Artist: Crypts Of Despair
Herkunft: Litauen
Album: All Light Swallowed
Spiellänge: 38:01 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 23.04.2021
Label: Transcending Obscurity Records
Link: https://www.facebook.com/cryptsofdespair/
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Dovydas Auglys
Gesang und Bassgitarre – Simonas Jurkevicius
Gitarre – Benas Juskus
Schlagzeug – Henri Mall
Tracklist:
- Being – Erased
- Anguished Exhale
- Choked By The Void
- Condemned To Life
- Synergy Of Suffering
- The Great End
- Disgust
- Excruciating Weight
- Bleak View
Aus Litauen hat man auch nicht täglich Sachen auf dem Tisch, obwohl es dort schon eine funktionierende Metalszene gibt, wie quasi fast überall auf der Welt. Menschen mit Ahnung und Geschmack gibt es eben überall. Gerade in den osteuropäischen Ländern ist der Metal teilweise noch so richtig böse.
Im Jahre 2009 wurde diese Combo als Trio gegründet und blieb nicht von Memberwechsel verschont, wie es eben so üblich ist. Man legte sogar eine dreijährige Pause ein. Irgendwann ist man zu einem Quartett herangewachsen und haute im Jahre 2017 das Album The Stench Of The Earth auf den Markt. Der Drummer wurde noch einmal getauscht und nun folgt Album Nummer zwei.
Nach einzelnen Beckenanschlägen bricht die Hölle aus bei Being – Erased. Und die Dunkelheit wird ewig herrschen, einhergehend mit dem wahrhaftigen Bösen. Genauso klingt die Produktion und genauso muss sie auch klingen. Musikalisch legt man erst mit blackigen Gitarrenparts los, wechselt dann aber zu seiner wahren Bestimmung, dem Death Metal rüber und nach 4:30 Minuten sagt man nur noch: „Puh, ich habe Angst“. Das Tempo wird schon hochgehalten, aber man kommt mit technischen Elementen um die Ecke und holt hier und da zur Grooveattacke aus. Wenn die Gitarre vorspielt und dann der Drummer die Keule herausholt, inklusive Doublebassattacken, klingt das einfach nur böse. Das Tempo wird dann rausgenommen und man groovt im Midtempo. Geil.
Auch Anguished Exhale geht so vor. Kurze Anheizer in Form von Gitarrenvorspielern und dann Blastbeatattacke. Dafür verwendet man lang gezogene Gitarrenleads, baut einen Groove mit ein und wiederholt den vorherigen Part. Nach einem Break kommen sirenenhafte Gitarren zum Vorschein, man groovt und nimmt dann wieder Fahrt auf. Der Druck wird von der Doublebass erzeugt und der Part ist absolut heftig und geil. Man lässt dann ausklingen, baut eine bedrohliche Kulisse auf und holt die Doomkelle heraus. Wie geil ist das denn bitte? Hätte ich nicht mit gerechnet. Ein melodisches Solo, welches langsam vorgetragen wird, kommt zum Vorschein. Das Solo läuft weiter, der Gesang setzt ein und der Drummer spielt verschiedene Geschwindigkeiten dazu. Mit einen Vorspieler endet dann das Gemetzel. Ach Leute, ist das geil.
Zur Beruhigung baut man bei Choked By The Void zu Beginn erst einmal auf cleane Klänge, kommt langsam ins Geschehen, geht ins Midtempo, bis man dann mit Vorspieler die Vernichtung ankündigt. Man bleibt kurz im Midtempo, holt dann die Keule raus, um danach groovig zu werden. Dieses bleibt natürlich nicht so, denn man muss ja auch mal Zunder geben dürfen. Wieder so ein langes und melodisches Riff. Man tobt sich ein wenig aus, um dann die absolute Grooveschiene zu fahren, die aber weit entfernt davon ist, stumpf zu klingen. Man baut diesen Part mit einer Melodie aus, die total sick klingt, da die Dunkelheit über allem schwebt. Dieses Riff wird dann niedergemetzelt. Pure Zerstörung, schon fast blackig angehaucht und schon ist man am Ende.
In knappen 38 Minuten bringen die Burschen aus Litauen es echt auf den Punkt. Der doppelte Gesang, Growls und Screaming bringen kein Licht in die Dunkelheit, sondern machen diese noch dunkler, sofern so etwas möglich ist. Hier passt vieles zusammen. Ab und zu klingen sie mir noch ein wenig zu chaotisch und verwirrt und nicht jedes Riff sitzt, aber ansonsten haben sie mich eigentlich von der ersten Sekunde an gefesselt und ich habe keine Bemühungen vorgenommen, um diesen Zustand zu ändern.