
- Lost Woman Blues
- Going To Brazil
Zugabe: - Bomber
- Killed By Death
- Overkill
- Satanic Age
- Dark Water
- A Touch Of Death
- Psychic Vampires
- Cunt Of Destruction
- I Wanted Everything
- The Void
- Baby, When You Cry
- Eat Dust
- Death Or Jail
- Censorshipped
- Dwell In Misery
- Black Axe
- Hammer Me Dead
- El Camino Real
- Last Careless
- Hold Me Down
Heute ist für mich wieder einmal eine neue Location an der Reihe. Die Waliser Phil Campbell & The Bastard Sons geben im Uebel & Gefährlich auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg St. Pauli ihr Nachholkonzert. Das Uebel & Gefährlich ist in dem riesigen Hochbunker und liegt im vierten Stock. Hinter den dicken Mauern ist der Club dreigeteilt. Die Location teilt sich auf in den Ballsaal, das Turmzimmer und die Dachterrasse. Hier bietet sich eine atemberaubende Aussicht über die Dächer Hamburgs. Ziel ist heute aber der Ballsaal.
Es ist deshalb ein Nachholkonzert, weil das Konzert bereits am 5. Oktober 2023 hätte stattfinden sollen. Damals wurde Stunden vor dem Gig die Veranstaltung abgesagt, da Sänger Joel Peters die Stimme verlor. Aber auch heute geht es nicht ohne Schwierigkeiten ab. Parallel findet auf dem Heiligengeistfeld der Frühlings-Dom statt. Die Verkehrs- und Parkplatzsituation ist Kilometer um das Veranstaltungsgelände eine reine Katastrophe. Endlich am Hochbunker angekommen, quält man sich durch eine Baustelle, um überhaupt zum Eingang in das Gebäude zu kommen. Der Einlass hat schon begonnen, wir sind erst kurz vor Beginn der Supportband im Saal.
Der Support-Act kommt heute aus Hamburg und heißt Lucifer Star Machine. Im letzten Jahr hätten uns Fury aus England in den Abend geleiten sollen. Pünktlich um 19 Uhr beginnen die Lokalmatadoren. Sie supporten ihr Album aus April 2023 Satanic Age und spielen nach eigenen Angaben einen Punk Rock’n’Roll. Dieser ist mit Elementen des Hard- & Heavy Rock zu einem eigenen Stil geworden. Sie spielen ein Set von 55 Minuten, was uns schon ungewöhnlich erscheint. Die Reaktionen auf ihren Auftritt sind gemischt. Der Sound ist viel zu laut und das Licht wird erst richtig aufgedreht, als die beiden Fotografen aus dem Graben verschwunden sind.
Eine halbe Stunde später erscheint Phil Campbell allein auf der Bühne. Er erklärt dem Publikum, dass auch heute Sänger Joel Peters die Stimme verloren hat. Diesmal wollen sie aber spielen, auch wenn sie nur ein Special-Motörhead-Set spielen werden. Er verlässt die Bühne, um dann nach dem Intro Highway Star von Deep Purple mit seinen Söhnen wieder auf die Bühne zu kommen. Seine Söhne, das sind Tyla Campbell am Bass, Dane Campbell am Schlagzeug und Todd Campbell. Todd spielt normalerweise die zweite Gitarre, fungiert heute jedoch als Sänger. Vor ihm ein Teleprompter neben der Setlist. Er ist nicht sehr textsicher, denn am Anfang stehen Songs auf der Liste, die sonst selten gespielt werden. Songs wie Damage Case, Orgasmatron, Stay Clean oder selbst God Save The Queen von den Sex Pistols, der einzige Nicht-Motörhead-Song des Abends, gehören nicht zum Standard-Repertoire. Dass die zweite Gitarre fehlt, hört man in manchen Passagen deutlich.
Tyla bemüht sich redlich, seinen Vater zu unterstützen, kommt manchmal aber nicht hinterher. Begeisterung kommt natürlich bei Phils Soli auf. Da schwappt der Geist von Lemmys Motörhead erst so richtig durch den Saal. Nach nur 45 Minuten und zwölf Titeln verlassen die Vier die Bühne. Der Zugabenblock enthält dann das vermeintliche Nonplusultra des Sets. Bomber, Killed By Death sowie Overkill bringen den Saal noch einmal zum Toben, bevor schon um 21:30 Uhr der musikalische Abend beendet ist. Wir hoffen nicht auf ein Treffen mit der Band und machen uns auf den Heimweg. Noch immer herrscht Verkehrschaos rund um den Dom und die Reeperbahn. So brauchen wir länger aus der Stadt heraus, als das Konzert gedauert hat.
Fazit: Bei einem Preis von über 40 Euro war mehr zu erwarten als nur eine improvisierte Coverband. Allerdings war es auch super, Songs zu hören, die nicht zum alltäglichen Set der Band gehören. So sind auch die Reaktionen im Publikum unterschiedlich.