Artist: Posthuman Abomination
Herkunft: Mailand, Sardinien / Italien
Album: Mankind Recall
Spiellänge: 32:21 Minuten
Genre: Brutal Death Metal
Release: 04.05.2022
Label: Comatose Records
Link: www.facebook.com/Posthumanabomination
Bandmitglieder:
Gesang – Lorenzo Orrù
Bass – Andrea Pillitu
Guitar – Max Santarelli
Schlagzeug – Marco Coghe
Tracklist:
- Subdermal
- Abstracted
- Mankind Recall
- Zeroth
- Muted
- Mnesic
- Null
- Shutdown
Max Santarelli ist anscheinend ein Death Metal Fass ohne Boden. Erst die Platte von Vomit The Soul letztes Jahr (das Review dazu könnt ihr hier nachlesen) und jetzt eine neue Scheibe von Posthuman Abomination. Kreativität ist vorhanden, zumal der Stil der beiden Bands zwar Parallelen aufweist, im Großen und Ganzen aber unterschiedlich ist. Das liegt unter anderem an dem gnadenlosen Drum-Gewitter von Marco Coghe, den der eine oder andere Brutal Death Metal Fan von Devangelic kennen könnte.
Auf dem Papier also eine „All-Star-Italian“ Brutal Death Metal Band, die schon recht hohe Erwartung beim Hörer weckt.
Und brutal geht es auch los: Die Songs schieben ganz schön und auf der Gitarrenseite. Es gibt die genretypischen „Schrumm-Schrumm“ -Riffs, die Stakkato-Riffs, die man von Vomit The Soul kennt sowie kurze, eingeworfene Melodie- und Schredder-Riffs. Dazu kommen Drums, die die Füße nicht stillhalten können, denn es werden die Beats während der Riffs gewechselt und Drum-Wirbel rausgehauen, dass einem das Blech wegfliegt.
Das stresst insgesamt ganz schön und macht ordentlich Alarm. Passend dazu kommen die tiefen, gurgelnden Vocals von Lorenzo. Hier wäre der eine oder andere Schrei zwischendurch mal eine gelungene Abwechslung, aber die Platte funktioniert auch definitiv ohne. Der Bass ist hier größtenteils ein begleitendes Instrument, schmeichelt aber sehr mit seinem metallischen Geschepper und hebt sich streckenweise gut ab, ohne dabei ein Fremdkörper zu sein.
Allerdings macht der Sound der Platte nicht die beste Figur. Zwar haben wir hier einen teilweise rohen Sound, der allerdings einen Hang zum Matschigen hat, bei dem alles, vor allem bei schnelleren Parts, anfängt zu verschwimmen. Das liegt ein bisschen an der Bassdrum, die nicht komplett getriggert ist, sondern einen hohen organischen Soundanteil hat. Kommt nun die Gitarre mit tiefen Schieber-Riffs dazu, wird es undurchsichtig. Bei Gitarrenläufen, die wiederum höher sind, ist alles im Lot.
Das Album ist insgesamt eine runde Sache und geht runter wie Öl. Alles wirkt wie aus einem Guss und ist in Gänze sehr homogen. Jedoch ist das auch ein bisschen das Problem, da sich beim ersten Hören die einzelnen Songs nicht richtig festsetzen. Um die einzelnen Perlen zu erfassen, muss man sich intensiver mit der Platte beschäftigen und vor allem auch Erfahrung im Brutal Death Metal haben.