Auch Tapping The Vein hat mittlerweile über 20 Jahre auf seinem Thrash Metal Buckel. Ein Grund für Sodom, dem Album mit der Deluxe Expanded Edition noch mal Tribut zu zollen. Nach den starken Achtziger-Platten war vor allem Tapping The Vein ein Gradmesser für die deutsche Formation. Old School, roh und mit keinem Blick den neuen Trend würdigend, schoben sie dieses Geschoss heraus, welches wie Jahre zuvor nichts anderes im Sinn hatte, als brutale Salven ungeschliffen in die Ohren zu drücken. Das Kultalbum aus dem Jahr 1992 umfasst elf Songs, in denen sich die Band mit einer Vielzahl von Themen auseinandersetzt.
Der Eröffnungstitel Body Parts, zu dem die Band anlässlich der Wiederveröffentlichung ein besonderes Video veröffentlicht hat – gefüllt mit bisher unveröffentlichten Live- und Touraufnahmen von 1992 –, behandelt die grausamen Machenschaften des Organhandels. Bei diesem Album übernahmen die drei Bandmitglieder Tom Angelripper, Andy Brings und Chris Witchhunter erstmals gemeinsam die Verantwortung für das Schreiben der Texte. Neben dem Opener entspringen Skinned Alive, Deadline oder auch Wachturm dem Silberling. Der Wachturm ist und bleibt ein Klassiker, der in jede Setlist einer guten Metalparty gehört. Tapping The Vein und Back To War sollte man ebenfalls nicht verachten. Die Deluxe-Wiederveröffentlichung von Tapping The Vein bietet neben dem neu gemasterten Originalalbum auch eine komplett von Andy Brings neu abgemischte Version mit alternativen Takes zu drei Songs. Zudem enthält die Super-Deluxe-Edition drei Live-Mitschnitte: Tokio 1992, Düsseldorf 1992 und Köln 1992, wobei das Konzert in Köln Chris Witchhunters letzte Show mit Sodom war. Wer den Auftritt dieses Jahr beim Party.San miterlebt hat, weiß, welche Intensität auch in diesen alten Schinken noch steckt. Für Fans ist diese Neuauflage aufgrund des üppigen Bonusmaterials ohne Abstriche zu empfehlen.
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