„Die neue Messlatte für epischen Melodic Death Metal?“
Artist: Swallow the Sun
Album: Emerald Forest And The Blackbird
Spiellänge CD: 66:54 Minuten
Genre: Melodic Doom/Death Metal
Release: 01.02.2012
Label: Spinefarm Records
Link: http://www.swallowthesun.net//
Klingt wie: Opeth, Enslaved
Bandmitglieder:
Juha Ravio – Gitarre
Matti Honkonen – Bass
Markus Jämsen – Gitarre
Aleksi Munter – Keyboard
Mikko Kotamäki – Gesang
Kai Hahto – Schlagzeug
Tracklist CD:
- Emerald Forest And The Blackbird
- This Cut Is The Deepest
- Hate, Lead The Way
- Cathedral Walls
- Hearts Wide Shut
- Silent Towers
- Labyrinth Of London (Horror Pt. IV)
- Of Death And Corruption
- April 14th
- Night Will Forgive Us
Die Finnen Swallow the Sun melden sich dieses Jahr mit Emerald Forest And The Blackbird, welches nicht nur den bisher längsten Albennamen, sondern auch den üppigsten Umfang der Bandgeschichte bietet, zurück und legen die Messlatte in Sachen Epik und Abwechslung schon zu Beginn des Jahres verdammt hoch.
Den Hörer erwartet das volle Programm: es wird geschrien, gegrowlt, gesungen, das Spektrum der Gitarre wird von sanfter Akustik
(Emerald Forest And The Blackbird) über schon fast sanftmütig wirkenden E-Gitarrenklang (Cathedral Walls, welches auch weiblichen (guten!) Gesang bietet) bis hin zu kreischendem Klang (Hate, Lead the Way) ausgereizt. Das Tempo des Schlagzeugers varriert angenehm, der Bass geht trotz der füllenden Keyboardklänge nie unter und ist immer gut zu hören.
Den Kommerzquerulanten sei an dieser Stelle direkt gesagt, dass das Album davon soweit entfernt ist wie…sucht euch irgendwas aus, dass sehr weit voneinander entfernt ist, ein eventuell stumpf wirkender Vergleich ist bei einem Album diesen Kalibers unangebracht. Lieder wie This Cut Is The Deepest oder dem schon erwähnten Cathedral Walls entfernen sich verhältnismäßig weit vom Metal, aber ohne den unliebsamen Effekt, als Ausreißer gelten zu können, bereichern das Album dafür aber mit einer einzigartigen Dynamik, die man so nur sehr selten hört. Kann man bei diesem Album einen Anspieltipp geben? Nein. Alles wirkt wie aus einem Guss, die Übergänge zwischen den Liedern wirken so durchdacht, dass man einfach weiterhören will, auf Tiefen und Durchhänger wartet man bei den knapp 70 Minuten vergebens. Die Doom Metal-Elemente werden nicht, wie bei einigen Kollegen als Entschuldigung für viel zu lange Lieder mit viel zu wenig Inhalt genutzt, sondern perfekt dosiert zum Maximieren der Atmosphäre genutzt und jeder, der sich von einer leichten Unzugänglichkeit beim ersten Höhren nicht vergraulen lässt, die durch die Vielfältigkeit der Musik auch innerhalb einzelner Stücke verursacht wird, hat vielleicht jetzt schon eines der stärksten, wenn nicht sogar vielleicht das stärkste Melodic Death/Doom Metal-Album des Jahres 2012.