The Dirty Denims – Ready, Steady, Go!

Die holländische Antwort auf Joan Jett oder die Ramones

Artist: The Dirty Denims

Herkunft: Eindhoven, Niederlande

Album: Ready, Steady, Go!

Spiellänge: 39:33 Minuten

Genre: Hard Rock, Power Pop, Punk Rock

Release: 03.07.2020

Label: Handclap Records

Links: www.thedirtydenims.nl
www.facebook.com/thedirtydenims

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre, Orgel – Mirjam Sieben
Gitarre, Gesang – Jeroen Teunis
Bass, Gesang – Marc Eijkhout
Schlagzeug, Gesang – Suzanne Driessen

Tracklist:

  1. Ready, Steady, Go!
  2. Last Call For Alcohol
  3. Too Much Information
  4. Thunder From Down Under
  5. Turn Off The Radio
  6. Roll The Dice
  7. Messin’ Around
  8. Creatures Of The Night
  9. Band Not A Brand
  10. Beautiful (My Darling)
  11. Last Call For Alcohol (Hangover Version)

The Dirty Denims ist ein Female Frontend-Quartett aus den Niederlanden. Nach einer Single, drei EPs und zwei Alben folgt nun der dritte Streich. Seit über zehn Jahren spielen sie ein Gemisch aus Hard Rock, Rock ’n‘ Roll, Powerpop und einer Prise Punkrock. Sie klingen sie nach AC/DC, Joan Jett, Ramones und Blondie.

Obwohl genau mein Beuteschema, haben sich die Niederländer bisher vor mir versteckt. Das liegt sicher daran, dass ich fernab des holländischen Grenzgebiets lebe. Einige internationale Festivals und Supports großer Bands haben sie schon hinter sich. The Dirty Denims spielten auf großen Festivals wie Lowlands, Rockin ‚Park, Zwarte Cross und Bospop und unterstützten Slash, Whitesnake, Golden Earring, Extreme, Cheap Trick und Steel Panther. Doch nun schallt endlich das neue Album der vier auch aus meinem Player.

Es ertönt ein vielseitiges Album voller Hard Rock, Power Pop und Punk Rock. Nach eigenen Aussagen sind sie bereit für „Gremlins, Alkohol- und Liebeslieder, aber auch für kommerzielles Radio, öffentliche Verkehrsmittel und H&M-Band-Shirts“. Die Aussage erschließt sich mir im ersten Moment nicht. Erst wenn man sich die Texte der Songs vornimmt, weiß man, warum.

Die neue Besetzung gibt mächtig Gas. V.l.: Mirjam, Jeroen, Suzanne und Marc (Foto Willem Wouterse)

Im Eröffnungstrack Ready, Steady, Go! lerne ich, dass die Band die Aufnahmen zu diesem Album mit den zwei neuen Bandmitgliedern genossen hat. „Die Neuen“ sind im Übrigen Suzanne Driessen am Schlagzeug und Marc Eijkhout am Bass. Last Call For Alcohol ist der zweite Song. Thema ist die Sucht nach Bier, Wein und Whiskey. In Too Much Information wird man dann auf eine nervige Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln mitgenommen. Donner aus Australien? Wer könnte in Thunder From Down Under wohl gemeint sein? In Turn Off The Radio geht es um die Lärmbelästigung kommerzieller Radiosender. Roll The Dice ist ein musikalischer Kopfnicker und ein Apell von Sängerin Mirjam Sieben, dass man von Zeit zu Zeit mehr Risiken im Leben eingehen sollte. In Messin´ Around hört man zum ersten Mal Soul- und Surf-Einflüsse. Textlich geht es um die Leute, die jetzt in der aktuellen Krise ihren Job scheinbar gut machen, aber letztlich doch nur herumspielen. Creatures Of The Night erweist sich als erfolgreiche erste Single für das gesamte Album mit einigen coolen The Cult-Vibes. Der Text beschreibt die berühmte Küchenszene aus dem 80er-Jahre-Film The Gremlins und hat nichts mit Meat Loaf und der Rocky Horror Picture Show zu tun. Band Not A Brand ist ein netter Punkrocksong über das Phänomen von H&M-Band-Shirts und macht The Ramones als Anführer dieser Bewegung aus. Mit Beautiful (My Darling) serviert die Band nun das mittlerweile schon übliche Liebeslied auf einem Album über eine ganz besondere Beziehung. Eine eingängige Melodie und ein überdurchschnittliches Solo machen diese Ballade überaus hörenswert. Abschluss-Bonus-Track ist die „Hangover-Version“ von Last Call For Alcohol. Hierbei handelt es sich um eine Akustikversion des Songs. Es ist der erste akustische Song auf einem Album der Band.

Es ist ein cooles Album für längere Autofahrten. Melodiös und nicht aggressiv. Manchmal finde ich, die Stimme von Mirjam passt nicht zur Musik, aber das ist marginal. Einige Titel könnten mehr Volumen gebrauchen, dieses sehe ich allerdings, wenn die vier live auf der Bühne stehen.

Nachdem im November 2019 schon Teil 1 (einschließlich 2 Singles) dieses Albums auf CD- und Online-Streaming-Diensten veröffentlicht wurde, erschien am 3. Juli das komplette Album auf CD, Vinyl und online. Zuvor wurden drei weitere Singles veröffentlicht.
Besonderes Extra für Sammler dürfte eine orangene Ausgabe des Vinyls sein, das im Shop der eigenen Homepage auf https://thedirtydenims.nl/collections/store-1 bestellt werden kann.
Durch nun schon mehrere offizielle Videos könnt ihr euch gut ein eigenes Bild der Scheibe machen.

The Dirty Denims – Ready, Steady, Go!
Fazit
Lockerer Rock 'n' Roll mit hohem Pop-Anteil. Alltagstaugliche Musik ohne hohen Anspruch. Texte aus dem Leben, ohne politisch zu werden. Nette Unterhaltung mit Luft nach oben.

Anspieltipps: Ready Steady Go!, Last Call For Alcohol, Creatures Of The Night und Band Not A Brand
Norbert C.
7.5
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