Contaminated – Celebratory Beheading

Gutes Death Metal Zweitwerk aus Down Under

Artist: Contaminated

Herkunft: Australien

Album: Celebratory Beheading

Spiellänge: 40:11 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 09.02.2024

Label: Blood Harvest

Link: https://bloodharvestrecords.bandcamp.com/album/celebratory-beheading

Bandmitglieder:

Gesang – Mark Boulton
Gitarre – Matthew Johnson
Gitarre – Lachlan McPherson
Bassgitarre – Nick Warren
Schlagzeug – Christoph Winkler

Tracklist:

1. Suffer Minutiae
2. Cosmic Shit Show
3. Feral Demise
4. Beneath Empty Sockets
5. An Unnatural End
6. Final Hours
7. …At The End Of A Shank
8. Apex C.H.U.D.
9. Desire For Agony
10. Junkyard Warfare: Celebratory Beheading

Die australische Band Contaminated wurde im Jahre 2013 von Mastermind Lachlan McPherson gegründet, der zu Beginn alles alleine gemacht hat. So nach und nach kamen weitere Musiker, die er aus anderen Bands kannte, hinzu und es formierte sich eine richtige Band. Mittlerweile zockt er nur noch die Gitarre. Nach zwei Demos erschien im Jahre 2017 das Debütalbum. Zwei Splits mit Kutabare und Fistula folgten und nun liegt das zweite Album auf dem Tisch.

Kurzes Antrommeln, kurzes Anschrabbeln mit der Klampfe und dann sofort ins Geschehen. Schönes Geholze, so mag ich es zu Beginn. Der gute altbackene und brutale Death Metal regiert hier die Welt, in der ich mich durchaus wohlfühle. Kurzer Groove, die tiefen Growls kommen dann so richtig zur Geltung und danach lässt man sich nicht zweimal bitten, um das Feuerwerk wieder zu entzünden. Der Gesang wird teilweise gedoppelt und dann wieder das Tempo herausgenommen. Dabei geht man zu keiner Zeit stumpf zu Werke, sondern agiert schon technisch anspruchsvoll, ohne dieses in den Vordergrund zu stellen. Einige Stopps und Spielereien und dann wieder voll auf die Zwölf. Krass, gefällt mir. Und als man denkt, nun ist auch schon Feierabend, holen sie einen ziemlich geilen Doom-Part heraus. Dieser wird bis zur Kapitulation ausgereizt und kaum ist man bereit, diese zu unterschreiben, spielen sie noch einmal kurz vor und holen dann mit einem Blast Beat zum finalen Endschlag aus. Der Opener namens Suffer Minutiae geht schon einmal sehr geil ins Ohr und drückt in der Magengegend. Was willste mehr?

Cosmic Shit Show legt los, als ob die australische Feuerwehr einen Buschbrand löschen müsste. In guter Cannibal Corpse Manier jagt man ein fettes Riff nach dem anderen durch die Einöde und zwingt den geneigten Zuhörer, seinen Kopf kreisartig zu bewegen. Nachdem man dann Chaos und Zerstörung verbreitet hat, lädt man zum Tanztee ein und groovt ohne Ende. Die Drums drücken wie Sau und zermalmen alles. Break und ein kleines Basssolo. Gute Idee. Ein schon fast psychedelischer bzw. hypnotischer Part wird mit eingebaut. Schön langsam und wütend. Argh, das erzeugt wirklich eine negative Stimmung im positiven Sinne. Wenn man sich drauf einlässt, wird man kurz mit runtergezogen. Allerdings nur kurz, denn am Ende holen sie noch einmal aus und greifen erneut an. Kurze Ballerpassagen werden mit technischen Passagen kombiniert und so kämpft man sich dem Ende entgegen.

Schleppend zeigt man sich dann beim Song Feral Demise. Hier merkt man so richtig schön, wie wertvoll eine schmutzige und dreckige Produktion ist. Diese haben die Australier inne und dadurch drückt das Ganze sehr intensiv. Nach knappen 120 Sekunden ist dann aber auch genug mit dem doomigen Herumgeeiere und man holt den Knüppel heraus. Das Interessante ist, dass es vorher nicht langweilig war bzw. es einem nicht langweilig erscheint, weil sie innerhalb der Parts gute Riffs am Start haben und auch das Drumming durchaus variabel klingt. Das Geballer klingt immer wie ein Donnerwetter. Die schnellen Passagen werden mit groovigen Midtempoparts ersetzt. Dann wieder Vorspieler, melodische Leads und Geballer und so geht es hin und her, bis man einen verspielten Uftata-Part ans Tageslicht befördert. Die Burschen sind weit entfernt davon, stumpf zu klingen, sondern bringen diese kleinen Spielereien so unter, dass man sie zwar spürt und hört, diese aber nie den Fluss stören oder beeinflussen – somit ist das Songwriting gelungen, aber auch eingängig. Dieses melodische Lead schockt total und macht diese Art des brutalen Death Metals absolut hörbar.

Ich mag diese Art des old schooligen Death Metal Geballers, wie zum Beispiel Beneath Empty Sockets. Am Anfang gibt es 120 Sekunden was auf die Socken und danach groovt man sich dem Ende entgegen, lässt den Song aber nicht so enden, sondern überzeugt mit einem fetten Riff und Ballereinlagen. Dann noch einmal kurz grooven und Ende im Gelände. Feines Teil, muss man schon sagen. Der doppelte Gesang erledigt dann den Rest.

Gutes Zweitwerk aus Down Under!

Contaminated – Celebratory Beheading
Fazit
Die Australier von Contaminated entführen uns auf ihrem zweiten Album in eine old schoolige Death Metal Welt, die brutal, eingängig, aber auch detailverliebt ist. Hier geht es ordentlich zur Sache. Die Produktion ist düster und bedrohlich und passt absolut. Schnelle Ballerparts werden mit doomigen und groovigen Passagen kombiniert und mit feinem Doppelgesang ergänzt. Geile Riffs und recht gelungenes Songwriting führt dazu, dass meine Ohren sich sehr wohl gefühlt haben.

Anspieltipps: Suffer Minutiae und Junkyard Warfare: Celebratory Beheading
Michael E.
8
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