Warpath – Innocence Lost – 30 Years Of Warpath

Die Hamburger haben ihre Unschuld vor 30 Jahren verloren

Artist: Warpath

Herkunft: Deutschland

Album: Innocence Lost – 30 Years Of Warpath

Spiellänge: 42:39 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 04.12.2020

Label: Massacre Records

Link: https://www.facebook.com/WarpathHamburg/

Bandmitglieder:

Gesang – Dirk Weiss
Gitarre – Roman Spinka
Gitarre – Claudio Illanes
Bassgitarre – Sören Meyer
Schlagzeug – Norman Rieck

Tracklist:

  1. Innocence Lost
  2. Black Metal (Feat. Cronos & Sabina Classen)
  3. Reborn
  4. Against Everyone
  5. Massive
  6. Extend
  7. That’s For Me
  8. Paranoia
  9. F.U.
  10. Crossing
  11. God Is Dead

Wow, diese Hamburger Institution gibt es jetzt auch schon seit 30 Jahren und irgendwie haben alle Bands, die in den Neunzigern sehr agil unterwegs waren, wieder Böcke und starten noch einmal durch. Und ja, ich finde es geil, denn ich bin auch in den Neunzigern so richtig metallisiert worden. In den Achtzigern ging es los, aber so richtig geil wurde es eben in den Neunzigern. Leider haben sich aber damals viele Bands aufgelöst, so eben auch Warpath aus Hamburg. Als ich erfahren habe, dass sie wieder was machen, habe ich mich gefreut. Dieses Jahr (ja, 2020) konnte ich sie sogar zu einem Konzert in meiner Heimatstadt überreden, kurz bevor der Lockdown kam. Sehr nette Zeitgenossen und mittlerweile spielt ein Ex-Ostfriese dort ja auch Gitarre (Roman Spinka, ex-Vomiting Corpses, ex-Fearer, Liquid God).

30 Jahre, wow, aber leider eben nicht durchgehend. Im Jahre 1991 brachte man ein Demo heraus, ließ dann bis 1996 vier Alben folgen, bis man sich dann in 1998 entschloss, sich aufzulösen. 2015 rappelte man sich wieder auf, brachte 2017 und 2019 ebenfalls ein Album heraus und nun eben diese Compilation.

Man darf sich auf elf massive und alles zerstörende Thrash Kracher freuen – darunter unter anderem der neue und bis dato unveröffentlichte Song Innocence Lost (aufgenommen vom neuen und aktuellen Warpath Line-Up), einer anderen Version von God Is Dead sowie der Originalaufnahme des Venom-Covers Black Metal mit Gastvocals von Cronos (Venom) und Sabina Classen (Holy Moses). So zumindest der O-Ton des Labels.

Dennis Koehne übernahm das Mastering des neuen Songs und auch das remastern des restlichen Materials.

Die Band schafft einen guten Überblick über ihr Schaffen und konzentriert sich nicht nur auf die alten Alben – es ist mehr oder weniger von allen Alben etwas dabei.

Beschäftigen wir uns mal mit dem ersten Song und somit dem neuen Material. Innocence Lost ist ein typischer Warpath Song und der erste Song, den Roman Spinka mit eingespielt hat. Der Song fängt mit Drumming an, groovt und es folgt eine Art Sprechgesang. Nicht neu, aber geilomat. Es folgt ein fettes Thrash Metal Riff, welches im Midtempo vorgetragen wird. Die Drums überzeugen mit einem treibenden Uftata Part und die Vocals sind schön aggressiv und teilweise mitgrölbar. Der Gesang wird beim Refrainpart gedoppelt. Läuft. Man variiert mit den Riffs und wechselt zwischen Midtempo und Groove hin und her. Der Kopf des geneigten Metalfans geht dabei automatisch mit. Der Mittelteil wird schon geschleppt und es wird ein melodisches Lead mit einbaut, gepaart mit einem fetten Solo. Die Drums geben das Tempo an. Wieder ab in den Refrainpart. Sehr geil. Man kann gleich Innocence Lost mitsingen. Wieder schleppt man sich durch Hamburgs Gassen, absolut druckvoll. Die Drums setzen mit feinem Doublebass ein und der Song geht dem Ende entgegen. Geiles Stück, kann man nur sagen und man darf gespannt sein, was uns da noch so erwartet. Die Produktion des Songs ist auch hervorragend. Hat ja auch der Uken vom Soundlodge Studio gefertigt.

Ein richtiges Highlight ist das Cover von Black Metal, welches sich im Orignal auf dem Debütalbum befand. Mit Cronos und Sabina Classen und im Warpath Format, das macht Laune. Das remastern hat sich definitiv gelohnt. Geile Coverversion.

Reborn ist auch so ein fettes Ding. Wuchtig und druckvoll kommt der Thrash aus den Boxen geknattert, der zügig vorgetragen wird und absolut Laune macht. Und wieder geben die Drums das Tempo vor. Das Riffing ist recht einfach gehalten, aber niemals langweilig oder stumpf und der Song total abwechslungsreich. Schockt.

Das Remastern hat sich gelohnt, die Songs knallen so durch. Einziges Manko ist tatsächlich, dass es nur einen neuen Song gibt. Ansonsten handelt es sich um eine gute Auswahl. Die veränderte Version von God Is Dead ist eher untypisch und auch nicht unbedingt meins, allerdings bleibt er hängen, das muss man sagen.

Warpath – Innocence Lost – 30 Years Of Warpath
Fazit
Warpath verschaffen den Zuhörern einen Überblick über ihr Schaffen, liefern einen richtig geilen neuen Song ab und haben mit Black Metal ein megafettes Cover im Gepäck. Das Remastering hat sich auf jeden Fall gelohnt. Der Sound ist absolut druckvoll. Wer die Band noch nicht kennt oder nicht alle Scheiben hat, sollte Warpath unbedingt mal anchecken, es lohnt sich. Ich hätte mir noch einen weiteren neuen Song gewünscht, auch als Anreiz, aber da muss man wohl bis zum nächsten Album warten.

Anspieltipps: Innocence Lost und Black Metal
Michael E.
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