“Mit dem Mittelfinger in die Gehörmuschel!“
Artist: Sick Of It All
Herkunft: New York, USA
Album: Last Act Of Defiance
Spiellänge: 30:50 Minuten
Genre: Hardcore, Punk
Release: 26.09.2014
Label: Century Media Records
Link: https://www.facebook.com/sickofitallny/info
Bandmitglieder:
Gesang – Lou Koller
Gitarre – Pete Koller
Bassgitarre – Craig Stari
Schlagzeug – Armand Majidi
Tracklist:
1. Sound the Alarm
2. 2061
3. Road Less Traveled
4. Get Bronx
5. Part of History
6. Losing War
7. Never Back Down
8. Facing the Abyss
9. Act Your Rage
10. Disconnect Your Flesh
11. Beltway Getaway
12. Sidelined
13. Outgunned
14. DNC
Jubiläum im Hause Sick Of It All: Mit dem Nachfolger Last Act Of Defiance, womit sie Based On A True Story aus dem Jahre 2010 ablösen, haben sie ihr zehntes Studioalbum vollendet. Wie schon bei den letzten Werken haben sich die Hardcore-Veteranen aus New York wieder viel Zeit bei der Bearbeitung ihrer neuen Stücke gelassen. Vierzehn Kompositionen lässt ein bestialisches Album erahnen, welches auf der anderen Seite gerade einmal auf eine halbe Stunde Spielzeit blickt und somit etwas mickrig wirkt.
Kein einziger Titel schafft es nur ansatzweise über die drei Minuten Marke, dafür versprechen 2061, Road Less Traveled oder Act Your Rage eine einmalige Punk/Hardcore Cocktail. Deftige Refrains, diverse Vocals, Zwischenrufe und eine solide Leistung von Frontmann Lou Koller lassen die Herzen der Fans höher schlagen. Nach dem höchsten Charteinstieg mit Based On A True Story dürfte Last Act Of Defiance einen Angriff auf diese Bestmarke starten. Wo andere Hardcore-Truppen auf rohe Härte setzen, kommt bei Sick Of It All weiter der Punk durch, dieses tut der Gruppe hörbar gut. Wuchtige Beats werden durch runde Zwischenpassagen geglättet. An Härte büßen die Koller-Brüder nicht ein, die von Craig Stari am Bass und Schlagzeuger Armand Majidi zurück in die Spur gebracht werden, wenn sie in sanftere Fahrwasser abzudriften drohen. Disconnect Your Flesh entpuppt sich als der Groover unter den Stücken und hätte ruhig etwas länger gehen können. Sick Of It All machen jedoch auch bei dieser Nummer keine Ausnahme: Gleiches gilt für den Song Beltway Getaway, der auch länger als nur zwei Minuten die Hörnerven hätte strapazieren dürfen. Wenn eine Band weiß, wie man dem Hörer schnell seine Meinung nahe legt, dann sind es die Amis von Sick Of It All. Last Act Of Defiance zeigt einmal mehr auf, dass die Gruppe immer noch nicht müde ist. Nach jedem Album scheinen sich die drei bis vier Jahre Pause zum nächsten Silberling auszuzeichnen. Frisch und unverbraucht merkt man ihnen die drucklose Schaffenszeit an. Das Ergebnis lockere Gitarenriffs, spannende Melodienbögen und der immer integrierte Sick Of It All-Groove.