Space Elevator – II

„Der Aufzug stockt ziemlich“

Artist: Space Elevator

Herkunft: England

Album: II

Genre: Rock

Spiellänge: 51:40 Minuten

Release: 25.05.2018

Label: Steamhammer / SPV

Link: www.spaceelevatorband.com

Bandmitglieder:

Gitarre – David Young
Gesang – The Duchess
Bass – Chas Maguire
Drums – Brian Greene

Tracklist:

1. Take The Pain
2. Talk Talk
3. World Of Possibilities
4. The One That Got Away
5. Crazies (Take Me Home)
6. We Can Fly (ARO Mix)
7. All This Time
8. Far Away Boy
9. Lucky Girl
10. Keep Waiting
11. W.Y.T.A.T.
12. Queen For A Day


Vier Jahre nach ihrem selbst betitelten Debütalbum bringen Space Elevator sinnigerweise den Nachfolger mit dem Titel Space Elevator II heraus. So kann man sich die Diskografie der Band wenigstens merken.
Steamhammer/SPV bietet den Longplayer als CD Digipak und blaues Doppel Vinyl (180 gramm + Vinyl in Stecktasche an). Das ist schon mal was Schönes für den Vinylsammler. Zudem können die Fans die Scheibe (auch signiert) bis Weihnachten 2018 über den Bandshop versandkostenfrei erwerben. Tolles Angebot der Band.

Gegründet wurden Space Elevator von Gitarrist David Young und der extravaganten Leadsängerin The Duchess. Komplettiert wird die Besetzung der Gruppe durch Bassist Chas Maguire und Schlagzeuger Brian Greene.

The Duchess heißt übersetzt Die Herzogin. Auf dem Album ist alles auch auf die Herzogin zugeschnitten, die mit einer tollen Stimme überzeugen kann. Ihre drei Vasallen geben sich auf ihren Instrumenten alle Mühe es der Herzogin recht zu machen.

Was die Band auf Space Evelator II veranstaltet, ist irgendwie eine Orientierungslosigkeit zwischen Rock und Pop. Alles sehr eingängig und nicht zu hart, damit man das Ohr des potenziellen Käufers nicht allzu sehr durchspült.

Kann die Band mit dem Song Take The Pain, der ein schönes Spieluhrintro hat, noch überzeugen, wird es mit den weiteren Songs leider weitaus weniger rockiger und Pop / Radiotauglichkeit hält bei der Platte Einzug. Ich persönlich finde das sehr schade, denn mit Take The Pain zeigen sie, dass sie Rock durchaus können.

Talk Talk, da können wir gerne drüber reden, ob hier im Song noch Rock ist. Ja ich würde sagen, der Song ist noch recht gut rockig und kann mich auch noch erfreuen.

Bei World Of Possibilities geht der rockige Ansatz jedoch total verloren, dabei haben sie doch einiges an Möglichkeiten. Die haben sie hier leider verspielt, wohl in der Hoffnung einen Weihnachtssong zu erzielen. Ihr Lieben, dafür ist es im Mai doch viel zu früh.

Bei That One That Gone Away ist nun wirklich der Rock ganz verloren gegangen. Wir schwelgen nunmehr total im Pophimmel.

Da bin ich schon fast eingeschlafen. Jetzt bringen Space Elevator mit Crazies (Take Me Home) noch mal ein wenig rockiges Feeling in die Platte mit einem leichten Groove.

Jetzt denke ich: Die Hoffnung stirbt zuletzt! Da gibt es für mich mit We Can Fly den absoluten Dolchstich im Form einer poppigen Ballade. Da sträuben sich mir die Nackenhaare.

Auch wenn in All This Time wieder etwas Fahrt aufgenommen wird, verbleiben wir bei einer poppigen Ballade. Für den, der es mag, bestimmt nicht schlecht.

Bei Far Away Boy ist zunächst einmal mit den Balladen Schluss. Der Song ist gar nicht schlecht arrangiert und verbreitet zumindest einen Hauch von Rock.

Da wird der Boy in die Wüste geschickt und ein Lucky Girl bleibt zurück. Aber nichts mit Girls Wanna Have Fun! Wir haben den Rückfall in balladeske Songstrukturen.

Mit Keep Waiting geht es zwar wieder etwas rockiger zugange, der Song bleibt jedoch trotzdem sehr poppig und gefällig. Wieso soll ich bei solchen Songs noch warten. Worauf!? Damit endlich ein richtiger Rocker kommt?
Mit W.Y.T.A.T. kommt dann wenigstens ein funkig groovender Song. Hier kann The Duchess, genauso wie ihrer Vasallen, endlich einmal aus sich raus gehen. Darauf habe ich zu lange gewartet. Aber sie können es!

Da habe ich doch vor dem letzten Song noch einmal Hoffnung bekommen. Aber da will Die Herzogin doch tatsächlich noch einmal Queen For A Day sein. Klar, im feinen Hause muss man sich stark mäßigen. Dies wieder in Form einer Ballade. Zwar wirklich eine starke Stimme noch einmal von The Duchess. Solch einen Song würde ich ja auf jeden Fall durchgehen lassen, wenn nicht zu viele poppige Balladen hier auf dem Longplayer Platz gefunden hätten. Sorry, so ist es nicht mein Ding.

Fazit: Space Elevators sind mit ihrem Anspruch Rock zu machen in den Fahrstuhl eingetreten. Leider kommt dann doch nach meinem Geschmack allzu viel Pop dabei heraus. Da will man wohl unbedingt erfolgreich sein und vergisst, dass der rockige Weg hart und steinig ist. Auf dem Album befindet sich gewiss die eine oder andere Radioperle. Aber da bin ich dann raus. Sängerin The Duchess weiß mit ihrer Stimme gefallen, diese muss sie auf den Songs jedoch nicht komplett einsetzen.

Anspieltipps: Take The Pain, Far Away Boy, W.Y.T.A.T.
Juergen S.
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