Winter – Into Darkness (Re-Release)

Die Mitbegründer eines Subgenres werden nochmals veröffentlicht

Artist: Winter

Herkunft: New York, USA

Album: Into Darkness

Genre: Death Doom Metal

Spiellänge: 46:07 Minuten

Release: 1990 / 08.05.2020

Label: Svart Records

Link: https://svartrecords.com/product/winter-into-darkness-deluxe/

Bandmitglieder:

Gesang, Bass – John Alman
Gitarre – Stephen Flam
Schlagzeug – Joe Gonclaves

Tracklist:

  1. Oppression Freedom (Reprise)
  2. Servants Of The Warsmen
  3. Goden
  4. Power And Might
  5. Destiny
  6. Eternal Frost
  7. Into Darkness

Das Album Into Darkness der Band Winter wurde bereits 1990 auf CD und Kassette bei Future Shock veröffentlicht, bevor es schon zwei Jahre später ein Re-Release des Albums auf CD und Vinyl bei Nuclear Blast Records gab. 2011 dann nochmals ein Re-Release auf Vinyl und auch CD bei Southern Lords Records und nun erneut ein Re-Release bei Svart Records. Dieses Mal wird das Kultalbum als Extented 2 CD und als Extented 2 Vinyl verausgabt. Das immer wieder gesuchte Album wird dieses Mal inklusive der EP Eternal Frost als Bonus veröffentlicht.

Das Album und die Band besitzen Kultstatus in der Death Doom Szene, was neben den Re-Releases immer wieder zu Bootlegausgaben des gesuchten Albums in der Vergangenheit führte.

Die New Yorker Winter existierten nur von 1988 bis-1992. In dieser Zeit wurde das Demo Winter (welches etwas später als EP veröffentlicht wurde) und das vorliegende Album eingespielt. Eine Reunion der Band erfolgte 2010, um am legendären Roadburn Festival im Folgejahr teilzunehmen. Leider erfolgte bereits 2015 die erneute Auflösung, da Gitarrist Stephen Flam schwere Hörschäden erlitten hatte und ihm aus medizinischen Gründen nahegelegt wurde, nicht live zu spielen, um eine Verschlechterung seines Zustands zu vermeiden.

Winter zählen heute mit ihrem Werk Into Darkness mit zu den Gründern des Death Doom Subgenres.

Into Darkness erschien zu einem Zeitpunkt, in dem Death Metal Alben eine ganz andere Geschwindigkeit aufboten. Das damals noch sehr frische Label Nuclear Blast Records, welches einige Death Metal Bands unter Vertrag hatte, erkannte sehr schnell, dass mit Winters Into Darkness ein neues Subgenre entstand.

Winter schafften es tatsächlich, das Death Metal Geknüppel und Gegrunze mit einer nicht unwesentlichen Langsamkeit zu verbinden.

Into Darkness wird von dem reinen Instrumentalsong Oppression Freedom (Reprise) mit schweren Riffs eröffnet, welcher übergangslos in Servants Of The Warsmen übergeht. Dem Song unterliegt ein treibender und auch erbitterter Rhythmus. Ganz in die Ohren geht ein ohrenbetäubendes Gitarrensolo mit relativer Disharmonie. Der Song pendelt sich irgendwo noch in einem Midtempo ein. Die Gesangsleistungen von Bassist und Sänger John Alman möchte ich an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen.

Wesentlich im Tempo gedrosselt vernehmen wir das anschließende Goden, welches nun in Doommanier schwer vor sich hinschlängelt. Über acht Minuten Death Doomgenuss warten hier auf den Fan.

Das folgende Power And Might ist mit unter drei Minuten extrem kurz geraten und kann sich eigentlich nur als Intro zu Destiny bewähren. Trotzdem wohnt dem Song aufgrund seines extrem ausgereizten langsamen, fast betäubenden, Tempos etwas Besonderes inne.

Power And Might geht dann auch übergangslos zu Destiny über und holt sich im Death Metal etwas Verstärkung, die gerade vom Schlagzeug herkommt. Nach  2 ½ Minuten ein kurzer Brake und die Doomkeule wird erneut ausgepackt. Mit dieser bewegen wir uns bis kurz vor Ende, wo der Song noch einmal sein anderes Gesicht zeigt.

Als wenn Eternal Frost einen kommenden Winter ankündigen wolle, verfällt dieser Song in eine verstörende Lethargie. Die TV-Serie Game Of Thrones gab es zu diesem Zeitpunkt meines Wissens nach noch nicht, sonst würde ich eindeutig sagen: Winter is coming!!!

Zum Schluss kann es nur dazu kommen, dass sich alles in Dunkelheit verhüllt. In Into Darkness verstecken sich extrem verlangsamte Doomnischen zwischen einem anfänglichen und dann auch abschließenden Wall aus Death Metal.

Winter – Into Darkness (Re-Release)
Fazit
Into Darkness ist zu Recht ein Klassiker des Death Doom Metals. Er dürfte Doomer und Death Metaller gleichermaßen begeistern. Wer dieses Werk noch nicht besitzt, sollte hier unbedingt zugreifen, so lange es noch die Möglichkeit gibt. Ganz toll ist natürlich auch die Veröffentlichung auf Vinyl. Hier besteht der Bonuswert natürlich darin, dass die EP Eternal Frost zum ersten Mal auf Vinyl erhältlich ist. Bei der Preisgestaltung für die Vinyl übertreibt man aus meiner Sicht jedoch etwas und passt sich wohl bereits bei der Neuausgabe den vorangegangen Schwarzmarktpreisen an.

Anspieltipps Servants Of The Warsmen, Godem und Servants Of The Warsmen
Juergen S.
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