The Jury and the Saints – The Jury and the Saints

“Ich wünschte, ich hätte ein Board!“

Artist: The Jury and the Saints

Herkunft: Auckland, Neuseeland

Album: The Jury and the Saints

Spiellänge: 40:33 Minuten

Genre: Punk, Alternative

Release: 27.02.2015

Label: SPV

Link: https://www.facebook.com/thejuryandthesaints

Produktion: Alex Lysjakow

Bandmitglieder:

Gitarre und Gesang – Jesse Smith
Gitarre und Gesang – Rowan Crowe
Bassgitarre und Gesang – Ivan Beets
Schlagzeug und Gesang – Marty Croon

Tracklist:

1. Start Moving
2. Fever
3. Focus
4. Monday Morning
5. Freedom Fighter
6. Knocking on the Devils Door
7. City Lights
8. Bust the Radio
9. Last Time
10. Brandnew
11. Last Mistake
12. Make Our Mark

The Jury and the Saints - The Jury and the Saints

Wer erinnert sich eigentlich nicht völlig euphorisch an die Spieler der Tony Hawk’s Pro Skater-Reihe? Ein guter Grund für den Hype um diese Videospiele war sicherlich auch der Soundtrack – eine gelungene Mischung aus Rap, Hip­Hop, Metal, Alternative und Punk, die durch die Bank etwas ausgefallen, aber allemal stimmungsvoll daher kam. Sicherlich war auch das Spiel an sich mit seiner Kombination aus Minirätseln in offenen und humorvollen Levels Grund für den Hype – aber das soll sich jemand anders genauer anschauen.

Musikalisch jedenfalls passen die vier Neuseeländer von „The Jury and the Saints“ auf jeden Fall genau in diese Nische. Sie verbinden auf ihrem selbstbetitelten Debüt poppigen Punk mit dem hymnischen Alternative der frühen 2000er Jahre (bevor er dann stadiontauglich und ziemlich öde wurde).

Die Gitarren und die polternden Drums erinnern an Bands wie Sum41 oder Papa Roach (auf der Paramore Sessions) und bringen sofort das Feeling dieser Zeit zurück. Nicht umsonst steht bei allen vier Musikern in der Beschreibung oben auch „Gesang“: Alle vier tun sich regelmäßig zusammen, um mit fetten Bandshouts die Songs aufzuplustern. Somit unterstützen sie den rauhen Lead-Gesang, der souverän durch die Songs führt. Einzig die ziemlich käsigen Synthies, die gelegentlich aufblitzen, stören das überzeugende Klangbild ein bisschen – aber das ist zum Glück immer schnell wieder vorbei.

Textlich versprühen The Jury and the Saints die gleiche Lebensfreude wie ihre Musik das auch schon tut. In der fetzigen Auskopplung Freedom Fighter heißt es beispielsweise:

Cause this is gotta just be the start, I’ve got a fire burning in my heart. We weren’t just born to fade away! I am your Freedom Fighter, I am your light in the darkness, There’s no way you’ll slow down, No, you’re not gonna stop me now.

Damit gewinnen sie vielleicht keinen Innovationspreis, aber Spaß macht es doch allemal. Gegen ein paar verbale Hummeln im Hintern kann man schwerlich etwas sagen.

Fazit: The Jury and the Saints machen auf ihrem Debüt alles richtig: Sie machen stimmungsvolle, kohärente Musik, die einen erkennbaren Charakter und ein riesiges Ohrwurmpotential hat. Wenn der Sommer kommt (wie passend, dass der in Neuseeland gerade erst zu Ende geht), wird diese Scheibe sicherlich ein guter Grund sein, das alte Skateboard mal wieder abzustauben und sich ein bisschen zu schöner Musik auf die Kauleiste zu legen. Wie früher.

Anspieltipps: Fever, Freedom Fighter, Make Our Mark
Sören R.
7.5
7.5