Dieses Mal haben wir was ganz Erlesenes für die Black Metal Fans. Das Review zum Album Eiger der eidgenössischen Black Metaller Aara hat Diane Zapfe, eine ausgewiesene Kennerin der Black Metal Szene, dankenswerterweise für euch gemacht. Wir sind froh, Diane, die die Black Metal Szene auch live sehr intensiv wahrnimmt, für dieses Review gewonnen zu haben. Also lest, was Diane an Aara und Eiger so begeistert:
Aara sind Schweizer, genauer lokalisiert in der Stadt Bern im gleichnamigen Kanton. Seit 2018 haben sich die Musiker unter dem Pseudonym Berg und Fluss zusammengefunden, um atmosphärischen Black Metal zu zelebrieren. Sie scheinen über eine erstaunliche Kreativität und Schaffenskraft zu verfügen, denn die Diskografie ist schon enorm lang. Angefangen mit der ersten LP So Fallen Alle Tempel von 2019, gefolgt von der EP Antropozän (I & II) im selben Jahr. 2020 wurde mit En Ergo Einai nachgelegt. Daraufhin kam in den nächsten drei Jahren eine Trilogie raus mit Triade I: Eos (2021), Triade II: Hemera (2022) und Triade III: Nyx (2023). Da ihr unermesslicher Output irgendwie festgehalten werden musste, gab es zwischendrin noch eine EP Phthonos mit zwei Songs. Nach zwei Singleauskopplungen mit Felsensang und Senkrechte Welten kam nun am 06.12.2024 das Album Eiger auf den Markt. Ich persönlich wurde auf die Band aufmerksam, weil sie unter demselben Label wie Ulcerate sind: Debemur Morti Produktions.
Schon beim Einsteiger Die Das Wilde Wetter Fängt spürt man, worauf man sich da einlässt. Die Texte sind auf Deutsch und handeln von der Selbstzerstörung der Menschheit. Senkrechte Welten brettern gleich mit einem treibenden Doublebass nach vorne, wobei die Leadgitarre schöne Riffs und Hooklines ins gewaltige Chaos spielt. Besonders auffallend ist die Schlagzeugarbeit von Jöschu Käser, der unter anderem für Bands wie Ghörnt, Malphas, Porta Nigra und Thron trommelt. Ich sag immer, da kommt das komplette Instrument zum Einsatz und nicht nur die Snare. Die treibenden, donnernden Doublebass ziehen sich durchs gesamte Album und wer hier Verschnaufpausen sucht, ist bei diesem Werk fehl am Platz. Es gibt nur langsamere Parts, um noch heftiger durchzustarten. Im Song Todesbiwak gibt es meinen persönlichen Lieblingsbreak. Mit einer Akustikgitarre wird es ganz ruhig, nur damit er losschreien kann und dir wohlige Gänsehautschauer über den Rücken laufen lässt. Der Gesang wird in einer Tonhöhe gescreamt, die mich als Erstes an Antrisch erinnern – schon das allein erzeugt Gänsepelle. Zumal es diese Gänsehautmomente an so vielen Stellen gibt. Hört euch selber rein und findet heraus, an welchen Stellen sich die Musik für euch am intensivsten fühlen lässt.
Da dieses Meisterwerk zum Ende eines starken Musikjahres mich noch mal dermaßen von den Socken haut, gibt es von mir dicke fette zehn von zehn Punkten. Absolut perfekt, ohne zu schwächeln.
HIER! geht es für weitere Informationen zu Aara – Eiger in unserem Time For Metal Release-Kalender.