Tyson am 03.05.2025 in der Kieler Schaubude im Hinterhof

"Return Of The Beast" Releaseshow mit Vladimir Harkonnen als Support

Zwei Kieler Thrashgrößen geben sich heute Abend den Staffelstab in die Hand. Nach sieben Jahren Albumpause melden sich Tyson mit einem neuen Silberling, Return Of The Beast, zurück (Review hier). Live konnte das Kieler Quartett Highlights als Special Guest von den Schweden Bullet oder bei Motorjesus setzen. Musikalisch sind Tyson dem Thrash Metal treu geblieben. Die zehn Tracks des neuen Albums wirken allerdings etwas aggressiver. Eine Spur Hardcore lässt sich nicht verleugnen, in ein Spartenkorsett waren die Vier noch nie einzuordnen. Nun also soll heute das vierte Album feierlich der Öffentlichkeit übergeben werden.

Vladimir Harkonnen 2025 Kiel; Foto: Norbert Czybulka

Zuerst aber steht ihre „Proberaumnachbarcombo“ auf der Bühne der Kieler Schaubude im Hinterhof. Vladimir Harkonnen ist musikalisch beim Hardcore mit Thrashanteilen einzuordnen, während es bei Tyson eher Melodic Thrash Metal mit Hardcore-Anteilen ist. So passen die beiden Bands in einem Konzert perfekt zueinander. Knapp 80 bis 100 Fans füllen den Klub in der Kieler Innenstadt. Die Szene ist versammelt, jeder, der sich mit der Band identifiziert, ist gekommen. Die Bühne ist in rotes Licht getaucht und Frontmann Philipp Wolter legt furios los. Die Setliste stellt einen Querschnitt ihres Schaffens dar. Auch bei ihnen stehen schon fünf Longplayer auf der Schaffensliste. Manche Songs sind kurz, so kurz, dass man denkt, es handelt sich um klassische Punksongs. Auch das Slime-Cover Schweineherbst erinnert an die Punk-Ära.

Tyson 2025 Kiel; Foto: Norbert Czybulka

Der Umbau geht rasend schnell. Auch ein Soundcheck ist mit ein paar Tönen erledigt. Schon stehen die Hauptprotagonisten des heutigen Abends auf der Bühne. André „Kochi“ Koch (Gesang & Bass), Pierre Dapper (Gitarre), Torsten Ziemann (Gitarre) und Oliver Teschner am Schlagzeug übernehmen und legen mit neuen Songs aus dem heute zu zelebrierenden Album Return Of The Beast los. Auch hier ändert sich das Licht nicht. Eine dunkelrot erleuchtete Bühne wird mit Nebelstößen stimmungsvoll zu einem Rotlichtbezirk der musikalischen Art. Mittendrin legt Kochi dann den Hebel um. „Genug des neuen Zeugs, ein bisschen Altes muss auch sein!“ sprach er und lässt Taten folgen. Es folgt der Titelsong vom gleichnamigen 2014er-Album Counterparts und lässt noch eine „Best-of“-Reihe mit Anyway und Moshpit Alliance folgen. Dann ist wieder das neue Album dran und die restlichen Songs werden unter Mitgrölen abgefeiert. Insbesondere der Titeltrack Return Of The Beast hat es der Menge angetan. Als CD ging das neue Album rasend mit anderem Merch weg. Liebhaber von Vinyl müssen sich noch einen Monat gedulden. Die Fabrik hat leider eine Lieferverzögerung angemeldet.

Leider muss das Konzert pünktlich enden, da in der Schaubude noch eine weitere Veranstaltung folgt. Ich verabschiede mich kurz und fange meinen Kumpel ein, der 400 Meter weiter bei Erik Cohen in der Pumpe den Abend verbrachte. Wer hatte den besseren Abend?