Artist: The Wild!
Herkunft: Kelowna, Kanada
Album: Still Believe In Rock And Roll
Spiellänge: 37:52 Minuten
Genre: Hard Rock, Rock ’n‘ Roll
Release: 20.03.2020
Label: eOne Music Worldwide / SPV
Link: https://www.facebook.com/thewildrocknroll/
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre – Dylan Villain
Gitarre – The Kid
Gesang, Bassgitarre – Lucas ‚Boozus‘
Schlagzeug – Crash Anderson
Tracklist:
- Bad News
- Crazy For You
- Nothing Good Comes Easy
- High Speed
- King Of This Town
- Still Believe In Rock And Roll
- Playing With Fire
- Young Rebels
- Goin To Hell
- Gasoline
Am 20.03.2020 erschien das neue Rock ’n‘ Roll Geschoss von The Wild! mit dem Titel Still Believe In Rock And Roll. Frech grinst uns der kleine Teufel des Artworks an und möchte uns wohl provozierend mit auf die Reise nehmen. Das dritte Studioalbum des kanadischen Viererpacks kommt auf zehn Songs, die in fast 38 Minuten durch die Anlage gedreht werden. Der Nachfolger von Wild At Heart, welches vor drei Jahren erschienen ist, setzt auf viel Power und typische Attitüde, die den Schlüssel zum Erfolg bringen sollen.
Der Hard Rock bzw. Rock ’n‘ Roll, der uns danach in zehn Etappen um die Ohren fliegt, ist jedoch so trist, wie das einfach gestrickte Cover der Platte. Ich möchte The Wild! wirklich nichts Böses, aber die neue Scheibe kann man schon, ohne mit der Wimper zu zucken, als einfältig bezeichnen. Die Rocknummern mit einem gewissen Groove aus der Hüfte, erreichen zwar den Rocker, offenbaren alles, aber wirklich rein gar nichts Neues. Zudem bekommt man das Gefühl, dass Dylan Villain gar nicht gewillt ist, etwas an dem Zustand zu ändern. Alle drei bis vier Minuten startet eine neue Sequenz, die dem Vorgänger nicht nur ähnelt, sondern auch noch offenbart, in welchem kleinen Käfig die vier wilden Nordamerikaner wildern müssen. Gesanglich wie musikalisch muss man immer kleine Abstriche machen. Alles ist nett – nicht mehr und nicht weniger. Für einen stressigen Alltag, der auf der heimischen Couch endet und mit leichter Kost begossen werden muss, reicht Still Believe In Rock And Roll allemal noch aus. Ist das jedoch der Anspruch, den die Kanadier verkörpern wollen? Rebellen sind sie definitiv, daran kann man nicht rütteln, auch wenn man anders möchte. Feine Punk Rock Noten dringen da, wie bei Crazy For You, eher ins Bewusstsein. Stücke wie Nothing Good Comes Easy oder Playing With Fire bekommen eine schwere Tonne an die Gliedmaßen geschnallt, die keine andere Aufgabe besitzt, als dieses Projekt zu versenken. Die Diätkost liegt zumindest nicht wie ein dickes Beefsteak schwer im Magen. Große Sprünge vermag kein einziger Titel zu leisten, wie kleine graue Mäuse fliegen die Songs nur so an einem vorbei. Viel Schatten und kaum Rauch, was The Wild! da anbieten. Fast bekommt man das Gefühl, die vier Musiker haben Angst, was falsch zu machen, und rutschen deshalb in das bis ins letzte Detail ausgelutschte Territorium.