Artist: Abolish
Herkunft: Türkei
Album: …From The Depths
Spiellänge: 43:50 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 03.05.2023
Label: FDA Records
Link: https://fda-records.bandcamp.com/album/from-the-depths
Bandmitglieder:
Gesang – Lucy
Gitarre – Burak
Gitarre – Hamid
Bassgitarre – Metehan
Schlagzeug – Serdar
Tracklist:
1. Pervert Divine Doctrine
2. Recm In The Ungodly Lands
3. Ruins Of Empire
4. Curtain Of Night
5. Beyond The Forgotten Gates Of The Otherside
6. Venomous Saints
7. Forsaken Home Of The Dead
Immer wieder kommen geile Perlen aus der Türkei zu uns gespült. Zuletzt war es die Band Grotesque Ceremonium rund um Mastermind Batu Çetin, die mich begeistern konnte. Drain Of Impurity und natürlich Cenotaph, seine weiteren Bands, dürften die bekanntesten Bands sein, aber auch Combos wie Thrashfire, Inhuman Depravity und Trenchwar sind mir bekannt. Einige Musiker dieser Gruppen haben sich zusammengeschlossen, um etwas Neues zu kreieren. FDA Records ist von der Qualität der Band überzeugt und haut gleich das Debütalbum der Band Abolish heraus. Die Vermutung liegt nahe, dass ein wenig Death Metal im Spiel ist.
Wie so oft gibt es zum Opener auch gleich ein Video. Bekommt ihr natürlich auch zu sehen und zu hören. Mit einem Death-lastigen Part im Midtempo startet man den Alltag und so nimmt Pervert Divine Doctrine schon gut Fahrt auf. Die Gitarren spielen dann vor und man wechselt ins old schoolige Uptempo. Sehr schön. Wieder wechselt man ins Midtempo und erhöht dann erneut das Tempo. Das Riffing ist altbacken und sitzt. Die Stimme schön tief. Ab und zu wird diese erhöht. Ein melodisches Lead erfolgt, die Gitarre trillert im Hintergrund und eine gewisse Atmosphäre wird erschaffen. Geiler Part. Das lang gezogene, melodische Riff hat es total in sich. Es erfolgt wieder der Wechsel in ein Midtempo. Nun fängt die Gitarre an zu sägen und dann zu heulen, während die Zweite im Hintergrund teilweise drückt, teilweise das lang gezogene Riff spielt. Ja, kann man so machen. Und wieder ein Wechsel. Nun groovt man ordentlich. Ja, die Burschen mögen das Hin und Her und vor allem, können sie dieses auch. Am Ende wird man noch einmal atmosphärisch und liefert wieder dieses kongeniale, melodische Lead ab. Guter Einstieg.
Mit Recm In The Ungodly Lands setzt man die Reise fort. Langsam und bedrohlich steigt man in das Death Metal Boot und baut den Song mit einem druckvollen Sound auf. Die Produktion ist einfach nur geil. Alt, aber druckvoll und klar verständlich. Der Gesang hat ein wenig Hall drauf. So muss das sein. Das klingt nach sehr geilem Old School Death Metal. Die Rhythmusgitarre drückt und die andere spielt wieder ein recht melodisches Lead. Sehr lecker. Hier wird mehr Wert auf Atmosphäre als auf Geschwindigkeit gelegt. Kaum schreibe ich dieses, wird das Tempo nach einigen Vorspielern auch schon erhöht und der Knüppel kommt kurz zum Einsatz. Danach lässt man es wieder gediegen angehen, aber bedrohlich. Der Song hat zwar viele Wechsel, aber ist mir auf Dauer zu lang.
Mit kurzen Songs haben die Burschen es aber nicht so, denn auch der nachfolgende Song Ruins Of Empire geht über sechs Minuten. Der Anfangspart hat mich alten Speedfan gleich mitgenommen. Gitarrenvorspieler, die von Drumschlägen begleitet werden und dann in einem Geballerpart enden. Hundertmal gehört, hundertmal geil gefunden. Vor allen, wenn das Riffing dazu passt und dieses ist echt gut. Danach wechselt man wieder ins Midtempo und lässt den atmosphärischen Momenten freien Lauf. Dann wird man so richtig langsam und geht in Richtung Doom. Diese Stimmung, die hier herrscht, ist schon dunkel und gefällt mir daher sehr gut, auch wenn für mein Empfinden der eine oder andere Part zu sehr ausgereizt wird. Die Art der Herangehensweise erinnert ein wenig an Incantation, allerdings haben Abolish nicht diese krassen blackigen Elemente inne. Nach einiger Zeit erinnert man sich daran, dass man ja auch mal wieder das Tempo erhöhen kann und dieses machen sie dann auch. Diese Elemente gefallen mir sehr gut, dass sie das Riffing in den Vordergrund stellen. Danach wieder das langsame Spielchen und der Anfangspart wird noch einmal wiederholt. Diesen finde ich ja richtig gut auf. In diesem Abschnitt des Songs geht es dann schön schnell zu und so lässt man den Song mit einem Ha auch enden.
Curtain Of Night fängt langsam an und hat wieder dieses fette Riffing am Start. Dann drückt man in old schooliger Manier und der Part, gerade vom Drumming her, erinnern mich an Morgoth zu den geilen EP Zeiten (The Eternal Fall / Resurrection Ansurd). Der Song nimmt natürlich einen anderen Verlauf, schleppt sich sehr durch die türkische Botanik und ist mir mit über sieben Minuten auch zu lang, aber das ist ja eine subjektive Ansicht des Reviewers. Rifftechnisch wird hier einiges geboten und die Atmosphäre ist schön bedrohlich. Man kann sich sehr gut fallen lassen.
Und so hauen die Türkei ein sehr ansprechendes Death Metal Album heraus, welches Fans von Grave Miasma oder Disma begeistern wird.