Ulcerate – Stare Into Death And Be Still

Brutaler Sound aus Neuseeland

Artist: Ulcerate

Herkunft: Auckland, Neuseeland

Album: Stare Into Death And Be Still

Spiellänge: 58:27 Minuten

Genre: Brutal Death Metal, Technical Death Metal, Progressive Death Metal

Release: 24.04.2020

Label: Debemur Morti Productions

Links: http://www.ulcerate-official.com
https://de-de.facebook.com/Ulcerate/

Bandmitglieder:

Gitarre – Oliver Goater (live support)
Gitarre – Michael Hoggard
Bassgitarre, Gesang – Paul Kelland
Schlagzeug – Jamie Saint Merat

Tracklist:

  1. The Lifeless Advance
  2. Exhale The Ash
  3. Stare Into Death And Be Still
  4. There Is No Horizon
  5. Inversion
  6. Visceral Ends
  7. Drawn Into The Next Void
  8. Dissolved Orders

Ulcerate wurden im Jahre 2000 von Drummer Jamie Saint Merat, Michael Hoggard (E-Gitarre) und Sänger Mark Seeney unter dem Namen Bloodwreath gegründet. 2002 stieß mit Jared Commerer ein zusätzlicher Gitarrist und mit James „Slippy“ Wallace ein neuer Sänger zur Band. Zusammen arbeiteten sie an den ersten Aufnahmen und änderten schließlich ihren Namen in Ulcerate. Im Jahre 2003 veröffentlichten sie ihr erstes Demo mit dem Namen Ulcerate.

Im Jahre 2004 folgte das zweite Demo The Coming Of Genocide. Beide Demos wurden von der Band selbst produziert und veröffentlicht. Im Jahre 2006 wurden die beiden Demos als Kompilation auf einer CD auch unter dem Namen The Coming Of Genocide veröffentlicht. 2006 erhielten Ulcerate einen Vertrag bei dem Label Neurotic Records. Das Release des ersten Albums verzögerte sich, da es einen Wechsel am Mikro gab. Neuer Sänger wurde Ben Reed. Of Fracture And Failure wurde von Jamie Saint Merat und Michael Hoggard aufgenommen und abgemischt. Durch die Veröffentlichung des Albums erreichte die Band eine höhere Bekanntheit, wodurch sie zusammen mit Bands wie Suffocation, Behemoth, Decapitated, Nile oder The Black Dahlia Murder spielen konnte.

Das Line-Up der Band erfuhr 2008 die nächste Veränderung am Mikrofon. Bassist Paul Kelland übernahm nun zusätzlich den Posten von Sänger Ben Read. 2009 stieg Gitarrist Michael Rothwell aus der Band aus und wurde durch Oliver Goater ersetzt. Der Zweitling Everything Is Fire wurde veröffentlicht. Es folgten bis 2016 noch drei weitere Longplayer bei Relapse Records. 2020 nun ein Labelwechsel und Werk Nummer sechs mit einem stabilen Line-Up.

Soweit zu der Geschichte der Neuseeländer. Was gibt es auf die Ohren? Die Truppe ist bekannt für einen brutalen Sound auf technisch hohem Niveau. Thematisch beschäftigt sich das Album mit der Ehrfurcht vor dem Tod – basierend auf den jüngsten persönlichen Erfahrungen, um der Binsenweisheit entgegenzutreten, dass Tod und Tragödie nicht immer plötzlich oder gewalttätig sind. Der Menschen sind oft passive Beobachter, die im stillen Schrecken gefangen sind.

Los geht es mit The Lifeless Advance. Das Knurren von Paul macht aus dem eher progressiven Sound einen recht brutalen Track. Da wird mächtig drauflosgeknüppelt, technisch aber auf einem hohen Niveau. Exhale The Ash bekommt durch die Gitarren einen schwarzmetallischen Anstrich mit brutalem Growling. Ganz sicher gewöhnungsbedürftig. Der Titeltrack kommt als Brutal Death aus den Boxen. Aber auch einige experimentelle, leicht doomige Gitarrenpassagen und Verschnaufpausen sind zu hören. Ansonsten eine gnadenlose Walze, die durch die Landschaft donnert. There Is No Horizon wird dann etwas progressiver. Brutal ist aber das Knurren von Paul und die Gitarrenarbeit setzt dann ebenfalls eine Schippe drauf. Progressive Passagen wechseln sich mit brutalem Death ab. Inversion ist wieder eine ziemliche Knüppelnummer über sieben Minuten. Stimmlich kommen ab und wann ein paar wütende Schreiattacken dazu. Das reine Gitarrenspiel sorgt für Verschnaufpausen. Eingängig ist die Nummer ganz bestimmt nicht. Visceral Ends ist mit gut fünfeinhalb Minuten der kürzeste Track auf dem Langeisen. Nach einem zweiminütigen Doom Intro schreit Paul los und der Titel nimmt Tempo auf, bleibt aber insgesamt die langsamste Nummer auf der Scheibe. Paul haut die eine oder andere Schreiattacke mit rein, aber insgesamt eher Doom/Death, ziemlich komplex und sperrig. Nach dem kürzesten Track folgt der Longplayer. Ca. achteinhalb Minuten Drawn Into The Next Void. Es wird wieder schneller, Knüppelpassagen, doomige, auch mal schwarzmetallische Riffs, progressive Breaks – eigentlich wird hier von der Band alles untergebracht, was man so im Repertoire hat. Das Ding wird sicher eher bei Anhängern von extremem Metal Gehör finden. Entlassen wird man mit Dissolved Orders. Nochmals mehr als acht Minuten gibt es hier. Nach progressiven Gitarren zum Start finde ich die Nummer recht eintönig, trotz des einen oder anderen Richtungswechsels und Breaks. Nach dem recht vielfältigen Track davor kommt der Abschlusstrack ein wenig wie Füllstoff rüber.

Ulcerate – Stare Into Death And Be Still
Fazit
Alles andere als ein schlechtes Album, aber auf keinen Fall leicht verdaulich. Sehr sperrige Titel, verschiedene Metalelemente zusammengesetzt zu acht Tracks. Technisch gute Arbeit, da besteht kein Zweifel. Eingängig ist davon eigentlich kein einziger Song. So wird das Werk wohl etwas für Genreanhänger in Richtung Brutal Death bzw. Extreme Metal sein. Ein weiterer Kritikpunkt aus meiner Sicht sind die vielen recht langen Tracks. Die kommen hier und dort einfach mit einer gewissen Überlänge rüber. So geht man in dem Gitarren- und Knurrgewitter beim Zuhören irgendwann etwas verloren.

Anspieltipps: Visceral Ends, Stare Into Death And Be Still und Drawn Into The Next Void
Jürgen F.
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