Down Under steht seit Oktober wieder Kopf, das Quartett von Elm Street hat seinen dritten Longplayer The Great Tribulation veröffentlicht und ihn auf die lange Reise Richtung Europa geschickt. In über 50 Minuten führen die vier Musiker durch verschiedenste Facetten, angefangen vom klassischen Heavy Metal führen die acht Tracks durch Power wie auch Thrash Metal Landschaften. Bedacht und doch explosiv, verweben Elm Street Old-School-80er-Aspekte mit eingängigen Mitte-90er-Riffs. Das Artwork passt sich den Vorgaben wunderbar an und hätte auch bereits vor 25 Jahren einen Longplayer zieren können. Altbacken agieren die Australier trotzdem nicht und machen bereits einen recht eigenständigen Eindruck.
Seven Sirens lässt The Great Tribulation langsam anrollen. Sänger und Gitarrist Ben Batres legt sich ganz entspannt mit seinen Vocals auf die lockeren Klänge. Griffigere Headbangpassagen stören nicht den Seelenfrieden, sondern sorgen für belebende Impulse. Nur zu gerne lassen Elm Street die Instrumente für sich sprechen und verzichten auf gesangliche Unterstützung. Mit einem Elf-Minuten-Epos zu starten ist wahrlich mutig und bringt den Silberling auch nicht sofort auf die Siegesstraße. Taktisch hätte ich persönlich einem kürzeren Song den Vortritt gelassen. Take The Night und The Price Of War als Duo im Anschluss wirken da deutlich einladender. Im Mittelteil ist The Last Judgement instrumental unterwegs und The Darker Side Of Blue setzt auf den Balladenfaktor. Was bis zum Ende fehlt, ist die ganz große Überraschung. Gut, aber ohne wirkliche Höhepunkte, gleitet The Great Tribulation von einer Sequenz in die nächste, ohne nachhaltig Eindruck zu hinterlassen. Nicht ein Refrain zündet, was absolut schade ist. So bleibt den Australiern ein größerer Sprung nach vorne verwehrt und man tritt ein wenig auf der Stelle.
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