Eventname: 40 Jahre Kultur
Headliner: Asphyx
Vorbands: Keitzer, Wilt
Ort: Bad Oeynhausen, Druckerei
Datum: 12.09.2025
Kosten: 37 € VVK, 43 € AK
Genre: Death Metal, Death/Grind
Besucher: ca. 250
Veranstalter: Druckerei Begegnungszentrum e.V.
Die Druckerei feiert ihren 40. Geburtstag und lässt daher ordentlich die Puppen tanzen. So gibt es eine ganze Reihe von Veranstaltungen, die dafür sorgen sollen, dass das beachtliche Jubiläum ordentlich zelebriert wird. Da es in der Vergangenheit immer wieder coole Death-Metal-Events dort gab, hat sich der Verein auch für alle Freunde der todmetallischen Kunstform ein besonderes Event ausgedacht. Und so hat man die niederländischen Bulldozer von Asphyx eingeladen und dazu gleich noch die Knüppel-Junkies von Keitzer ins Vorprogramm gepackt. Am Anfang aber haben Wilt aus dem Bielefelder Raum die große Ehre, den Reigen zu eröffnen.
Wir kommen fast pünktlich im Club an, Wilt haben soeben ihr Set begonnen, die Druckerei ist bereits gut gefüllt, die Vorfreude auf einen musikalisch ansprechenden Abend dementsprechend hoch. Mit ihrem old-schooligen Death Metal sind die Jungs in den letzten Jahren viel unterwegs gewesen und entsprechend routiniert präsentiert man sich an diesem Abend. Und so kommen Tracks ihrer beiden Alben und sogar Demo-Tracks aufs Tableau. Wilt haben nahezu Heimspiel heute und so sorgt man bereits für die ersten Zuckungen und fliegenden Haare im Publikum.
Weiter geht es mit Keitzer, der Live-Naturgewalt, die bekanntlich nie lange fackelt, sondern alles mit ihrem rasendschnellen Death-/Grind in Grund und Boden prügelt.
Los geht es mit We Will Drown und Ascension vom gleichnamigen Album. Im Mittelpunkt der Show steht Fronter Chaco, der agil hin- und herhechtet und sich die Seele aus dem Leib schreit. Der Rest der Truppe bangt auch ordentlich, wirkt aber trotz der wahnsinnigen Geschwindigkeit der Songs geradezu relaxt. Drummer Tim, seines Zeichens überdrehte Triebfeder hinter dem Geballer, sieht teilweise aus wie ein Psycho, bevor er in die nächsten Knüppelorgien startet.
Ein paar Songs vom aktuellen Album hat man natürlich auch im Gepäck und diese fügen sich nahtlos mit ein – Scorned Messiah und Pandemonium Humanitas zum Beispiel, bevor To Drown This World den Abschluss des Sets bildet. Geiles Ding. Asphyx-Drummer Husky steht während der Show am Bühnenrand und kann sich das eine oder andere Grinsen nicht verkneifen, wenn Keitzer das Tempo wieder bis an den Anschlag hochdrehen.
Dann ist es aber Zeit für den Headliner Asphyx, ein Urgestein der europäischen Death-Metal-Szene. In letzter Zeit hat man die Band nicht mehr allzu oft in Clubs, sondern eher auf Festivalbühnen gesehen. Sänger Martin van Drunen, der selbsternannte niederländische Herbert Grönemeyer („mich versteht man auch nicht“), stellt dies auch kurz nach Beginn des Sets, das man mit The Quest Of Absurdity furios startet, selbst fest und proklamiert: „Asphyx sind eine Club-Band“. Und das merkt man den Niederländern an, denn die haben Bock! Und so folgt Hit auf Hit, wie It Came From The Skies, Deathhammer, Scorbutics, Death… The Brutal Way. Die Menge vor der Bühne schädelt sich ordentlich einen ab, während Asphyx sie dabei mit ihrem Doom-Death praktisch überrollen. Weiter geht’s mit Wardroid, The Nameless Elite, Forerunners Of The Apocalypse. Martin kündigt zwischendurch auch mal die falschen Songs an und baut zwischen die Tracks seine gewohnten, spitzfindigen und humoristischen Einlagen ein – sorgt so für Lacher. Sehr gut ist auch wieder der Sound in der Druckerei, vor allem die Gitarre bretzelt richtig mächtig durch den Raum. Zum Schluss müssen natürlich noch ein paar Klassiker her, und mit The Rack und dem mächtigen Last One On Earth verabschieden sie sich nach beeindruckenden 17 Songs.
Im Publikum ist man sich einig, dass es ein richtig geiler Abend war. Jeder, der dann noch am Merchstand vorbeischaut, hat noch mehr Grund, sich zu freuen. Die Merchpreise sind bei allen Bands mega-fair und so kann man z. B. Asphyx-Tour-Shirts für unter zwanzig Euro abstauben und auch die Getränkepreise gehen durchaus in Ordnung. Coole Nummer! Die Druckerei hat mich nicht zum letzten Mal an diesem Abend gesehen.