Thrashgangsters – Perseverance

Kultiger Thrash aus Bonn

Artist: Thrashgangsters

Herkunft: Bonn, Deutschland

Album: Perseverance

Genre: Thrash Metal

Spiellänge: 47:48 Minuten

Release: 21.07.2020

Label: Independent

Link: https://www.thrashgangsters.de/

Bandmitglieder:

Gesang. Gitarre – Cylon Thrasher
Bass – Mc. Mosh Marco
Gitarre – Nils „Thrashsinther“ Spantig
Schlagzeug – Docktor GI

Tracklist:

1. @ At The Station
2. The Train Is Coming
3. Cheating Death
4. On The Run
5. Break Out
6. Perseverance
7. Blood For Gang War
8. K-Illusion
9. My Metal Girl
10. Tribute To Dimebag
11. Fatal Prediction
12. Bad Hamster

Heute gibt es mal wieder eine echte Undergroundperle. Speziell gesagt, eine echte Thrash Metal Undergroundperle aus dem rheinischen Bonn. Die Thrashgangster servieren uns einen Old School Thrash Metal der etwas derberen Art.

Thrashgangster sind immerhin schon ein paar Jahre unterwegs und in der lokalen Szene gewiss keinen Unbekannten. Auf den örtlichen Veranstaltungen, wie zum Beispiel dem Bären Open Air (BOA) hauen sie in der Regel recht derb auf die Kacke. Ihr Ruf hat sie sogar 2018 auf das Diamond Head Festival nach Frankreich gebracht.

Nach anfänglichen Spielereien wurde die Band Ende 2014 von Cylon Thrasher und Mc. Mosh Marco offiziell gegründet. Schnell folgte bereits wenig später mit Terror Has Begun (2015) ein knapp siebzehnminütiges 4 Track Demo. Noch einmal fünf Jahre sollte es dauern, bis sich das aktuelle Line-Up mit Nils „Thrashsinther“ Spantig (der auch bei den Bornheimern Absinth die sechssaitige Axt bedient) und Docktor GI zusammenfand.

Jetzt folgt das am 21.07.2020 in Eigenregie herausgebrachte Album Perseverance, welches man direkt über die Bandseite als limitierte CD (500 Stück) erwerben kann. Also schnell zugreifen.

Aufgenommen wurde Perseverance im Gernhart Studio in Troisdorf, welches in den Genres Rock, Metal, Hardcore und Alternative einen ausgezeichneten Ruf besitzt. Als Referenzen kann man unter anderem Destruction, Tankard, Paul Di’Anno (Ex-Iron Maiden), Alex Skolnick (Testament), Jeff Waters (Annihilator), Tom Angelripper (Sodom) und viele weitere Bands/Musiker vorweisen.

Perseverance beginnt mit dem Instrumental @ At The Station. Da fährt doch tatsächlich ein Zug ein. Das ist wohl die alte Dampflock Berta, die mächtig Dampf auf dem folgenden The Train Is Coming ablässt. Da braucht es überhaupt nicht lange, bis das Album zündet. Boah, die Thrashgangsters sind zum richtigen Zeitpunkt aufgesprungen. Sie fahren mit einem sauber produzierten Old School Thrash ein. Eine Menge Groove legen die Jungs da zu Tage, den sie mit dem Zug direkt in Cheating Death rüber fahren. Geile Gitarrenläufe und immer auf die Nüsse. Hier und da ein Break.

On The Run beginnt hymnisch, so in etwa wie der Einzug der Matadoren zu einem Stierkampf. Dann werden jedoch die Bullen losgelassen. Manchmal ein wenig behäbig, meist jedoch im Moshpit der Stierarena sind die Bullen am Umherlaufen.

Nachdem man schon On The Run ist, kann auch noch ein richtiger Ausbruch kommen. Der kommt dann auch mit Break Out. Klar, den Rest von On The Run nimmt man sich da auch noch gerne mit, wenn man schon mal einen Lauf hat. Break Out, Breat Out – Yeah! Am Schluss gibt es noch deutschen Text im Song: Brich aus, Brich aus! Ob man das jetzt noch in Deutsch die letzten paar Takte haben muss, kann jeder für sich entscheiden.

Dass man Durchhaltevermögen im Underground Metal besitzen muss, weiß ja jeder. Das beweisen die Thrashgangsters mit ihrem Song Perseverance. Da rumpelt man im Positiven weiter… Wie war das noch mal mit On The Run. Tja wenn man einmal einen Lauf hat… Thrashgansters, die Forrest Gumps des Underground Thrash Metals.

Zwischendurch gibt es im Bandenkrieg eins auf die Nüsse. Bei der Mucke kommt dann wirklich ein bisschen The Warriors Stimmung auf in der Bonner Bronx. Was bleibt, ist K-Illusion. Stampfender Thrash, immer wieder werden Salven abgeschossen.

Was kommt denn jetzt? Pussy-Boogie! Jetzt wird es sogar trashig. Titten-Tanz. Deutscher Text. Pussy-Boogie, My Metal Girl. Oh, es wird immer schlimmer: Muschi Tanz. Trash pur wird es jetzt. Ich will nur dich, dich. Als punkig, thrashiger Trash könnte man das charakterisieren. Ich kann mir vorstellen, dass da live der Fan-Mob abgeht… Lustig vielleicht für die Fans, aber bitte jetzt nicht übertreiben, sonst gibt es was auf den Sack!!!

Nach diesem Ausraster gibt es ein Tribute To Dimebag (Darrell).

Und schon sind wir beim letzten Song Fatal Prediction mit tollen Gitarrensoli. Da merkt man, wie kurzweilig eine Platte sein kann, bei der die alte Dampflock Berta Thrash vom ersten bis zum letzten Song groovt. Vielleicht wird der eine oder andere Thrasher sich jetzt monieren, dass man da etwas mehr variieren hätte können.

Ok, das darf man. Muss man aber nicht, wenn die Platte so Old School Thrash mäßig von Anfang bis zum Ende durchgezogen wird. Perseverance ist zu jeder Zeit kurzweilig und macht dabei noch eine Menge Spaß.

Da denkt man, man ist fertig und die Platte ist durch, da erfolgter als Outro noch kurz der Aufschrei Hamster. Da will ich mal hoffen, dass die Thrashgansters ihre verdiente Ernte mit dem Album einhamstern.

Die CD hat ein sehr geiles, achtseitiges Cover im Comicstil. Die bedruckten Innenseiten mit Text sind leider so gut wie gar nicht zu entziffern. Wer hat denn den Innenteil da so übel gestaltet bzw. produziert? Denjenigen würde ich am liebsten eine Fatal Prediction machen: Beim nächsten Mal bist du nicht mehr dabei.

Thrashgangsters – Perseverance
Fazit
Das Debüt der Bonner Old School Trasher Trhashganster macht richtig Laune. Es kracht und groovt vom ersten Song an. Perseverance dürfte dem Thrash Metal Fan eine Menge Spaß bereiten. In der Variabilität des Songwriting noch etwas Luft nach oben ist. Die Aufnahme ist zudem knackig frisch, die Instrumente kommen gut zur Geltung. Die Voices von Cylon Thrasher sind richtig gut und markant. Thrashgangsters haben einen hohen Wiedererkennungswert. Eine Übertretung von Thrash zu Trash (My Metal Girl) ist wohl gewollt. Da sollte man aufpassen, dass man es sich nicht zu sehr verscherzt. Schon eine verrückte Truppe diese Thrashgangsters aus Bonn. 

Anspieltipps: The Train Is Coming, Cheating Death und Blood For Gang War
Juergen S.
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