Böse Ostern 2022: die Kneipenterroristen am 14.04.2022 in Lübeck

Feuchtrockige Osterparty im Rider's Café

Event: Böse Ostern 2022

Bands: Case39, Kneipenterroristen

Ort: Rider’s Café, Lübeck, Schleswig-Holstein

Datum: 14.04.2022

Kosten: VVK 24,20 €, AK 25,00 €

Zuschauer: ca. 120

Genre: Punk, Deutschrock, Hard Rock

Link: https://kneipenterroristen.org/

Setlisten:

1. Rotlicht Party Rock´n´Roll
2. Prost
3. Edel
4. Bei Uns Im Norden
5. Kneipentouristen
6. Ketten Und Leder
7. Song Für Dich
8. Dia De Los Muertos
9. Kneipenterroristen 2.0
10. Ring Um Die Eier
11. Alte Schule
12. Hamburger Jungs
13. In Die Hölle Und Zurück
14. Wahre Götter
15. Hamburg, Mein Zuhaus´
16. Euer Liebstes Sorgenkind
17. Auf Die Kollegen
18. Excalibur
19. Malle Schafft Sie Alle
20. Einkehr
21. Sie Kam Zu Mir Am Morgen
22. Nüchtern Bin Ich Schüchtern
23. Mein Letztes Bier
24. Holstenfetischisten
25. Ass In Pik
Zugaben:
26. Wir ´Ham Noch Lange Nicht Genug
27. Mexico
28. Die Stunde Des Siegers
29. Terpentin
30. Auf Gute Freunde

1. Shutdown In Hell
2. Anti Rockstar
3. Hellrazor
4. Party W. The Punx
5. Nice Boys
6. Full Speed
7. Fucked Up Forever
8. Devils Bride
9. Too Late
10.The One I Loved
11. Supermarket Radio
12. Yesterday´s Hero
13. Darkness
14. The Bitch

Zwanzig Jahre Böse Ostern, zum zehnten Male in Lübeck. Nachdem die letztjährige Osterparty am 1. April 2021 mit den Lübeckern von ZenZenKlang ausfallen musste, stehen heute die Lokalmatadoren Case 39 als Gäste im Vorprogramm.

Case 39; Foto: Norbert Czybulka

Die Bösen Ostern der Kneipenterroristen haben eine lange Tradition. Anfangs nur in ihrer Heimat Hamburg, rocken sie seit zehn Jahren das Rider’s Café im Lübecker Gewerbegebiet. Hatten sie schon so illustre Gäste wie Drunken Swallows, Berserker oder Kärbholz im Vorprogramm, sind Case 39 eher unbekannt. Die Band existiert seit 2016 und hat zu Recht eine kleine, treue Fangemeinde. Das Trio besteht aus Frederik (Freddy) am Bass, Matthias (Matt) am Schlagzeug sowie Jörg (Jay Jay) an der Gitarre und dem Mikrofon. Die drei kommen aus Lübeck, Timmendorf, aber auch aus Schleswig. Trotzdem gelten sie als Lokalmatadoren. Sie spielen ein Spaß machendes Gemisch aus Punk und Rock ’n‘ Roll. Die heutige Setliste stellt einen Querschnitt ihres bisherigen Wirkens dar. Aufgelockert mit ein paar Covern wie Nice Boys von Rose Tattoo oder das Yesterday’s Hero von den Bay City Rollers verfliegt die Stunde des Auftritts wie im Nu. Der Kern der Songs ist natürlich von ihrem Debütalbum Kick The Devil.

Nach einer winzigen Umbaupause startet dann der Hauptakt. Die Kneipenterroristen muss man eigentlich nicht mehr vorstellen. Es gibt kaum eine aktivere Band als die Hamburger Jungs. Jährlich erscheinende Alben, die bis in die Top-Ten schnellen. Über 2000 Konzerte, die den Ruf als Party-Live-Band begründen. Ein Merch-Stand, der professionelle Bands alt aussehen lässt und eine Setliste, die erst nach über zweieinhalb Stunden Konzerterlebnis endet.

Kneipenterroristen; Foto: Norbert Czybulka

Selbst in der Pandemie, in der sich andere ausruhten, brachten die Jungs Scheiben heraus. Die heutige Show soll natürlich die letzten beiden Alben Wembley Wir Kommen!, ein Livealbum aus dem Vorjahr sowie das gerade erschienene Album Hart – Zart – Unverzerrt promoten. Das aber nur nebenbei. Die Party steht im Vordergrund.

Mein letztes Konzert mit den Jungs datiert aus dem August 2020. Damals zu viert, fällt als Erstes die Personalveränderung auf der Bühne auf. Neben den Stammkräften Jörn Rüter am Mikro, Martin Christian an der Gitarre sowie Rohbert Wegner am Bass steht nun mit Günny Kruse ein zweiter Gitarrist auf der Bühne. Er kam im Oktober 2020 zur Band. Auch am Schlagzeug sitzt nicht mehr Chris Gripp, sondern mit Jason Wobcke ein ungewohnt junges Gesicht. Dieser Personalwechsel ist irgendwie an mir vorbeigegangen. Mit Rotlicht Party Rock ’n‘ Roll startet das Set und gibt die Richtung vor. Das Bier fließt in Strömen, der geliebte Fußball steht heute im Hintergrund. Mit einem standesgemäßen Prost und Kneipentouristen werden die Klassiker abgefeiert. Ein paar neue Songs sind in der Setliste, aber natürlich dreht sich (fast) alles um das Lieblingsgetränk. Bei Mein Letztes Bier droht das Konzert zu enden. Es fehlen doch aber noch so viele Songs! Natürlich kommen sie noch, die Onkelz-Songs. Natürlich kommt auch noch das Lemmy/Motörhead-Tribute Ass In Pik als letzter Song des regulären Sets. Einzig mein Live-Favorit Spreng Deine Ketten fehlt. Aber eine Feuershow passt hier in das kleine Rider’s Café auch nicht hinein.

30 Songs, das war mit Abstand mein bisher längstes Kneipenterroristen-Konzert. Wer Party sucht, ist bei dieser Kapelle immer richtig. Guter, solider Deutschrock, der von der ersten bis zur letzten Minute jeden Cent des gemäßigten Eintritts wert ist. Bierselig lasse ich mich nach Hause fahren. Danke Jungs, bis zur nächsten Party!