The Harvest Trail – Instinct

Wildes Geschoss aus Down Under

Artist: The Harvest Trail

Herkunft: Australien

Album: Instinct

Spiellänge: 27:07 Minuten

Genre: Melodischer Death Metal

Release: 03.03.2021

Label: Eigenproduktion

Link: https://theharvesttrail.bandcamp.com/releases

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Brendon Capriotti
Gitarre – Ian Binet
Schlagzeug – Ashley Large

Tracklist:

  1. Victims
  2. War
  3. Rampage
  4. Blood
  5. Genocide
  6. Stangled
  7. Hunter
  8. Flesh
  9. Ear To Ear

Die Mitglieder der Bands Red Desecending und Claim The Throne hatten wohl Langeweile in ihren Bands oder einfach nur viel Zeit, keine Ahnung, aber das Trio braucht noch eine dritte Combo. Die aus Perth stammende Band gründete sich im Jahre 2020, brachte zwei Singles heraus und nun das Debüt.

Die Australier liefern ein kleines Intro zu Beginn von Victims ab und legen dann los wie die Feuerwehr. Sehr melodische Gitarrenriffs, gepaart mit Death Metal und Thrash Metal Elementen, sind zu hören. Die Vocals werden gescreamt und gegrowlt und es gibt auch Gangshouts zu hören. Absolut straight forward kämpft man sich durch die Leere Australiens und hinterlässt Schutt und Asche. Ja, kommt sehr geil. Beim Solo geht man mal ein wenig vom Tempo herunter, um dann wieder so richtig Zunder zu geben.

Der nächste Song hört auf den Namen War und genau so leiten sie den Kampf auch ein. War is there schallt es aus der Anlage, wenn ich die Screams richtig verstanden haben. Im Uptempo marschiert man sehr thrashig durch den Song, wechseln dabei ab und zu ins Midtempo, aber hier klingen sie sehr aggressiv. This is war lautet der Refrainpart, den man sehr gut mitbrüllen kann. Die Vocals sind überwiegend screamig, aber es wird auch des Öfteren gegrowlt. Das Riffing ist sehr melodisch und natürlich darf auch ein Solo nicht fehlen. In At The Gates Manier überrollen die Burschen den lauschenden Zuhörer.

Auch der Beginn von Rampage erinnert vom Riffing her an At The Gates, gerade zur Slaughter Of The Soul Zeiten. Ein verspieltes Solo wird mit eingebaut, das Riffing wieder sehr melodisch und teilweise sehr thrashig, ansonsten wird eben alte schwedische Schule geboten. Kommt ganz gut. Hm, macht Laune und drei Minuten reichen für einen Song total aus. Der Drummer treibt die Burschen gut nach vorne. Die screamigen und aggressiven Vocals erinnern auch an Tomas Lindberg. Neben dem melodischen Death Metal gibt es auch thrashige Parts, die sehr an Slayer erinnern. Sitzt.

Nach einer romantischen und besinnlichen Einladung zu Beginn, legt Blood nach einigen Sekunden so richtig los und schon wieder kommen einem sofort die Schweden in den Sinn. Dieses melodische Lead ist total geil, das folgende Solo nicht von schlechten Eltern und danach gibt man wieder Vollgas. Dann wird das Tempo herausgenommen und man bietet einen langsamen, melodischen Part an, gefolgt von einem Midtempo-Groover. Kommt ebenfalls sehr geil und die Harmonien schocken total.

Das recht verspielt Genocide trudelt dann aber am Anfang ein wenig an mir vorbei, bis man dann das Solo herausholt, einige Vorspieler laufen lässt und recht trhashig zu Werke geht. Trotzdem kann der Song mich nicht so überzeugen.

Aber der Rest des Albums sitzt total und man fragt sich, warum die Burschen keinen Plattenvertrag haben, denn es sind trotz der At The Gates Zitate genügend eigene Ideen vorhanden (Gangshouts, Synthies, düsterer Keyboardsound z.B. bei Strangled) und die Produktion ist echt passend und knallt so einiges weg. Mir gefällt es, auch aufgrund der gesanglichen Variationen. Und anscheinend mögen sie keine langen Songs, denn kein Song ist viel länger als drei Minuten. Klingt so, als ob das Absicht ist, denn manche Songs enden jäh und werden unsanft abgebrochen. Lange Songtitel mögen sie auch nicht.

Bin mal gespannt, was da noch kommen mag und ob endlich ein vernünftiges Label sie unter Vertrag nimmt, sofern sie natürlich wollen, das ist ja Voraussetzung.

The Harvest Trail – Instinct
Fazit
Melodischer Death Metal der Marke At The Gates aus Australien. Kombiniert mit einer Prise Thrash Metal, einigen eigenen Ideen und sehr viel Power und Energie. Unbedingt anchecken.

Anspieltipps: War und Rampage
Michael E.
8.2
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